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Inspector Alan Banks 05 In blindem Zorn

Titel: Inspector Alan Banks 05 In blindem Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Ergebnissen gekommen. Auch die Herkunft der Schallplatte blieb ungeklärt. Sie würden Plattenläden in ganz England durchforsten müssen, und das kostete Zeit. Veronica Shildons Therapeutin hatte bestätigt, dass Veronica ihre Praxis am vergangenen Abend wie gewöhnlich um sieben Uhr verlassen und erwähnt hatte, sie wolle noch einkaufen.
      »Sie sagten doch, dass Caroline mit sechzehn nach London abgehauen ist?«, wandte sich Banks an Susan.
      »So hat es mir ihr Bruder erzählt.«
      »Und sie war ungefähr sechs Jahre dort, bevor sie nach Eastvale kam. In so einer langen Zeit kann eine Menge passieren. Haben Sie irgendeine Ahnung, wo sie war?«
      »Tut mir Leid, Sir, aber ihre Familie scheint nichts darüber zu wissen. Oder sie wollen nichts sagen.«
      »War das Ihr Eindruck?«
      »Jedenfalls waren sie ziemlich komisch.« Susan lief bei der Erinnerung ein Schauer über den Rücken.
      »Egal. Wir werden es bei einem erneuten Besuch in Erfahrung bringen. Unter Umständen können Sie über den Computer etwas herausfinden, Phil. Vielleicht hat sich Caroline Hartley in London eine Vorstrafe eingehandelt. Ausreißer kommen oft mit dem Gesetz in Konflikt.«
      Richmond nickte.
      »Irgendwelche anderen Spuren?«, fragte Banks.
      Die beiden schüttelten die Köpfe. Er lächelte. »Machen Sie nicht so ein niedergeschlagenes Gesicht, Susan. Das heißt immerhin, dass Sie Weihnachten nach Hause können.«
      »Sir?«
      »Wenn wir einen Mord nicht innerhalb vierundzwanzig Stunden aufklären, dann spricht alles dafür, dass wir lange damit zu tun haben werden. Und wenn wir morgen nicht auf eine heiße Spur stoßen, spielt ein Tag mehr auch keine Rolle. Außerdem ist Weihnachten. Da steht die Zeit sowieso still. Sie wissen ja auch, dass man über die Feiertage zu nichts kommt. Alle sind bei ihren Familien. Wir können uns höchstens die Aussagen vornehmen und schauen, ob wir ein klares Bild des Opfers zeichnen können. Oft genug erlebt man, dass die Ursachen des Todes sozusagen im Leben des Opfers liegen, und in Caroline Hartleys Fall scheint das besonders zuzutreffen. Wir werden versuchen, mit dem Foto, der Platte und der Verbindung nach London so viel wie möglich zu erreichen. Und in ein oder zwei Tagen besuchen wir noch einmal ihre Familie und knöpfen sie uns erneut vor - aber mit etwas mehr Nachdruck. Vielleicht sollten Sie und ich uns auch noch mal mit der Theatergruppe unterhalten, Susan. Da könnte es auch Zusammenhänge geben: Eifersucht, Rivalität oder so was.«
      Susan nickte.
      »Außerdem glaube ich auch nicht, dass uns Veronica Shildon reinen Wein eingeschenkt hat«, fuhr Banks fort. »Was auch verständlich ist. Sie wird Carolines Vermächtnis schützen wollen, insbesondere wenn es in der Vergangenheit des Mädchens irgendwelche zwielichtigen Geschichten gibt. Ihr Alibi stimmt, aber die zehn Minuten zwischen ihrer Rückkehr nach Hause und ihrem Erscheinen bei Christine Cooper bleiben offen. Wenn sie gewollt hätte, hätte sie auch früher zurückkommen können, sagen wir zwischen sieben und halb acht, und nun vorgeben, später da gewesen zu sein. Dann haben wir noch Cooper und seine Frau. Falls zwischen diesen beiden Haushalten irgendwelche seltsamen Dinge vorgefallen sind - wer weiß, welches Wespennest da angestochen wurde. Ich will nur sagen, dass wir uns all das durch den Kopf gehen lassen müssen, während wir die Leute eine Weile schmoren lassen. Sollen sie ihr Weihnachtsfest genießen. Vielleicht machen wir am zweiten Weihnachtstag noch mal unsere Runde, da sind alle satt bis obenhin und träge. Ein alter Sparringspartner von mir bei der Londoner Polizei, Dirty Dick Burgess, bevorzugte immer Sonntage für überraschende Razzien. Der zweite Weihnachtstag eignet sich wahrscheinlich noch besser.«
      Bei der Erwähnung von Burgess zog Richmond die Augenbrauen hoch. Im letzten Frühling waren Banks und Dirty Dick bei der Lösung eines politisch heiklen Falles in Eastvale heftig aneinander geraten. Außer Banks und Burgess kannte nur Richmond die ganze Geschichte.
      Banks schaute auf seine Uhr und trank sein Bier aus. »Schön. Ich muss jetzt los. Mal sehen, ob der Obduktionsbericht schon vorliegt.« Draußen war es bereits dunkel und eben hatte es wieder zu schneien begonnen.
      Der Bericht war tatsächlich da. Banks übersprang die technischen Details und las sofort die Zusammenfassung für Laien, die Dr. Glendenning freundlicherweise immer mitlieferte.
      Auf

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