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Inspector Alan Banks 05 In blindem Zorn

Titel: Inspector Alan Banks 05 In blindem Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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einfachsten Bewegungen und Gesten glichen das mehr als aus. Sie war so groß und wohlgeformt wie Faith und trug eine weiße Seidenbluse und einen marineblauen Rock.
      Sie nahm eine gravierte Silberdose vom Couchtisch, bot ihm daraus eine Zigarette an und gab ihm mit einem alten Feuerzeug, das so groß wie ein Briefbeschwerer war, Feuer. Es war Jahre her, dass man Banks eine Zigarette aus einer solchen Dose angeboten hatte, und in einem kleinen, gemieteten Reihenhaus in Eastvale hätte er es bestimmt nicht erwartet.
      Die Zigarette war zu stark, aber er hielt durch. Seine Lunge erinnerte sich bald aus früheren Zeiten an Capstan Füll Strength und zeigte sich der Aufgabe gewachsen. Noch ehe er die Möglichkeit hatte, ja oder nein zu sagen, schenkte Teresa eine bernsteinfarbene Flüssigkeit aus einer Karaffe aus geschliffenem Glas in einen Kristallkelch. Als sie Banks das Glas reichte, hoben sich die Ränder ihres breiten Mundes zu einem Lächeln.
      »Ich nehme an, Sie fragen sich, woher ich mein Geld habe«, sagte sie. »Polizeibeamte sind bei Menschen, die über ihre Verhältnisse leben, immer misstrauisch, nicht wahr?« Sie setzte sich hin und schlug ihre langen Beine übereinander.
      Banks schwenkte das Glas in seinen Händen und atmete den Duft ein: Cognac. »Leben Sie denn über Ihre Verhältnisse?«, fragte er.
      Sie lachte ein tiefes, gutturales Lachen. »Wie clever von Ihnen. Überhaupt nicht. Es sieht nur so aus. Die Möbel sind natürlich keine Originale. Ich mag einfach das Design, das Aussehen und wie sie sich anfühlen. Aber eines Tages, glauben Sie mir, werde ich echte Antiquitäten besitzen. Ich glaube, die Karaffe und die Zigarettendose sind die einzigen wertvollen Gegenstände im Zimmer, und die haben mal meinem Großvater gehört. Erbstücke der Familie. Der Lowry ist auch echt, das Geschenk eines entfernten, wohlhabenden Verwandten. Was den Rest, den Cognac und so weiter angeht ... Was soll ich sagen? Ich lebe gerne gut. Ich trinke nicht viel, aber ich trinke das Beste. Ich verdiene nicht schlecht, besitze kein Auto, habe keine Kinder und meine Miete ist akzeptabel.«
      Banks, der sich fragte, warum sie ihm das alles erzählte, nickte, als wäre er gehörig beeindruckt. Vielleicht versuchte sie ein Bild von sich als einer Frau zu zeichnen, die viel zu viel Klasse und vornehme Empfindsamkeit besaß, um eine so geschmacklose Tat wie einen Mord zu begehen. Er nippte an dem Cognac. Courvoisier VSOP, nahm er an. Vielleicht hatte sie Recht.
      »Ich vermute, Sie denken, ich hätte auf dem Hof bleiben sollen«, fuhr sie fort. »Einen einheimischen Bauern heiraten und Kinder kriegen.« Sie machte eine abweisende Geste mit ihrer Zigarette.
      Um Himmels willen, dachte Banks, sehe ich so alt aus, dass die Leute sofort annehmen, ich sei ein spießiger Trottel? Immerhin konnte Teresa nicht älter als zweiundzwanzig oder dreiundzwanzig sein; zwischen ihnen lagen sechzehn oder siebzehn Jahre, wodurch er theoretisch ihr Vater sein könnte. Nur fühlte er sich nicht so alt, und er hatte vollstes Verständnis für junge Leute, die einem sozialen Hintergrund, den sie als einengend empfanden, entfliehen wollten.
      »Was wollen Sie werden?«, fragte er.
      »Schauspielerin natürlich.«
      Sie erinnerte Banks an Sally Lumb, eine andere, wenn auch jüngere, hoffnungsvolle Frau aus den Dales, die er vor achtzehn Monaten während des Steadman-Falles kennen gelernt hatte. Die Erinnerung machte ihn traurig. Solche Träume endeten oft schmerzhaft. Aber was ist, wenn wir keine Träume mehr haben?, fragte sich Banks. Man sollte wenigstens versuchen, sie wahr werden zu lassen.
      »James versucht, mir eine Rolle in Weymouth Sands zu verschaffen. Er schreibt gerade das Drehbuch für die BBC. Er kennt die ganzen Castingleute. Es ist furchtbar aufregend.« Trotz hörbarer Sprecherziehung schimmerte der Akzent der Dales noch durch und deshalb klang die Phrase der Oberschicht »furchtbar aufregend« wirklich komisch.
      »Noch einen Cognac?«
      Banks bemerkte, dass sein Kelch leer war. Er schüttelte den Kopf. »Nein, danke. Er ist sehr gut, aber lieber nicht.«
      Teresa zuckte mit den Achseln. Sie drängte ihn nicht. Schließlich war guter Cognac sehr teuer.
      »Dann verstehen Sie sich also noch gut mit James Conran?«, fragte Banks.
      Ihre Augenbrauen hoben sich. »Warum sollte ich nicht?«
      »Ich habe Gerüchte gehört, Sie hätten sich zerstritten.«
      »Wer hat Ihnen das

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