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Inspector Alan Banks 06 Das verschwundene Lächeln

Titel: Inspector Alan Banks 06 Das verschwundene Lächeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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lieber nicht erzählen wollte, aber es half nichts.
      Harkness faltete seine Hände auf dem Schoß. »Ich wusste absolut nichts über Carl Johnsons Privatleben. In dem Moment, wo er meinen Grund und Boden verlassen hatte, gehörte sein Leben ihm. Was er damit angestellt hat, weiß ich nicht und es interessiert mich auch nicht.«
      »Auch nicht, wenn es krimineller Natur war?«
      »In Ihren Augen mag er für immer als Krimineller gebrandmarkt sein. In meinen nicht. Außerdem hatte ich, wie ich Ihnen schon wiederholt gesagt habe, keinerlei Kenntnisse von seinen Aktivitäten, ob kriminell oder nicht.«
      Banks beschrieb ihm den Mann, den Edwina Whixley in Johnsons Haus die Treppen herabkommen gesehen hatte: gedrungen, von mittlerer Größe, kurzes, dunkles Haar, kantiger Schädel. »Haben Sie den Mann mal gesehen oder von ihm gehört?«
      Harkness schüttelte den Kopf. »Carl ist immer allein hierher gekommen. Er hat mich nie einem seiner Kollegen vorgestellt.«
      »Sie haben den Mann also nie gesehen?«
      »Nein.«
      »Wie ist Johnson hierher gekommen?«
      »Was?«
      »Carl Johnson? Wie kam er hier raus zu Ihnen? Er besaß keinen Wagen.«
      »Es gibt ja noch Busse, Chief Inspector, unter anderem eine ziemlich regelmäßige Verbindung von Eastvale nach Lyndgarth. Gleich an der Brücke ist eine Haltestelle.«
      »Natürlich. Hat Johnson mal über Freunde aus seiner Gefängniszeit gesprochen?«
      »Was? Nicht mit mir. Warum hätte er auch mit mir darüber sprechen sollen?« Harkness nahm den Schürhaken und stocherte im Feuer herum. »Hören Sie, warum ersparen Sie uns beiden nicht eine Menge verschwendeter Zeit und Energie und akzeptieren, dass ich Ihnen die Wahrheit erzähle, wenn ich sage, dass ich absolut nichts über Carls Privatleben wusste?«
      »Ich verstehe nicht, wie Sie darauf kommen, ich könnte Ihnen nicht glauben.«
      »Das liegt wohl an Ihrer Haltung mir gegenüber. Außerdem stellen Sie wieder und wieder die gleichen Fragen.«
      »Sir«, erklärte Banks, »Sie müssen verstehen, dass wir es hier mit einer Mordermittlung zu tun haben. Menschen sind vergesslich. Manchmal ist einem die Wichtigkeit dessen, was man weiß, gar nicht wirklich klar. Ich versuche einzig und allein, Ihrem Gedächtnis nachzuhelfen. Vielleicht fällt Ihnen ja doch irgendetwas ein, was Johnson in einem unbedeutenden Gespräch erwähnt hat. Ein Name, eine Verabredung, eine Meinung, was auch immer. Ihnen wird es vielleicht nichts sagen, aber für uns könnte es entscheidend sein.«
      Harkness hielt inne. »Tja ... natürlich ... Ich glaube, ich weiß, was Sie meinen. Aber da hat es wirklich nichts gegeben. Wenn es so wäre, dann hätte ich mich mittlerweile mit Sicherheit daran erinnert. Tatsache ist, dass wir außer unseren Gesprächen über den Garten und das Wetter nicht miteinander geredet haben. Im Grunde hat uns ja sonst auch nichts verbunden. Er war ein recht zurückhaltender Typ, nicht besonders gesellig, und das hat mir ausgezeichnet gepasst. Und Sie dürfen außerdem nicht vergessen, dass ich häufig geschäftlich unterwegs bin.«
      »Hat es jemals Anzeichen dafür gegeben, dass Johnson in Ihrer Abwesenheit das Haus benutzt hat?«
      »Das Haus benutzt? Was meinen Sie damit? Wozu denn?«
      »Keine Ahnung. Ich nehme an, er hatte einen Schlüssel.«
      »Ja, aber ...«
      »Alles war immer an seinem Platz?«
      »Ja. Meinen Sie, er könnte gestohlen haben?«
      »Nein. Ich glaube, nicht einmal Carl Johnson wäre so dumm gewesen. Ehrlich gesagt, weiß ich selbst noch nicht genau, worauf ich hinauswill.« Banks kratzte seinen Kopf und schaute durch die Verandatüren hinaus auf den Fluss und die Rotbuche, von deren Blättern der Regen tropfte. »Das Haus liegt ziemlich weit ab vom Schuss. Es könnte sich für kriminelle Handlungen jeder erdenklichen Art eignen.«
      »Mir ist nichts aufgefallen«, erklärte Harkness mit einem dünnen Lächeln. »Nicht einmal ein schlammiger Fußabdruck auf meinem Teppich.«
      »Es ist so«, fuhr Banks fort, »Johnsons Leben gibt uns immer noch Rätsel auf. Wir haben sein Vorstrafenregister, wir kennen die knappen Fakten. Aber wie hat er gedacht? Wir können offenbar niemanden finden, der ihm nahe stand. Ein paar Jahre seines Lebens liegen völlig im Dunkeln. Er könnte in Europa gewesen sein, vielleicht in Amsterdam. Vielleicht hat er sogar Freunde aus Südafrika gehabt.«
      Harkness richtete sich kerzengerade auf und

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