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Inspector Alan Banks 05 In blindem Zorn

Titel: Inspector Alan Banks 05 In blindem Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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gegangen?«
      »Bin ich.«
      »War zu der Zeit noch jemand im Gemeindezentrum?«
      »Nun, offensichtlich die verfluchte Teresa Pedmore, aber ich habe sie nicht gesehen.«
      »Sonst noch jemand?«
      Faith schüttelte den Kopf.
      »Sind Sie sicher?«
      »Wie gesagt, ich habe niemanden gesehen. Aber ich habe auch nicht gesehen, wie die anderen gegangen sind. Wie Sie genau wissen, gibt es hinter der Bühne eine Menge Kämmerchen. Die ganze Scheißtheatergruppe hätte sich dort verstecken und uns zuhören können.«
      »Aber soweit Sie wissen, war allein James Conran anwesend, und Sie haben ihn im Zuschauerraum zurückgelassen.«
      Faith nickte mit einem verwirrten Gesichtsausdruck. »Und wahrscheinlich Teresa, wenn Sie gesehen hat, wie ich gegangen bin.«
      »Ja«, sagte Banks. »Und Teresa. Was haben Sie an jenem Abend angehabt?«
      »Zur Probe?«
      »Ja.«
      Faith zuckte mit den Achseln. »Dasselbe, was ich immer trage, wenn ich von der Schule komme, nehme ich an.«
      »Und das wäre?«
      »Die Schule ist sehr konservativ, wissen Sie. Die vorgeschriebene Uniform besteht aus Bluse, Rock und Strickjacke.«
      »Welche Länge hatte der Rock?«
      Sie zog ihre Augenbrauen hoch. »Ich wusste gar nicht, dass Sie so etwas interessiert, Chief Inspector.« Übertrieben langsam stand sie auf und legte eine Handkante genau unterhalb ihres Knies. »Ungefähr so lang«, erklärte sie, verlagerte ihr Gewicht dann auf ihr linkes Bein, legte eine Hand auf die linke Hüfte und knickte ihr rechtes Bein in einer halb komischen, halb verführerischen Pose ein. »Wie gesagt, sie sind dort sehr konservativ.«
      »Und Ihr Mantel?«
      »Was wird das hier?«
      »Können Sie es mir sagen?«
      »Wenn ich Sie dadurch schneller loswerde.« Sie ging zum Dielenschrank und holte einen langen, dick gefütterten Regenmantel hervor. »Für das Wetter in der letzten Zeit ist er eigentlich nicht warm genug«, meinte sie, »aber bis mir jemand einen Nerz kauft, muss er reichen.«
      »Was für Schuhe hatten Sie an?«
      Sie hob eine Augenbraue. »Jetzt werden Sie aber intim, oder? Was kommt als Nächstes?«
      »Ihr Schuhwerk?«
      »Stiefel natürlich. Was glauben Sie denn sonst, bei diesem Wetter? Stöckelschuhe?« Sie lachte. »Sagen Sie mal, sind Sie Schuhfetischist oder so was?«
      Banks lächelte und erhob sich. »Nein. Tut mir Leid, dass ich Sie enttäuschen muss. Vielen Dank für Ihre Zeit. Ich finde allein hinaus.«
      Doch Faith folgte ihm zur Tür und lehnte sich mit locker verschränkten Armen gegen den Rahmen. »Wissen Sie was, Chief Inspector?«, sagte sie. »Ich bin tatsächlich sehr enttäuscht von Ihnen. Ich könnte mich vielleicht überzeugen lassen, meine Meinung zu ändern, aber das würde eine Menge erfordern. Ich bin von einem Mann noch nie so beleidigt und beschimpft worden wie von Ihnen. Doch das Komische daran ist, dass ich Sie trotzdem mag.« Sie fasste ihn an den Ellbogen und lotste ihn durch die offene Tür. »Und jetzt müssen Sie wirklich gehen.«
      Banks ging den Hausflur entlang. Als er Faith hinter ihm herrufen hörte, drehte er sich um.
      »Chief Inspector! Werden Sie heute Abend da sein? Werden Sie sich das Stück anschauen?«
      »Ich werde da sein«, versprach Banks. »Ich möchte es auf keinen Fall verpassen.« Und dann ging er seines Weges.
     
     

* VIERZEHN
     
    * I
     
    Für die Premiere einer Laienaufführung war der Gemeindesaal erstaunlich voll, fand Banks. Da saßen sie alle und schwatzten und husteten nervös in Erwartung des Stückes: eine Gruppe zur Anwesenheit gedrängter Viertklässler der Gesamtschule von Eastvale, Freunde und Verwandte der Mitwirkenden, eine Gruppe Rentner sowie Mitglieder des örtlichen Literaturinstituts. Im Keller ächzte der alte Heizungskessel vor sich hin, aber er schien nicht viel Wirkung zu haben. Im Saal war es kühl, sodass die meisten Leute ihre Schals anbehalten und sich ihre Mäntel um die Schultern gehängt hatten.
      Banks saß neben Sandra. Ihre Plätze, auf Empfehlung von James Conran, befanden sich im vorderen Bereich in der Mitte, ungefähr in der zehnten Reihe. Weiter vorne konnte Banks Susans blonde Locken erkennen. Der Regisseur persönlich saß neben ihr und beugte sich gelegentlich hinüber, um ihr etwas ins Ohr zu flüstern. Außerdem konnte er Marcia sehen, die sich angeregt mit einem grauhaarigen Mann an ihrer Seite unterhielt.
      Es war fast halb acht. Banks starrte den

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