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Inspector Alan Banks 07 Die letzte Rechnung

Titel: Inspector Alan Banks 07 Die letzte Rechnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Einzelteile zerlegtes Fahrrad neben einer Werkbank und einigen Holzbrettern, die an der Mauer lehnten. Daneben hingen eine Gasmaske und ein Helm aus dem Zweiten Weltkrieg.
      Dunkle, fleckige Backsteinmauern umgaben eine Reihe kleiner Räume, in denen früher die Kohlen gelagert worden waren. Jetzt standen sie leer. Das einzig Interessante war Jamesons Werkbank, die mit einem Schraubstock und teurem Werkzeug ausgestattet war. Auf der Bank lagen eine Schachtel Schrotkugeln und eine herausgerissene und zerknüllte Seite eines Magazins. Als Banks mit seinem Zeigefinger über die raue Holzoberfläche fuhr, konnte er durch den Latexhandschuh kleine Pulverkörnchen spüren. Er hob seinen Finger und schnüffelte. Schießpulver.
      Unter der Werkbank befand sich eine Schublade, die Banks aufzog. Inmitten einer willkürlichen Ansammlung von Schrauben, Nägeln, Isolierband, Schmelzdraht und benutztem Sandpapier entdeckte er eine halb leere Schachtel Munition für eine 9-mm-Pistole.
      »Okay, Ken«, sagte er. »Ich glaube, wir haben den Kerl, Greenpeace hin oder her. Es wird Zeit, die Spurensicherung zu rufen.«
     
    * III
     
    Banks ließ sich von Blackstone nach Millgarth mitnehmen, wo Susan und Hatchley gerade Mrs. Gardiner nach Hause fahren wollten, bevor sie nach Eastvale zurückkehrten. Sie hatten von ihr keine weiteren Informationen erhalten, berichtete Hatchley, der abfahrbereit vor der Tür stand. Anscheinend war Jameson ein Einzelgänger. Er hatte keine regelmäßigen Besuche bekommen, weder männliche noch weibliche, und Mrs. Gardiner hatte niemanden gesehen, der der vagen Beschreibung seines Partners entsprach. Den Ergebnissen der Haus-zu-Haus-Befragung zufolge war der Mann auch von keinem anderen Nachbarn gesehen worden.
      Banks erkundigte sich nach Pamela Jeffreys Zustand und erhielt die Auskunft, dass es ihr etwas besser ginge, sie sich aber immer noch auf der Intensivstation befände.
      Mein Gott, dachte Banks, als er gegenüber Blackstone Platz nahm, das war ein langer Tag. Er fühlte sich ausgelaugt, besonders angesichts seiner Dummheit der vergangenen Nacht, die jetzt Lichtjahre weit weg zu sein schien. Er schaute auf seine Uhr: zehn vor sechs. Er wollte nach Hause fahren, wusste aber, dass er es heute Abend nicht mehr schaffen würde, wenn sich in den nächsten Stunden etwas entwickelte. Immerhin konnte er ins Hotel zurückgehen und ein langes Bad nehmen, Sandra anrufen, Klassikradio hören und Jamesons Armeebericht sowie den seines Bewährungshelfers lesen, während er wartete. Wenn sich bis ungefähr acht Uhr nichts ereignete, würde er sich vielleicht noch auf den Weg nach Eastvale machen.
      Er steckte die Berichte in seine Tasche und entschied sich erneut dafür, zu Fuß zurück ins Hotel zu gehen. Es war die Stunde zwischen der abendlichen Rushhour und der Ausgehzeit. Das Stadtzentrum war praktisch menschenleer, die Geschäfte hatten geschlossen, die Angestellten waren nach Hause gegangen, und nur in den wenigen Cafés und Restaurants, die in den Arkaden und Fußgängerzonen an der Vicar Lane und dem Briggate noch geöffnet waren, saßen ein paar Leute. Die Sonne hatte letztlich den tagelangen Kampf gegen die Wolken gewonnen, die staubigen Straßen und Gehwege waren in ein goldenes Licht getaucht, der Regen der letzten Nacht war nur noch eine schwache Erinnerung. Die Abendsonne warf schwarze Schatten, die langsam an den Fassaden der Gebäude emporkrochen; die Strahlen spiegelten sich hart in den Schaufenstern und glitzerten auf den Quarzkörnern in den Steinen.
      Im Hotel holte er seine Jacke ab, die er zum Nähen abgegeben hatte, bevor er ins Vic gegangen war. Es gab eine Nachricht für ihn: »Bitte kommen Sie ins Zimmer 408, sobald Sie zurück sind. Sie werden dort einige nützliche Informationen erhalten.« Die Nachricht war nicht unterzeichnet.
      Seltsam. Informanten gingen normalerweise nicht so vor. Auf jeden Fall stiegen sie nicht in Hotelzimmern ab, um ihre Informationen weiterzugeben.
      »Wer wohnt in Zimmer 408?«, fragte Banks und schlüpfte in seine Jacke. Nach der obligatorischen Weigerung seitens des Hotelangestellten, eine solche Auskunft zu geben, und dem Zücken eines Dienstausweises seitens Banks, stellte sich heraus, dass der Bewohner des besagten Zimmers ein Mr. Wilson war. Wirklich sehr seltsam. Das war ein sehr geläufiger Name, aber auf Anhieb konnte sich Banks an keinen Mr. Wilson erinnern.
      Er war versucht, die Nachricht zu ignorieren und sich seinen

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