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Inspector Alan Banks 05 In blindem Zorn

Titel: Inspector Alan Banks 05 In blindem Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Autos ab?«
      »Wir haben im Dorf Parkplätze, hinter dem Pub. Hier oben kann man ja nicht parken.«
      »Wann haben Sie Ihre Frau zum letzten Mal gesehen?«
      Er dachte einen Augenblick nach. »Ungefähr vor einem Monat. Ich hatte beruflich in Eastvale zu tun und schaute kurz bei Veronica vorbei. Zuerst ging ich zum Laden. Das mache ich immer, um Caroline nicht begegnen zu müssen, aber wenn ich abends komme, muss ich es über mich ergehen lassen.«
      »Wie hat Caroline auf diese Besuche reagiert?«
      »Sie ist jedes Mal aus dem Zimmer gegangen.«
      »Also haben Sie nie mit ihr gesprochen?«
      »So gut wie nie. Außerdem war Veronica dann immer verkrampft. Ich bin nie lange geblieben, wenn Caroline dabei war.«
      »Sind Sie sicher, dass Sie vor einem Monat zum letzten Mal das Haus betreten haben?«
      »Ja, selbstverständlich.«
      »Gestern Abend sind Sie nicht dort gewesen?«
      »Wie gesagt, wir waren hier.«
      »Sie sind Musiker«, sagte Banks. »Sie kennen doch bestimmt Vivaldis Werke.«
      »Ich ... natürlich kenne ich sie.«
      »Kennen Sie Laudate pueri?«
      Ivers wandte sich ab und nahm sich noch etwas Brot und Butter. »Welches? Er schrieb vier.«
      »Vier was?«
      »Vier Vertonungen desselben liturgischen Stückes. Ich glaube, es ist Psalm 112, aber ich bin mir nicht sicher. Warum fragen Sie?«
      »Haben Sie von einer Sängerin namens Magda Kalmar gehört?«
      »Ja, aber ich ...«
      »Kaufen Sie Ihrer Frau normalerweise ein Weihnachtsgeschenk?«
      »Letztes Jahr habe ich es getan.«
      »Und dieses Jahr?«
      Er bestrich beim Sprechen sein Brot mit Butter. »Ich hatte - besser gesagt, ich habe es vor. Ich bin nur bisher noch nicht dazu gekommen.«
      »Dann müssen Sie sich aber beeilen«, meinte Banks lächelnd. »Nur noch ein Einkaufstag bis Weihnachten.« Er stellte seine Tasse auf den Kamin und stand auf. »Herzlichen Dank für den Tee und das Brot«, sagte er zu Patsy, »und es war mir eine Ehre, Sie kennen zu lernen, Mr Ivers. Ich bin schon seit langem ein Verehrer Ihrer Musik.«
      Ivers hob eine Augenbraue. Banks war dankbar, dass er nur nickte und nicht etwa erklärte, er wäre überrascht, dass ein Polizeibeamter Musik hörte.
      Banks ging zur Tür und Ivers folgte ihm. »Ich mache mir Sorgen wegen Veronica«, sagte er. »Sie muss in einer furchtbaren Verfassung sein. Glauben Sie, dass sie mich braucht?«
      »Ich weiß es nicht«, antwortete Banks. Er wusste es wirklich nicht. Ging eine Frau, die ihre Liebhaberin verloren hatte, zu ihrem Ehemann zurück, um Trost zu finden? »Vielleicht sollten Sie sie fragen.«
      Ivers nickte, und das Letzte, was Banks bemerkte, bevor die Tür geschlossen wurde, war der finstere Blick von Patsy Janowski, der auf die Pfeife in Ivers' Hand geheftet war.
      Er ging, gegen den Wind ankämpfend, zurück zu seinem Wagen und fuhr den Berg wieder hinauf. Der Besuch bei den Ivers' hatte ein seltsames Gefühl in ihm hinterlassen. So behaglich es auch im Haus der beiden war, in Banks keimte der Verdacht, dass nicht alles in Ordnung war und sie ihm nicht die vollständige Wahrheit erzählt hatten. Er hatte kaum Zweifel daran, dass Ivers die Schallplatte für Veronica gekauft und sie ihr höchstwahrscheinlich auch übergeben hatte. Aber er konnte es nicht beweisen. Sobald er Zeit hätte, würde er zurückkommen und Claude Ivers erneut auf den Zahn fühlen.
     
    * III
     
    An einem Winternachmittag um fünf Uhr war es im Queen's Arms nie besonders voll. Für die Mittagstrinker war es zu spät und für die Feierabendgäste zu früh. Neben Banks, Richmond und Susan Gay waren die einzigen anderen Besucher drei oder vier Leute mit Einkaufstaschen voller Weihnachtsgeschenke.
      Die drei saßen in tiefen Sesseln vor dem Kamin. Banks und Richmond tranken Bier, Susan hatte sich zu einem Brandy und Soda einladen lassen. Sie hatten ihre Notizen zusammengetragen, aber immer noch keine konkreten Anhaltspunkte erhalten. Richmond hatte herausgefunden, dass Nancy Wood Eastvale verlassen hatte, um eine ausgedehnte Reise nach Australien anzutreten. Ein Anruf bei der Einwanderungsbehörde hatte ergeben, dass sie sich tatsächlich dort aufhielt. Richmond hatte anschließend die Polizei in Sydney angerufen, die ihm ein paar Stunden später die eindeutige Bestätigung durchgab. Damit war eine Hauptverdächtige ausgeschlossen.
      Mit dem Foto von Ruth, der mysteriösen Frau, war Richmond bisher noch zu keinen

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