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Inspector Alan Banks 07 Die letzte Rechnung

Titel: Inspector Alan Banks 07 Die letzte Rechnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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verschlüsselten Dateien gehört hat. Auf jeden Fall haben sie einen kurzen Blick auf das Zeug von der Arkbeck Farm geworfen und Macmillan und ich haben uns vor einer Stunde noch einmal unterhalten. Natürlich haben sie nicht viel, worauf sie sich stützen können, und warten genauso gespannt wie Phil auf dieses Bypassprogramm, aber Macmillan ist schon jetzt nach der Sichtung der Akten ganz aufgeregt.«
      »Wie sieht es übrigens mit dem Programm aus?«
      »Ist auf dem Weg, sagt Phil. Anscheinend hatte die Firma keines mehr auf Lager, aber irgendwo haben sie noch eines aufgetrieben.«
      »Entschuldige, ich wollte dich nicht unterbrechen. Was hat Macmillan gesagt?«
      »Also, er hat gesagt, bevor wir diese verschlüsselten Verzeichnisse nicht geöffnet haben, wird man nichts mit Sicherheit sagen können. Er glaubt, dort steckt das wirklich interessante Material drin. Aber selbst einige der geschriebenen Dokumente in den Aktenschränken führen ihn zu dem Verdacht, dass Rothwell in großem Umfang mit Geldwäsche und Beihilfe zur Steuerhinterziehung zu tun hatte. Anscheinend hat er eine ganze Menge kryptischer Korrespondenz mit ausländischen Banken gefunden, unter anderem mit Banken in Liechtenstein, den niederländischen Antillen, Jersey, der Schweiz und den Cayman-Inseln.«
      »Steuerparadiese«, sagte Banks. »Stimmt doch, oder?«
      Gristhorpe hob seinen Zeigefinger. »Das war auch mein erster Gedanke. Aber diese Länder sind nur Steuerparadiese, weil die Banken völlige Verschwiegenheit gewähren und eine sehr flexible Haltung dahingehend haben, wen sie als Klienten aufnehmen.«
      »Mit anderen Worten«, sagte Banks, »wenn man bei diesen Banken eine Menge Geld deponieren will, dann nehmen sie es, ohne Fragen zu stellen?«
      »So ist es. Natürlich im Rahmen des Gesetzes. Sie behaupten, zu überprüfen, ob das Geld aus legalen Quellen stammt. Aber wenn es darauf ankommt, dann ist die Geschäftsgrundlage einer jeden Bank die Habgier, oder?«
      »Dem kann ich nicht widersprechen. Keith Rothwell hat also eine Menge Geld in ausländischen Banken gelagert?«
      »Macmillan glaubt, dass er für Dritte gehandelt hat. So viel Geld konnte er kaum selbst gemacht haben. Eine komplizierte Angelegenheit. Wie gesagt, entweder hat er Beihilfe zur Steuerhinterziehung in großem Umfang geleistet oder er war Teil eines Geldwäschesystems. Es gibt noch immer mehr Fragen als Antworten.«
      »Hat Macmillan dir erklärt, wie diese Geldwäsche funktioniert?«, fragte Banks.
      »Ja, ein bisschen. Die Grundidee ist ihm zufolge ganz einfach. Nur in der Ausführung wird es kompliziert. Es geht darum, dass jemand illegal zu einer Menge Geld gekommen ist und will, dass das Geld einen legalen Anstrich erhält, damit er leben kann, ohne Verdächtigungen auf sich zu ziehen.«
      »Und weiter?«, drängte Banks.
      Gristhorpe fuhr sich mit einer Hand durch sein Haar. »Tja, das ist es eigentlich schon. Ich sagte ja, die Grundidee ist simpel. Macmillan meinte, es würde eine Ewigkeit dauern, die ganzen Einzelheiten der Ausführung zu erklären. Geld ist legal, sagt er, wenn man es entweder verdient, leiht oder als Geschenk erhält. Wenn man schmutziges Geld wäscht, muss es so aussehen, als würde es aus einer dieser Quellen kommen.«
      »Ich nehme mal an, wir reden hier über Drogengeld«, sagte Banks. »Oder die Gewinne eines organisierten Verbrechens wie Pornografie, Prostitution, Kreditgeschäfte, oder?«
      Gristhorpe nickte. »Du weißt genauso gut wie ich, Alan, dass die großen Fische im Drogengeschäft jeden Tag enorme Summen Bargeld einstecken. Aber man kann nicht so einfach in einen Ausstellungsraum spazieren und einen Rolls-Royce in bar bezahlen, ohne Aufmerksamkeit zu erregen. Und das Letzte, was man will, ist die Aufmerksamkeit der Polizei oder des Finanzamtes auf sich zu ziehen.«
      Banks ging wieder hinüber zum Fenster und zündete sich eine Zigarette an. Die meisten Wagen auf dem gepflasterten Platz waren mittlerweile verschwunden, die Stille eines frühen Sonntagabends hatte sich über die Stadt gelegt. Eine junge Frau in Jeans und einem roten T-Shirt posierte vor dem historischen Marktkreuz für ihren fotografierenden Begleiter; dann stiegen sie in einen blauen Nissan Micra und fuhren davon.
      »Was springt für den Geldwäscher dabei raus?«, wollte Banks wissen.
      »Laut Macmillan bekommt er ungefähr vier Prozent für die sicheren Summen und bis zu zehn Prozent für richtig

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