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Inspector Alan Banks 07 Die letzte Rechnung

Titel: Inspector Alan Banks 07 Die letzte Rechnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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auch in der Galerie anrufen, aber sie war bestimmt beschäftigt. Außerdem wäre sie nur beunruhigt, wenn er ihr am Telefon von der Schlägerei erzählte. Seine Jacke könnte er vielleicht nähen lassen, aber seine aufgeschlagenen Knöchel und die geschwollene Wange vermochte er vor Sandra nicht zu verbergen, geschweige denn die blauen Flecken, die sich bald an seiner Seite zeigen würden.
      Er brauchte ja nur zu sagen, dass zwei Jugendliche versucht hatten, ihn zu überfallen, so einfach war das. Das war vielleicht nicht die ganze Wahrheit, aber es war auch keine Lüge. Andererseits fragte er sich, wen er eigentlich an der Nase herumführen wollte. Wenn er nicht mit Sandra darüber sprechen konnte, was passiert war, mit wem dann? Aber im Moment wusste er einfach nicht, wie er sich verhalten sollte.
      Den Massen nach zu urteilen, die aus dem Bahnhof strömten und zu den Bushaltestellen am Park Square und an der Boar Lane hetzten, musste gerade ein Regionalzug angekommen sein. Banks kaufte eine Yorkshire Evening Post von einem betagten Straßenverkäufer, der eine Schlagzeile herausschrie, die aus seinem Munde überhaupt keinen Sinn ergab, sich aber beim Lesen als »ZWEI TOTE BEI EINEM BRAND IN HUNSLET« herausstellte. Die Gratispackung Taco-Shells, die Banks zu der Zeitung angeboten wurde, lehnte er ab.
      Im Hotel warteten drei Nachrichten auf ihn: Er sollte Melissa Clegg in ihrer Weinhandlung anrufen, Sergeant Hatchley und Susan Gay im Victoria hinter der Stadthalle treffen, und zwar so schnell wie möglich, und er sollte Ken Blackstone in Millgarth anrufen. Er ging in sein Zimmer und rief als Erstes Melissa Clegg an.
      »Ach, Mr. Banks«, sagte sie. »Ich wollte nicht, dass Sie sich große Hoffnungen machen, aber ich habe mich an den Namen des Mannes erinnert, den Daniel im Pub kennen gelernt hat.«
      »Ja?«
      »Tja, ich wusste, dass an dem Namen irgendetwas komisch war. Nachdem wir uns verabschiedet hatten, ging es mir nicht mehr aus dem Kopf. Dann habe ich ein paar Bestellscheine ausgefüllt und da sah ich den Namen geschrieben stehen. Reiner Zufall.«
      »Und?«
      »Irischer Whiskey. Komisch, wie das Gedächtnis funktioniert, oder?«
      »Irischer Whiskey?«
      »Sein Name. Er heißt Jameson wie der Whiskey. Da bin ich mir sicher.«
      Banks dankte ihr und rief Ken Blackstone an.
      »Alan, wir haben ein paar Namen für dich«, verkündete Blackstone. »Leider eine ganze Menge.«
      »Egal«, sagte Banks. »Ist ein Jameson darunter?«
      Banks hörte, wie Blackstone vor sich hin murmelte, als er die Liste durchging. »Ja. Ja, ist dabei. Arthur Jameson. Alan, was ...«
      »Ich habe jetzt keine Zeit, Ken. Kannst du seine Akte nehmen und mich in ungefähr fünfzehn Minuten im Victoria treffen? Ich nehme an, du weißt, wo es ist, oder?«
      »Das Vic? Klar. Aber ...«
      »Dann in fünfzehn Minuten.« Banks legte auf.
     
     

* DREIZEHN
     
    * I
     
    Susan wusste, dass es töricht war, aber sie hatte ein flaues Gefühl im Magen, als sie von der Courtney Terrace bei Hausnummer 35 auf die Bridgeport Road bog. Es war mitten am Nachmittag und niemand war auf der Straße. Sie fühlte sich völlig allein. Das Klappern ihrer Absätze, das von jedem Gebäude widerzuhallen schien, war das einzige Geräusch, das die Stille durchbrach. Ihre Aufgabe war einfach: Sie sollte so viel wie möglich über Arthur Jameson und seinen Aufenthaltsort herausfinden.
      In ihrem blauen Blazer und dem dazu passenden Rock, mit Aktentasche und Klemmbrett sah sie aus wie die Mitarbeiterin eines Marktforschungsinstituts. Eine leichte Brise zerzauste ihre dichten blonden Locken, und die Sonne, die plötzlich durch die Wolken strahlte, blendete sie. In der Luft konnte sie Regen riechen.
      Wir wissen, dass er nicht zu Hause ist, sagte sie sich immer wieder. Er hat seine Zeitungen für drei Wochen gekündigt und ist mit dem Lohn für den Mord an Keith Rothwell in einen langen Urlaub verschwunden. Er geht nicht ans Telefon, und die zwei Männer, die das Haus während der letzten Stunde observiert haben, haben nichts beobachtet, was darauf hindeutet, dass sein Haus bewohnt ist. Es gibt also keinen Grund zur Sorge.
      Trotzdem war sie beunruhigt. Sie musste daran denken, wie Keith Rothwell in seinem Anzug in der Garage gekniet hatte und sein Kopf zu Brei explodiert war. Sie erinnerte sich an den zerknüllten Schnipsel aus dem Pornomagazin, an das zerrissene Bild eines Frauenkörpers, als hätte der

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