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Inspector Alan Banks 08 Der unschuldige Engel

Titel: Inspector Alan Banks 08 Der unschuldige Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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wer dafür herhalten musste.«
      Banks nickte.
      »Okay«, fuhr Gristhorpe fort, »wir müssen uns also zwei Fragen stellen: Welches mögliche Geheimnis könnte Deborah Harrison erfahren haben, das wichtig genug war, um sie dafür zu töten, und wer, die Gelegenheit vorausgesetzt, könnte sie wegen dieses Geheimnisses getötet haben?«
      Banks erzählte ihm von seinem Besuch bei Rebecca Charters und was er über Deborahs gelegentliche Abstecher vom Hauptweg erfahren hatte.
      »Du glaubst, dass sie mit ihrem Mörder verabredet war?«, fragte Gristhorpe.
      »Rebecca hat nie gesehen, dass sie jemanden getroffen hat, aber es ist eine Möglichkeit.«
      »Erpressung?«
      »Vielleicht. Obwohl ich mir nach allem, was ich von Deborah weiß, nicht sicher bin, ob sie der Typ dafür war. Aber möglich ist es. Schließlich war ihr Ranzen geöffnet, als wir sie gefunden haben, und das hat mich von Anfang an gestört. Vielleicht hatte sie irgendeinen Beweisgegenstand bei sich, den der Mörder mitgenommen hat. Andererseits wollte sie vielleicht einfach nur, dass der Betreffende wusste, dass sie das Geheimnis kannte oder wie sie es herausgefunden hat. Vielleicht wollte sie mit ihrem Wissen auch nur ein bisschen prahlen. Ihre Freundinnen haben erzählt, dass sie eine kleine Angeberin sein konnte. Wie auch immer, sagen wir, sie hatte keine Ahnung von der Macht und dem Wert der Sache, mit der sie spielte.«
      »Was uns wieder zu meinen beiden Fragen führt: Warum und wer?«
      »Genau.« Banks zählte die Verdächtigen einzeln an seinen Fingern auf. »Zuerst einmal haben wir da John Spinks. Er war für eine gewisse Zeit im Sommer Deborahs Freund und er ist eine widerliche Type. Sie haben sich im Schlechten getrennt, und ich glaube, er ist einer, der nicht verzeiht. Er hat zwar ein Alibi, aber das ist keineswegs wasserdicht. Ive Jelacic hat durch Vjeko Batorac ein solides Alibi, würde ich sagen, aber ich bin mir nichtsdestotrotz sicher, dass er etwas weiß.«
      »Irgendeine Ahnung, was?«
      »Ich vermute, er hat gesehen, wie sich Deborah mit jemandem getroffen hat.«
      »Und weshalb will er uns das nicht erzählen?«
      »Das ist nicht sein Stil. Wenn du mich fragst, er versucht erst herauszukriegen, was für ihn drin sein könnte. Man soll es kaum glauben, aber er hat mich sogar gefragt, ob es eine Belohnung gibt.«
      »Was sollen wir machen? Sollen wir es aus ihm herausprügeln?«
      »Du wirst lachen, aber das kam mir auch schon in den Sinn. Nein. Wir werden es so oder so herausbekommen, keine Sorge. Ich bin noch nicht fertig mit Mr Jelacic.«
      »Wen haben wir noch? Was ist mit diesem Lehrer?«
      »Patrick Metcalfe? Auch eine Möglichkeit. Obwohl ich sehr bezweifle, dass er den Mumm dafür hätte, müssen wir ihn in Erwägung ziehen. Er war Deborahs Geschichtslehrer und er hatte eine Affäre mit Rebecca Charters, der Frau des Pfarrers. Man kann wohl annehmen, dass sich das für die Karriere eines Lehrers an einer anglikanischen Mädchenschule nicht besonders gut gemacht hätte. Wenn Deborah von der Affäre gewusst hat - und sie hätte leicht die Gelegenheit gehabt, Metcalfe beim Betreten oder Verlassen des Pfarrhauses zu sehen -, dann hätte das Metcalfe nicht nur seinen Job gekostet, sondern seine gesamte Lehrerkarriere.«
      »Und so, wie ich mich an die Aussage erinnere«, sagte Gristhorpe, »behauptet er, allein in seiner Wohnung gewesen zu sein, nachdem Daniel Charters gegangen ist.«
      Banks nickte. »Und wir können seine Aussage weder bestätigen noch dementieren, solange ihn nicht jemand gesehen hat, was bisher niemand eingeräumt hat.«
      »Was ist mit dem Pfarrer?«
      »Über den habe ich auch schon nachgedacht«, sagte Banks. »Im Grunde stehe ich ihm wohlwollend gegenüber, aber wenn man die Sache objektiv betrachtet, könnte er unser Mann sein. Er hat auf jeden Fall kein Alibi und er ist sowohl groß als auch kräftig genug.«
      »Motiv?«
      »Wir wissen, dass Ive Jelacic ihn bezichtigt, in Ausnutzung seiner Position homosexuelle Annäherungsversuche unternommen zu haben. Angesichts Jelacics Charakter ist das wahrscheinlich pure Fantasie - Vjeko Batorac glaubt auf jeden Fall kein Wort von seiner Geschichte -, aber nehmen wir mal an, dass es stimmt oder zumindest der Wahrheit nahe kommt. Und nehmen wir weiterhin an, Deborah hat etwas gesehen, was diese Sache bestätigt, eine Sache, die entweder mit Charters und Jelacic oder Charters und jemand anderem zu

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