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Inspector Alan Banks 05 In blindem Zorn

Titel: Inspector Alan Banks 05 In blindem Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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zusammenfallen würde.
      »Du hast nichts zu befürchten. Wenn du redest, hilfst du auch ihm damit.«
      Zehn angespannte Sekunden später nahm Morley seinen Daumen aus dem Mund. »Wir wollten nichts klauen«, erklärte er. »Darum ging es überhaupt nicht.«
      »Was hattet ihr dann dort verloren?«, wollte Susan wissen.
      »Wir wollten nur Spaß haben.«
      »Was soll das heißen, Spaß haben?«
      »Wir wollten einfach ein bisschen Action. Ein paar Sachen kaputthauen und so was. Es war kein schwerer Raub oder wie Sie das nennen. So was können Sie uns nicht anhängen.«
      »Für uns sieht es wie Raub aus, William. Willst du mir sagen, ihr wolltet das Haus verwüsten?«
      »Wir wollten nichts mitnehmen und keinem etwas tun. Darum ging es nicht.«
      »Ihr wolltet Schaden anrichten?«
      »Wir wollten nur ein bisschen Spaß.«
      »Warum?«
      »Wie, warum?«
      »Warum wolltet ihr so etwas tun?«
      »Keine Ahnung.« Morley wand sich auf seinem Stuhl und griff wieder an seinen Arm. »Das tut saumäßig weh.«
      »Würdest du bitte in meiner Anwesenheit auf solche Worte verzichten, William«, sagte Susan. »Ich finde es abstoßend. Beantworte meine Frage. Warum hast du das getan?«
      »Es gab keinen Grund. Müssen Sie für alles einen Scheißgrund haben? Wie gesagt, es war einfach ein Spaß, mehr nicht.«
      »Ich habe dir eben erklärt«, sagte Susan und brachte dabei so viel ruhige Autorität auf, wie sie konnte, »dass ich es nicht mag, wenn du so redest. Gewöhne dir das ab.«
      Morley versuchte krampfhaft, sie anzustarren, aber er wirkte dabei eher beschämt und niedergeschlagen als herausfordernd.
      »Ging es um den gleichen Spaß, den ihr auch schon an anderen Orten hattet?«
      »Welche anderen Orte?«
      »Komm schon, William. Du weißt genau, was ich meine. Das war doch nicht das erste Mal, oder?«
      Morley blieb für eine Weile still, dann sagte er leise, wobei er immer noch seinen Arm rieb: »Ich schätze nicht.«
      »Du schätzt?«
      »Okay. Nein, es war nicht das erste Mal. Aber wir haben nie jemandem was getan oder was mitgehen lassen.«
      Susan konnte den Erfolg riechen. Ihr erster echter Fall. Beim Hartley-Fall hatte sie nur assistiert, aber dies war allein ihre Sache. Wenn sie ein viermonatiges Vandalismusproblem durch ein sauberes Geständnis abschließen könnte, würde sich das sehr gut in ihrer Personalakte machen. Als sie jetzt die Daten und die verwüsteten Orte der letzten Monate auflistete, wobei es sich hauptsächlich um Jugendclubs und Freizeitzentren handelte, nickte Morley bei jedem bedrückt. Bis sie das Gemeindezentrum erwähnte.
      »Wie?«, meinte er.
      »Das Gemeindezentrum von Eastvale, in der Nacht des zweiundzwanzigsten Dezember.«
      Morley schüttelte den Kopf. »Das können Sie uns nicht anhängen.«
      »Was sagst du?«
      »Ich sage, dass wir es nicht waren.«
      »Komm schon, William. Was hast du davon, diesen Fall zu leugnen? Das kommt alles mit in den Bericht. Du erweist dir keinen Dienst damit.«
      Er beugte sich vor. Speichel sammelte sich in seinen Mundwinkeln. »Weil wir es, verdammte Schei... Weil wir es nicht getan haben, darum. Ich war in der Nacht überhaupt nicht in Eastvale. Ich war über Weihnachten mit meiner Mutter in Coventry. Ich kann es beweisen. Rufen Sie sie an. Na los.«
      Susan schrieb die Nummer auf. »Was ist mit Robert?«
      »Woher soll ich das wissen? Ich bin es jedenfalls nicht gewesen. Und allein wird er es kaum gemacht haben, oder? Logisch. Rob... nein, warten Sie mal, warten Sie mal! Er war auch weg. Er war mit seinem Bruder über Weihnachten unten in Bristol. Wir sind es nicht gewesen, habe ich doch gesagt.«
      Susan klopfte mit ihrem Stift auf den Schreibtisch und seufzte. Stimmt, es ergab keinen Sinn für den Jungen, bei dieser Frage zu lügen, wenn er alles andere gestanden hatte. Verdammt! Gerade als sie dachte, alles unter Dach und Fach gebracht zu haben. Das bedeutete, dass es zwei Gruppen von Randalierern geben musste. Eine war dingfest, die andere noch auf freiem Fuß. Sie stand auf. »Nimm bitte seine Aussage auf, John, ja? Ich werde den Bericht für den Chief Inspector abfassen. Die Alibis für die Sache im Gemeindezentrum überprüfen wir morgen früh.« Als sie an dem Zimmer vorbeikam, in dem Robert Chalmers festgehalten wurde, war sie kurz davor, noch einmal hineinzugehen, um ihn zu befragen. Aber mehr Informationen brauchte sie im Grunde

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