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Inspector Alan Banks 10 In einem heißen Sommer

Titel: Inspector Alan Banks 10 In einem heißen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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nur, ich sag dir Bescheid. Für die Akten. Es war interessant, sonst nichts.«
      »Hört sich so an. Sonst noch was?«
      Annie erzählte ihm, dass Ruby, Betty und Alice in Vivian Elmsley nicht Gwen Shackleton erkannt hatten.
      »Wir müssen sie sowieso ausfindig machen«, sagte Banks.
      »Hab ich schon.«
      »Jetzt bin ich aber wirklich beeindruckt.«
      »Gehört sich auch so. Während du dich von deinem selbstzugefügten Schaden erholt hast, habe ich herumtelefoniert.« Lag da eine Spur Vergebung in ihrer Stimme? Jetzt kam es auf seine Reaktion an: Er musste die richtige Mischung von Reue und Lob, Schuldgefühl und Komplimenten finden.
      »Und?«
      »Nun, in dem Fall war es leicht. Sie steht im Londoner Telefonbuch.«
      »Du hast sie doch nicht angerufen, oder?«
      »Also, bitte! Das traust du mir doch wohl nicht zu! So bescheuert bin ich auch nicht. Aber ich hab ihre Adresse. Was willst du damit machen?«
      »Wir sollten so schnell wie möglich mit ihr sprechen. Wenn sie wirklich diejenige ist, die wir suchen, dann verheimlicht sie uns etwas. Möglicherweise kennt sie sogar die Namen, die wir brauchen. Eben gab es noch was, das mich gestört hat, und jetzt ist mir gerade eingefallen, was es war.«
      »Außer deinem Kater?«
      »Ja.
      »Gut. Was war es denn?«
      Banks erklärte ihr, was Major Gargrave am Telefon gesagt hatte. »Es hat mit der Waffe zu tun«, meinte er.
      »Welche Waffe?«
      »Die, mit der sich Matthew Shackleton angeblich erschossen hat.«
      »Was ist damit? Handfeuerwaffen müssen direkt nach dem Krieg doch gang und gäbe gewesen sein. Kurz vorher liefen noch Hunderttausende von Männern herum, die bis an die Zähne bewaffnet waren, schon vergessen?«
      »Ja, aber warum hatte Matthew eine Waffe?«
      »Was ... warte mal, ich glaube, jetzt verstehe ich, was du meinst.«
      »Wenn er ein befreiter Kriegsgefangener war, wird er seine Dienstwaffe wohl kaum noch gehabt haben. Ich denke doch, dass die Japaner denen, die sie gefangen nahmen, die Waffen abknöpften, nicht?«
      »Es sei denn, die Befreier haben sie ihm gegeben?«
      »Das liegt wohl im Rahmen des Möglichen. Besonders, wenn es die Amerikaner waren. Ohne Knarren fühlen sich Amis nackt.«
      »Aber du glaubst das nicht?«
      »Ich halte es für höchst unwahrscheinlich«, entgegnete Banks. »Warum sollten sie? Und warum sollte er sie noch gehabt haben, als er vom Krankenhaus nach Hobb's End ging? Na, ist nur eine Nebensache, hat bestimmt nichts zu bedeuten.«
      »Aber wenn er eine Waffe hatte, warum hat er die nicht bei Gloria benutzt, anstatt sie zu erdrosseln und zu erstechen?«
      »Wenn es Matthew denn gewesen ist.«
      »Hast du Gwen als Verdächtige schon in Erwägung gezogen?«, fragte Annie.
      »Sicher. Nach allem, was wir gehört haben, stand sie ihrem Bruder sehr nahe. Wenn Gloria ihm wehtat, weil sie mit anderen Männern herumlief, könnte Gwen sich für ihn gewehrt haben. Sie müsste uns zumindest mehr über Matthews Beziehung zu Gloria sagen können, nachdem er zurückkam, falls Gloria da noch am Leben war. Hast du Lust, morgen nach London zu fahren?«
      »Wer fährt?«
      »Wir nehmen den Zug. Der ist erstens schneller, und zweitens ist der Verkehr in London mörderisch. Wenn ich mich richtig erinnere, gibt es einen Zug, der um Viertel vor neun in York abfährt und um zwanzig vor elf in King's Cross ankommt. Schaffst du das?«
      »Ja, sicher. In der Zwischenzeit sehe ich mal, ob ich noch mehr über die Flieger herausbekomme.«
      Nachdem Annie aufgelegt hatte, ging Banks ans Fenster und blickte auf den Marktplatz mit dem alten Marktkreuz , und die Kirche mit dem viereckigen Turm, die graugold in der Sonne leuchtete. Er dachte an Vivian Elmsley. Konnte sie wirklich Gwen Shackleton sein? Es schien eine widersinnige Vorstellung zu sein, aber es waren schon merkwürdigere Dinge passiert. Er kam zu dem Schluss, dass es keine schlechte Idee wäre, ein oder zwei von Vivian Elmsleys Büchern quer zu lesen, bevor er sie befragte. Ihre Geschichten konnten ihm vielleicht ein wenig Aufschluss über ihren Charakter geben.
      Er versuchte es wieder mit Brians Nummer in Wimbledon. Immer noch nichts. Aber Ken Blackstone hatte Recht; er konnte im Moment nichts anderes tun, als es weiter zu versuchen. Wenn er morgen nach London fuhr, konnte er Brian hoffentlich treffen, mit ihm sprechen, die Probleme aus der Welt schaffen. Er wollte nicht, dass Brian

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