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Inspector Alan Banks 06 Das verschwundene Lächeln

Titel: Inspector Alan Banks 06 Das verschwundene Lächeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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umbringen. Ich finde, du solltest mal eine Pause machen, das ist alles. Mein Gott, wie oft hast du mir geholfen, meine Probleme zu vergessen, wenn du erlebt hast, wie ich mit dem Kopf durch die Wand wollte. Jetzt lass dir einfach mal von mir helfen.«
      Sandra kaute auf ihrer Unterlippe. Die Wut in ihren Augen klang etwas ab, aber die Tränen waren noch da. »Es ist wegen diesem verfluchten Morton Ganning«, erklärte sie. »Er ist gerade einfach so aus der Ausstellung ausgestiegen.«
      »Ach, vergiss den Knallkopf«, meinte Banks.
      »Du hast gut reden.«
      Banks nahm ihren Mantel von der Garderobe an der Bürotür. »Komm mit. Du kannst es mir bei einem Drink erzählen.«
      Sandra starrte ihn einen Moment an, glättete dann ihren Rock und kam zu ihm. Noch bevor sie ihren Mantel anziehen konnte, nahm Banks sie in den Arm und drückte sie an sich. Zuerst blieb sie steif stehen, dann hob sie langsam ihre Arme und legte sie um ihn. Sie vergrub ihren Kopf in seiner Schulter, machte sich schließlich los, schlug ihm im Spaß auf den Arm und schenkte ihm dieses freche Lächeln, das er so an ihr liebte. »Na gut«, stimmte sie zu. »Aber du zahlst.«
      Zehn Minuten später hatten sie es geschafft, sich an einen kleinen Ecktisch im Queen's Arms zu quetschen. Wie jeden Samstagabend dröhnten Witze und Gelächter durch das überfüllte Lokal, sodass sie beim Reden die Köpfe zusammenstecken mussten. Doch schon bald wurde der Lärm zum Hintergrundgeräusch und sie brauchten sich nicht mehr anzustrengen, um einander zu verstehen.
      »Er ist der Berühmteste von allen«, erzählte Sandra. »Seine Gemälde werden in Galerien im ganzen Land ausgestellt. Es war eine unglaubliche Aktion, ihn zu bekommen, und jetzt steigt er einfach aus, dieser Mistkerl.«
      »Aber die ursprüngliche Idee war doch, den einheimischen Künstlern eine Chance zu geben, den weniger bekannten, oder?«
      »So soll es auch sein. Aber Ganning hätte eine Menge Publikum angezogen. Indirekt hätten die anderen durch ihn mehr Publicity bekommen und damit auch mehr Chancen, Bilder zu verkaufen.«
      »Ist das nicht ein bisschen Bauernfängerei?«
      »Na und? Dann kommen die Leute eben, um seine Werke zu sehen. Aber die der anderen sehen sie auch.«
      »Wahrscheinlich.«
      Sandra nippte an ihrem Gin Tonic. »Tut mir Leid, dich damit zu nerven, Alan, wirklich. Aber ich habe mich so dafür engagiert. Ich habe so viel Arbeit da reingesteckt, dass mich das jetzt einfach rasend macht.«
      »Das merkt man.«
      »Und was soll das jetzt heißen?«
      »Nichts.«
      Ihre blauen Augen wurden finster. »Doch, das höre ich ganz genau an deinem Ton. Du beklagst dich doch nicht etwa, oder? Habe ich es vielleicht versäumt, meinen kleinen Pflichten als Ehefrau nachzukommen, habe ich dir dein Essen nicht gekocht und deine Wäsche nicht gewaschen, ist es das?«
      Banks lachte. »Ich habe dich nicht wegen deiner »kleinen Pflichten als Ehefrau< geheiratet, wie du das nennst. Ich komme allein klar. Nein. Wenn ich mich beklagen sollte, dann deshalb, weil ich dich in den letzten Wochen kaum gesehen habe.«
      »So wie ich dich kaum sehe, wenn du in einem Fall steckst?«
      »1:0 für dich.«
      »Was willst du also? Erwartest du, dass ich da bin, wenn du dich mal entschlossen hast, nach Hause zu kommen?«
      »Nein, das ist es nicht.«
      »Was dann?«
      Um Zeit zu schinden, zündete sich Banks eine Zigarette an. »Es ist... also, das Haus kommt mir so leer vor. Du bist nie da, Tracy ist nie da. Ich habe das Gefühl, als würde ich allein leben.«
      Sandra beugte sich vor, streckte ihre Hand aus und nahm eine von Banks' Zigaretten. »Hey«, rief er und legte eine Hand auf ihre. »Du hast doch aufgehört.«
      Sie zog ihre Hand weg. »Dann höre ich eben morgen wieder auf. Was macht dir wirklich zu schaffen, Alan?«
      »Was ich gesagt habe. Das leere Haus.«
      »Also geht es nicht nur um mich und was ich tue?«
      »Nein, ich glaube nicht.«
      »Aber du lässt es an mir aus?«
      »Ich lasse es nicht an dir aus. Ich versuche dir nur zu erklären, was das Problem ist. Um Himmels willen, du hast mich doch danach gefragt.«
      »Okay, okay. Geh nicht gleich in die Luft. Vielleicht brauchst du noch ein Bier.«
      »Kann nicht schaden.«
      Sandra hielt ihre Hand auf. »Dann gib mir Geld.«
      Während Sandra sich zur Theke durchschlängelte, schaute Banks trübsinnig auf den Rest der goldenen

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