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Inspector Alan Banks 08 Der unschuldige Engel

Titel: Inspector Alan Banks 08 Der unschuldige Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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vorgeschlagen, dass sie während ihrer Mittagspause, die um halb eins begann, in einem kleinen Pastarestaurant in einer Nebenstraße der Regent Street miteinander sprechen könnten, denn sie arbeitete ganz in der Nähe als Büroleiterin einer Firma für hochwertige Schreibwaren.
      Da die Befragung rein informell war und Michelle selbst keines Verbrechens verdächtigt wurde, stimmte Banks zu. So konnten sie mit etwas Glück bis zum späten Nachmittag ihre Arbeit erledigt haben und zurück in Eastvale sein.
      Wie gewöhnlich war die Regent Street dicht bevölkert, selbst bei dem Regen, und Banks musste einer Menge seine Augen bedrohenden Schirmspitzen ausweichen, während er und Susan zu ihrer Verabredung in einer Seitenstraße unweit Dickins & Jones unterwegs waren.
      Sie kamen ungefähr fünf Minuten zu spät und Banks sah Michelle Chappel an einem Fenstertisch sitzen. Mit einer Behändigkeit, die Peterborough United am letzten Wochenende hätte gebrauchen können, ließ er den Kellner links stehen, der mit großen Speisekarten in der Hand den Eingang blockierte und etwas von fünfzehn- bis zwanzigminütigen Wartezeiten brummte.
      Die Einrichtung des Restaurants war schlicht - wacklige Tische und Stühle, viel zerkratztes Holz, Aquarelle von Venedig und Florenz in vergoldeten Rahmen, fleckige weiße Tischtücher -, doch als Banks auf die mit Kreide an eine schwarze Tafel geschriebene Liste der Tagesmenüs schaute, war ihm schnell klar, dass es sich um die Sorte Londoner Schlichtheit handelte, für die man tief in die Tasche greifen musste.
      Der kleine Speisesaal war voll, Michelle hatte aber zwei Plätze für sie freigehalten. Die Kellner hasteten mit Schweißperlen auf der Stirn umher, Weinkaraffen erschienen wie aus dem Nichts auf den Tischen und der Geruch von Knoblauch, Tomaten und Oregano durchdrang die Luft. Doch trotz der Hektik war es nicht übermäßig laut, und nachdem sie sich vorgestellt und Platz genommen hatten, mussten sie nicht schreien, um sich zu verständigen.
      »Ich habe Mr Littlewood gesagt, dass ich vielleicht ein paar Minuten später zurückkomme«, sagte Michelle. »Er hat nichts dagegen.«
      »Gut«, erwiderte Banks. »Aber wir werden uns bemühen, nicht zu viel von Ihrer Zeit in Anspruch zu nehmen.«
      »Schon in Ordnung.«
      Michelle sah noch genauso aus wie auf dem Foto, nur dass ihr Haar jetzt kurz geschnitten und über ihren zarten Ohren ausrasiert war und einen zerfransten Pony hatte. Die ausgeprägte Knochenstruktur war immer noch an ihren Wangen und ihrem Kiefer sichtbar, die blasse, fast transparente Haut war immer noch makellos, und obwohl sie saß, stand außer Frage, dass sie ihre schlanke, sportliche Figur behalten hatte. Sie trug eine taillierte rote Jacke über einer schwarzen Seidenbluse, die bis zur Mulde ihres langen, schwanengleichen Halses zugeknöpft war. An ihren winzigen, blassen Ohren tanzten bei jedem Mal, wenn sie ihren Kopf bewegte, zwei silberne Engelsohrringe.
      »Sie haben am Telefon gesagt, dass Sie mich von einem Foto von Owen erkennen würden«, sagte Michelle zu Banks, die sich durchaus bewusst war, dass er sie musterte. »Die Aufnahmen sind zwei Jahre alt. Habe ich mich sehr verändert?«
      Banks schüttelte den Kopf.
      »Ich nehme an, es war eines der Aktfotos.«
      »Ja.«
      »Dann werden Sie mir leider, was den Rest angeht, einfach glauben müssen.« Sie lächelte und einen Moment lang funkelte in ihren Augen ihr Humor auf, genau wie ihn Owen Pierce auf Film festgehalten hatte. Sie berührte ihr Haar. »Vor einem halben Jahr habe ich mir die Haare schneiden lassen. Ich wollte einfach mal etwas anderes. Möchten Sie essen?«
      Sowohl Banks als auch Susan hatten im Zug nichts gegessen und waren am Verhungern. Nachdem er eine Weile die Speisekarte studiert hatte, entschied sich Banks für die Gourmetpizza mit Ziegenkäse, Oliven, getrockneten Tomaten und italienischer Salami. Schließlich waren sie in London, dachte er, und London hatte eben seine Preise. Warum also nicht? Susan nahm Cannelloni. Die beiden bestellten zusammen einen halben Liter Rotwein. Michelle trank bereits weißen. Sie bestellte Linguine mit Muschelsauce.
      Nachdem das erledigt war, lehnten sie sich zurück, um zu reden. Gäste kamen und gingen; da es auf ein Uhr zuging, verließen jedoch die meisten das Restaurant. Hinter den etwas schmuddeligen weißen Spitzengardinen verschmierte der nicht nachlassende Nieselregen die Fenster.
      »Ich

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