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Inspector Alan Banks 07 Die letzte Rechnung

Titel: Inspector Alan Banks 07 Die letzte Rechnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Vorhaben zu widmen, aber wie immer gewann seine Neugier die Oberhand.
      Als der Aufzug in der vierten Etage hielt, steckte er erst seinen Kopf durch die Tür, um zu schauen, ob jemand auf dem Flur war. Er war leer. Banks folgte dem Pfeil zu Zimmer 408, holte tief Luft und klopfte an. Er erwog, vorsichtshalber zur Seite zu treten, dachte dann aber, dass nur in Hollywoodfilmen Löcher durch Hoteltüren geschossen wurden. Trotzdem ertappte er sich dabei, ein Stückchen wegzurücken, damit er durch den Spion in der Tür nicht gesehen werden konnte.
      Ruckartig sprang die Tür auf. Banks spannte sich an, dann atmete er erleichtert auf. Vor ihm stand Dirty Dick Burgess.
      »Sie schon wieder? Was ist denn jetzt, verdammt noch mal?«, fragte Banks aufgebracht. Aber bevor er das Zimmer betreten konnte, hatte Burgess seine Lederjacke angezogen und packte ihn am Ellbogen.
      »Wird aber auch Zeit, Banks«, sagte er. »Ich habe die Schnauze voll davon, hier oben in der Bude zu hocken. Es hat sich was getan. Kommen Sie, lassen Sie uns was trinken gehen.«
     
     

* VIERZEHN
     
    * I
     
    Trotz Burgess' Einwand, dass es voll mit Handelsreisenden und gastierenden Rugbyteams sein würde, bestand Banks darauf, im Wig and Pen, der Holiday-Inn-Version eines traditionellen englischen Pubs, etwas zu trinken. Der Grund dafür war, dass sein Wagen in der Nähe stand und er immer noch die Hoffnung hatte, am Abend zurück nach Eastvale fahren zu können. Und wie sich herausstellte, schien Burgess von dem Lokal ganz angetan zu sein.
      Mit einem Pint McEwans saß er Banks am Tisch gegenüber, zündete sich eine Tom Thumb an und schaute sich in dem ruhigen Pub um. »Nicht übel«, sagte er und klopfte seine Zigarre auf den Rand des Aschenbechers. »Wirklich nicht übel. Diese Lokale mit Balken an der Decke und Bettpfannen an der Wand habe ich nie gemocht.«
      »Bettwärmer«, verbesserte Banks ihn.
      »Wie auch immer. Aber was halten Sie denn von den beiden da drüben als mögliche Bettwärmer? Glauben Sie, die stehen auf uns?«
      Banks schaute hinüber und sah zwei attraktive Frauen Ende zwanzig oder Anfang dreißig, die, ihrer Kleidung nach zu urteilen, nach ihrem Arbeitstag in einem der Bürogebäude in der Wellington Street kurz auf einen Drink vorbeigekommen waren. Es bestand kein Zweifel daran, dass die mit dem kurzen schwarzen Haar und den wohlgeformten Beinen Burgess schöne Augen machte und ihrer Freundin etwas ins Ohr flüsterte.
      »Ich glaube, die stehen auf uns«, sagte Burgess.
      »Haben Sie nicht gesagt, dass sich etwas getan hat?«
      »Was? Ach so, ja.« Burgess wandte seinen Blick von den Frauen ab, beugte sich vor und senkte die Stimme. »Zunächst einmal ist das Betrugsdezernat der Meinung, in Daniel Cleggs Büchern und Akten definitive Beweise gefunden zu haben, dass Clegg und Rothwell für Martin Churchill Geld gewaschen haben.«
      »Das kann kaum als große Neuigkeit betrachtet werden«, entgegnete Banks. »Das war ja bereits unsere Arbeitshypothese.«
      »Ja, aber jetzt ist es mehr als eine Hypothese, oder? Man musste erst die Jungs vom Betrugsdezernat ranlassen, so langweilige kleine Wichser das auch sind, und die haben die Sache von allen Seiten aufgerollt.«
      »Haben Sie eine Ahnung, warum Churchill ein paar Provinzheinis wie Rothwell und Clegg damit beauftragt hat?«
      »Gute Frage«, sagte Burgess. »Aber zufälligerweise weiß ich die Antwort. Daniel Clegg und Martin Churchill waren zusammen in Cambrigde, beide haben dort Jura studiert. So einfach ist das. Die alten Seilschaften. Ich schätze, die beiden haben sofort voneinander geahnt, dass sie Gauner sind.«
      »Sind Sie über die Jahre in Kontakt geblieben?«
      »Offensichtlich. Denken Sie daran, Clegg ist Steueranwalt. Er hat St. Corona seit Jahren als Steuerexil für seine Mandanten benutzt. Da war es wohl nur natürlich, dass Churchill auf ihn gekommen ist, als er fachmännische Hilfe brauchte. Der Geldwäsche kann man von fast überall nachgehen. Für Baby Doc hat ein schweizerischer Anwalt gearbeitet und er hat viele Geschäfte in Kanada abgewickelt. Die Ein- oder Ausfuhr des Geldes kann in normalem Reisegepäck durch Kuriere über Heathrow oder Gatwick erfolgen. Oder man tauscht es in Wechselstuben, lässt es sich überweisen, wie auch immer. Die Regierungen ergreifen zwar restriktivere Maßnahmen, aber das sind alles nur Tropfen auf den heißen Stein. Wenn man weiß, wie es läuft, ist es eine einfache

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