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Inspector Alan Banks 06 Das verschwundene Lächeln

Titel: Inspector Alan Banks 06 Das verschwundene Lächeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Geschäftspläne in einem Pub herausposaunen. Aber man denkt einfach nicht daran, oder?«
      »Von welchem Pub sprechen Sie, Mr Ackroyd?«
      »Von welchem Pub? Nun, ich habe das eigentlich nur im übertragenen Sinn gemeint, aber wir haben unsere Stammkneipe gleich um die Ecke. The Drayman's Rest. Eigentlich nichts Besonderes, aber man kriegt ein anständiges Pint und die Leute da sind in Ordnung.«
      »Gehen Sie und Mr Parkinson regelmäßig dorthin?«
      »Kann man so sagen. Nicht, dass wir große Trinker wären.« Er lachte. »Bruce bestellt immer nur ein kleines Bier und hält sich dann eine Ewigkeit an einem Glas fest. Man geht ja eher wegen der Gesellschaft in die Stammkneipe, oder? Ein Schwatz und ein paar Witze mit den Jungs nach Feierabend, darum geht es.«
      »Kennen Sie die meisten Stammgäste?«
      »O ja. Manchmal kommen allerdings auch ein paar Fremde aus den Ferienhäusern gegenüber. Aber mit denen gibt es auch nie Probleme, wir nehmen sie für gewöhnlich immer freundlich auf.«
      »Entwickeln sich da Gespräche?«
      »Na ja, manche sind zugänglicher als andere, wenn Sie wissen, was ich meine. Manche kapseln sich ab, nehmen ein Sandwich und ein Pint und setzen sich mit der Zeitung in eine Ecke. Aber es gibt auch offenere Typen. Ich unterhalte mich gerne mit Menschen. Nur so kann man was lernen, oder?«
      »Haben Sie kürzlich interessante Fremde kennen gelernt?«
      »Wie?«
      »War in den letzten Wochen jemand besonders Freundliches dabei?«
      Ackroyd rieb sein Kinn. »Nun, wenn Sie so fragen, fallen mir Chris und Connie ein.«
      Gristhorpe schaute Richmond an. »Chris und Connie Manley?«
      »Genau. Ich fand es immer etwas seltsam, dass sie nichts Besseres zu tun hatten, als an der Theke zu stehen und mit den Einheimischen zu reden.«
      »Weshalb?«
      »Nun, zunächst einmal würde ich mit so einer Biene wie ihr nicht in den Pub gehen«, erklärte Ackroyd augenzwinkernd. »Normalerweise kapseln sich gerade die Paare ab.«
      »Aber die beiden nicht?«
      »Nein. Sie waren nicht etwa aufdringlich. Aber sie waren immer offen für einen Schwatz. Nichts Hochtrabendes. Über das Wetter, die Nachrichten und solche Sachen.«
      »Hat Mr Parkinson von seinen Geschäftsreisen nach Europa erzählt?«
      »Ja, er hat damit angefangen ... Aber warten Sie mal, Sie wollen doch nicht sagen, dass Chris und Connie ...? Nein, das glaube ich nicht. Außerdem hatten sie ja selbst einen Wagen. Ich habe die beiden damit gesehen.«
      »Einen weißen Fiesta?«
      »Stimmt.«
      »Welchen Eindruck hatten Sie von den beiden, Mr Ackroyd?«
      »Sie schienen ganz normale Leute zu sein. Chris hat gerne über Autos geredet. Ein bisschen besserwisserisch vielleicht. Sie wissen schon, einer; der gerne das Gespräch an sich reißt. Und ihr hat es anscheinend genügt, einfach dabei zu sein.«
      »Hat sie viel geredet?«
      »Nein, aber das musste sie auch nicht. Ich meine, die meisten Männer dort hätten sich einen Arm ausgerissen ...« Er hielt inne, schaute auf seinen Gipsverband und lachte. »Nein, das hat damit nichts zu tun, ehrlich. Aber was ich sagen will, ist, dass sie nicht nur eine Augenweide war. Klar, sie sah klasse aus, langes blondes Haar, schöne rote Lippen und blaue Augen. Und soweit ich das beurteilen kann, waren ihre Kurven alle da, wo sie hingehören. Aber das war nicht alles. Sie war sexy. Sie hatte Ausstrahlung. Und sie brauchte überhaupt nichts dafür zu tun. Sie musste nur reinkommen, lächeln und sich an die Theke lehnen. Sie hat etwas ausgestrahlt, das konnte man richtig fühlen, wie elektrische Spannung. Ich schwafele herum - aber Sie verstehen wohl, was ich meine?«
      »Ich denke schon, Mr Ackroyd.« Gristhorpe wusste, dass manche Frauen eine sexuelle Aura besaßen, ohne dass sie etwas dafür tun mussten. Solchen Sexappeal kannte man aus Filmen - allein wenn man daran dachte, wie Marilyn Monroe die Kleider scheinbar immer vom Leib rutschen wollten. Im wirklichen Leben konnte man diese Aura aber genauso finden. Mit dem Aussehen hatte sie nichts zu tun, obwohl die Kombination von Schönheit und Sexappeal tödlich sein konnte - und manche Frauen waren sich nicht einmal bewusst, dass sie sie hatten.
      »Wie hat sich Mr Manley ihr gegenüber verhalten?«, wollte er wissen.
      »Ganz normal. Nach ihm hat man sich ja nicht gerade umgedreht. Ich hatte den Eindruck, dass es ihn irgendwie gefreut hat, dass so viele Männer scharf auf sie

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