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Inspector Alan Banks 05 In blindem Zorn

Titel: Inspector Alan Banks 05 In blindem Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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nur das verfluchte Glück, dass jemand gesehen hat, wie ich oder Patsy angekommen sind. Sie können von den Leuten nicht erwarten, dass sie mich auch beim Gehen beobachten.«
      »Vielleicht nicht, aber es würde alles wesentlich klarer machen.«
      »Und wenn Sie unterstellen wollen, dass Caroline Patsy nicht hereingelassen hat, weil ich da war - haben Sie schon mal in Erwägung gezogen, dass sie jemand anderen versteckt haben könnte? Haben Sie daran schon mal gedacht?«
      »Ja, Mr Ivers, daran habe ich schon gedacht. Das Problem ist nur, zwischen Ihrem Besuch und dem von Ms Janowski wurde niemand in der Nähe des Hauses gesehen.« Er wandte sich an Patsy. »Haben Sie jemanden gesehen, der sich in der Gegend aufgehalten hat, als Sie gegangen sind?«
      »Ich glaube nicht.«
      »Konzentrieren Sie sich. Es könnte wichtig sein. Ich habe Sie schon einmal gebeten, sich die Szene bildlich vor Augen zu führen. Haben Sie jemanden gesehen, der sich seltsam verhalten hat, oder jemanden, der verdächtig oder irgendwie fehl am Platze aussah?«
      Patsy schloss die Augen. »Nein, ich habe nichts ... Außer ...«
      »Was?«
      »Ich bin mir nicht ganz sicher. Aber da war eine Frau.«
      »Wo?«
      »Am Ende der Straße. Es war sehr dunkel dort ... es hat geschneit. Und sie war ziemlich weit weg von mir. Aber ich erinnere mich, dass mir irgendetwas an ihr komisch vorgekommen war. Was, kann ich nicht sagen. Es fällt mir einfach nicht ein.«
      »Denken Sie nach«, ermutigte sie Banks. Der zeitliche Ablauf stimmte jedenfalls. Patsy war ungefähr zwanzig nach sieben bei Caroline Hartley gewesen und die Mörderin - wenn die letzte beobachtete Besucherin tatsächlich die Mörderin war - nur zwei oder drei Minuten später. Die Möglichkeit war groß, dass sie sich auf der Straße begegnet waren.
      Patsy öffnete ihre Augen. »Es hat keinen Sinn. Es ist mittlerweile eine Ewigkeit her und damals habe ich der Sache keine besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Es war nur so eine seltsame Begebenheit, so was wie ein Dejä-vu-Erlebnis.«
      »Glaubten Sie, die Frau zu kennen oder wiederzuerkennen?«
      »Nein. Das war es nicht. Daran würde ich mich erinnern. Es war, als ich zur King Street kam. Sie überquerte gerade die Straße, so als wolle sie in die Mews gehen. Sie war auf der gegenüberliegenden Straßenseite und ich konnte sie nicht genau sehen. Irgendetwas war da, irgendeine Kleinigkeit. Es tut mir Leid, Chief Inspector, wirklich. Besonders«, fügte sie bissig hinzu, »weil jede Information, die ich Ihnen geben könnte, uns entlasten würde. Aber ich kann mich einfach nicht erinnern.«
      »Wenn Sie sich bezüglich dieser Frau doch noch an etwas erinnern können«, sagte Banks, »egal, wie unwichtig es Ihnen auch erscheinen mag, rufen Sie mich sofort an, ist das klar?«
      Patsy nickte.
      »Und noch sind Sie nicht entlastet. Bei weitem noch nicht.«
      Banks bedeutete Hatchley, aufzustehen, eine langwierige, mit reichlich Hieven und Schnaufen verbundene Aktion; dann gingen sie. Auf dem vereisten Pfad rutschte Banks fast aus, doch Hatchley fing ihn gerade noch rechtzeitig am Arm auf und brachte ihn wieder ins Gleichgewicht.
      »Tja«, sagte der Sergeant vor dem Lobster Inn, stampfte mit den Füßen auf und rieb seine Hände, »das war's erst einmal. Ich hätte nichts gegen etwas zusätzliche Arbeit«, fügte er hinzu und blinzelte sehnsüchtig zum Pub, »obwohl ich eigentlich gerade in meinen Flitterwochen bin. Ich weiß natürlich, dass das nicht mein Fall ist, aber es wäre schön, wenn Sie mich ein wenig mehr einweihen würden.«
      Banks bemerkte seinen Blick und interpretierte die Signale. »Gut«, sagte er. »Bei einem Pint?«
      Hatchley strahlte. »Wenn Sie darauf bestehen ...«
     
    * II
     
    »Susan, könnte ich kurz mit Ihnen sprechen?«
      »Natürlich.«
      Susan und Marcia saßen mit der gesamten Besetzung von Was ihr wollt nach den Proben im Crooked Billet. Die Probe war schlecht verlaufen, und diejenigen, die nicht in heftige Diskussionen vertieft waren, versuchten ihre Depression zu ertränken. James schien nicht besonders besorgt zu sein, dachte Susan, die ihn beobachtete, wie er sich geduldig Malvolios Klagen über die letzte Szene anhörte. Aber er war wohl daran gewöhnt, er hatte schon einige Stücke inszeniert. Sie rutschte die Bank hinab, damit sich Marcia Cunningham neben sie setzen konnte. »Worum geht es denn?«
      Marcia sah verwirrt aus. »Weiß ich

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