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Inspector Alan Banks 05 In blindem Zorn

Titel: Inspector Alan Banks 05 In blindem Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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zu sein, dass sie sich zu lange vor den spärlichen Flammen wärmten, ohne einen Drink zu kaufen. Als Banks zur Theke ging, erhob sich die Zeitung wieder und bedeckte die wachsamen Augen des Mannes.
      »Zwei Pints Bitter, bitte«, sagte Banks und die Zeitung senkte sich langsam auf die Theke. Mit einem Warumkönnt-ihr-mich-nicht-alle-mal-in-Ruhe-lassen-Seufzer zapfte der Mann die Pints, knallte sie vor Banks hin und hielt sofort danach seine Hand für das Geld auf. Banks zahlte und ging zurück zu Sergeant Hatchley.
      »Hat sich irgendwas getan?«, fragte Banks und nahm sich eine Zigarette.
      Hatchley zog ein Zigarrenröhrchen aus seiner Innentasche. »Nehmen Sie eine davon. Weihnachtsgeschenk meiner Schwiegereltern. Havanna. Gut und mild.«
      Banks erinnerte sich an die letzte Zigarre, die er geraucht hatte, eine von Dirty Dick Burgess' Tom Thumbs, und lehnte ab. »Man bleibt besser bei dem Übel, das man schon kennt«, erklärte er und zündete die Zigarette an.
      »Wie Sie wollen«, sagte Hatchley. »Also, hier ist nichts passiert. Ich bin ein paar Abende auf einen Drink mit Carol hier gewesen. Ab und zu haben Ivers und seine Freundin vorbeigeschaut. Ein groß gewachsener Kerl, der mal wieder zum Frisör müsste. Sieht ein bisschen so aus wie dieser Ire aus Camelot, Richard Harris, nach einer anstrengenden Nacht. Und sein Mädchen ist jung genug, um seine Enkelin zu sein, würde ich sagen. Aber gut, jedem das seine. Hübsche Schenkel in den engen Jeans und ein Hintern wie zwei Pfirsiche in einer nassen Papiertüte. Egal, sie kamen immer so gegen neun rein, begrüßten ein paar Einheimische, haben sich ein paar Drinks hinter die Binde gekippt und sind so um zehn wieder gegangen.«
      »Haben Sie mal mit ihnen gesprochen?«
      »Nein. Sie wissen nicht, wer ich bin. Außerdem sind sie immer unter sich geblieben. Der Dorfpolizist ist sehr entgegenkommend. Ich habe ihn gebeten, ein Auge offen zu halten, und er sagt, sie haben nichts Ungewöhnliches getan.
      »Es wird ihnen nicht schaden, wenn sie wissen, dass wir sie im Auge behalten. Kommen Sie, trinken Sie aus.«
      Widerwillig leerte Hatchley sein Pint und drückte seine Zigarre aus. »Da hätte ich noch zehn Minuten dran ziehen können«, beschwerte er sich.
      »Nehmen Sie sie mit.«
      »Schon gut.«
      Hatchley folgte Banks hinaus in den scharfen Wind. Dünnes Eis splitterte unter ihren Füßen, als sie den Pfad zu Ivers' Cottage hinaufgingen, aus dem sich eine einladende Rauchwolke emporkringelte und nach Westen driftete. Hatchley ächzte und keuchte beim Gehen. Banks klopfte an. Diesmal öffnete Ivers persönlich die Tür.
      »Kommen Sie herein. Nehmen Sie Platz. Nehmen Sie Platz«, sagte er. Hatchley setzte sich in den wuchtigen Sessel am Butzenfenster und Banks ließ sich in einen Holzschaukelstuhl am Kamin nieder. »Haben Sie ihn gefasst?«, fragte Ivers. »Den Mann, der Caroline umgebracht hat?«
      Banks schüttelte den Kopf. »Leider nicht.«
      Ivers runzelte die Stirn. »Ach ... äh. Patsy! Patsy! Setz doch bitte Tee auf, wenn du einen Augenblick Zeit hast.«
      Patsy Janowski kam aus ihrem Arbeitszimmer, starrte auf Banks' rechten Schnürsenkel und ging in die Küche.
      »Womit kann ich Ihnen diesmal helfen?«, wollte Ivers wissen.
      »Ich weiß noch nicht recht«, meinte Banks. »Zuallererst würde ich gerne ein paar Details durchgehen.«
      »Sollen wir auf Patsy mit dem Tee warten?«
      Sie warteten. Banks vertrieb die Zeit, indem er mit Ivers über Musik sprach, der begeistert über die harmonischen Durchbrüche war, die er in den letzten zwei Tagen gemacht hatte. Hatchley, die Hände auf seinem Schoß gefaltet, hörte gelangweilt zu.
      Schließlich tauchte Patsy mit einem Tablett auf, das sie auf den Tisch vor dem Kamin abstellte. Sie trug Jeans und eine schlichte, weiße Bluse, deren zwei obere Knöpfe offen waren. Banks bemerkte, wie Hatchley diskret in den Ausschnitt schaute, als sie sich hinabbeugte, um das Tablett abzustellen. Sie schien nicht erfreut zu sein, Banks zu sehen, und wenn einer von beiden Sergeant Hatchley wiedererkannte, dann zeigten sie es nicht. Diesmal war Patsy missmutig und ausweichend, während Ivers offen und hilfsbereit erschien. Zum Glück hatte Banks gelernt, nichts für bare Münze zu nehmen. Nachdem der Tee eingeschenkt war, begann er seine Fragen zu stellen.
      »Vor allem der zeitliche Ablauf ist wichtig«, begann er. »Können Sie etwas genauer sagen, um

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