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Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord

Titel: Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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wir rein theoretisch an, Boyd ist unschuldig.« Mara sah ihn an, doch ihr Ausdruck war schwer zu deuten. Misstrauen? Hoffnung? Welche Reaktion auch immer, sie war nur zu verständlich. »Wenn er unschuldig ist«, fuhr Banks fort, »dann ergeben sich daraus mehr Fragen als Antworten. Für jeden ist es einfacher, wenn sich Boyd als schuldig herausstellt. Außer für ihn selbst natürlich. Aber der einfachste Weg muss nicht unbedingt der richtige sein. Verstehen Sie, was ich meine?«
      Mara nickte. Ein Lächeln huschte kurz über ihre Lippen. »Klingt wie der Achtteilige Pfad«, sagte sie.
      »Wie was?«
      »Der Achtteilige Pfad. Das ist der buddhistische Weg zur Erleuchtung.«
      Banks spießte noch eine eingelegte Zwiebel auf. »Also, ich habe keine Ahnung von Erleuchtung«, sagte er, »aber ein bisschen mehr Licht könnten wir bei diesem Fall schon gebrauchen.« Er erzählte ihr von dem Blut und den Fingerabdrücken auf dem Messer. »Das ist alles, was wir wissen«, sagte er. »Das sind die Beweise, die Fakten, wenn Sie so wollen. Boyd war am Tatort, und wir können beweisen, dass er die Mordwaffe in der Hand hatte. Superintendent Burgess glaubt, das ist genug, um ihn zu verurteilen, aber ich bin mir da nicht so sicher. Was allerdings den politischen Aspekt angeht, hat er wohl Recht. Wenn Boyd schuldig gesprochen wird, stehen wir gut da. Außerdem würde es jeden diskreditieren, der ein bisschen anders zu sein scheint.«
      »Ist das nicht genau das, was Sie wollen?«
      »Wäre schön, wenn Sie damit aufhören könnten, solche Unterstellungen von sich zu geben. Sie hören sich an wie ein bekiffter Hippie auf einem Rockfestival. Vielleicht nennen Sie mich jetzt noch Bullenschwein und lassen es dann damit gut sein? Oder Sie werden endlich erwachsen!«
      Mara sagte nichts, aber Banks sah, wie eine leichte Röte über ihr Gesicht strömte.
      »Ich will die Wahrheit«, fuhr Banks fort. »Ich will nicht irgendeine Gruppe oder Person drankriegen, ich will einzig und allein den Mörder. Wenn wir annehmen, dass Boyd es nicht getan hat, warum sind dann seine Fingerabdrücke auf dem Messer und warum wurde es ungefähr auf halbem Weg zwischen Eastvale und Maggie's Farm im Heidemoor gefunden?«
      Mara schob ihre halb aufgegessene Lasagne beiseite und drehte sich eine Zigarette. »Ich bin kein Detektiv«, sagte sie, »aber vielleicht hat er es aufgehoben und auf dem Nachhauseweg weggeworfen, als ihm klar wurde, was er da mitgenommen hatte.«
      »Aber warum? Hätten Sie etwas derart Dummes getan? Hätten Sie sich auf der Demonstration gebückt, um ein blutverschmiertes Messer aufzuheben? Überlegen Sie sich das mal. Boyd hatte keinerlei Garantie wegzukommen. Was wäre gewesen, wenn er am Tatort mit dem Messer geschnappt worden wäre?«
      »Er hätte wahrscheinlich noch Zeit gehabt, das Messer fallen zu lassen, wenn er die Polizisten auf sich zukommen gesehen hätte.«
      »Ja, aber trotzdem wären seine Fingerabdrücke drauf gewesen. Ich bezweifle, dass er ruhig genug gewesen wäre, es noch abzuwischen, bevor sie ihn gegriffen hätten. Und selbst wenn, wahrscheinlich hätte er etwas von Gills Blut abbekommen.«
      »Das ist alles schön und gut«, sagte Mara, »aber ich habe keine Ahnung, worauf Sie hinauswollen.«
      »Das werde ich Ihnen gleich sagen.« Banks ging zur Theke und bestellte noch zwei Bier. Seit sie hereingekommen waren, hatte sich der Pub einigermaßen gefüllt. Am Kamin ruhten sogar zwei warm eingepackte Wanderer ihre Beine aus.
      Banks setzte sich wieder an den Tisch und trank einen Schluck. Die Kur gegen den Kater schlug wunderbar an. »Das Messer hat eine Schlüsselrolle«, sagte er. »Sie haben es wiedererkannt, und Paul muss es auch erkannt haben. Es stammt von der Farm, nicht wahr?«
      Mara drehte sich zur Seite und studierte die Schmetterlinge.
      »Sie helfen niemandem, wenn Sie etwas verheimlichen. Ich möchte nur, dass Sie bestätigen, was wir bereits wissen.«
      Mara drückte ihre Zigarette aus. »Na gut, dann stammt es also von der Farm. Na und? Wenn Sie es bereits wissen, warum fragen Sie mich dann noch?«
      »Weil Paul jemanden geschützt haben könnte, oder nicht? Wenn er das Messer gefunden und mitgenommen hat, dann muss er gedacht haben, es wäre ein Beweis gegen jemanden, und zwar gegen jemanden von der Farm. Es sei denn, Sie glauben, er ist einfach durch und durch dumm.«
      »Einer von uns, meinen Sie?«
      »Ja. Wen würde er am ehesten

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