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Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab

Titel: Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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mal«, sagte er, »hat er eine legitime Fassade. Er besitzt eine sehr erfolgreiche Bar in Cler-kenwell. Beliebt bei den schnieken Jungs aus der Stadt. Lässt gute Bands auftreten, serviert erstklassiges Essen und teure Getränke. Sie kennen diese Dinger: >Wie wär's mit ein bisschen Koks und einer Creme Caramel zum Abschluss eines perfekten Abends, Liebling?< Dann gehen sie heim und vögeln sich die Seele aus dem Leib. Wir wissen, dass er an allem Möglichen beteiligt ist, aber wir haben ihm nie etwas nachweisen können. Er leitet die Sachen, delegiert, macht sich nicht die Hände schmutzig. Im Allgemeinen finanziert er zwielichtige oder regelrecht kriminelle Unternehmungen und schaufelt einen großen Anteil ein. Soviel wir wissen, hat er einen Haufen Geld damit gemacht, vor Jahren Bands im Musikgeschäft zu promoten und zu managen. Das Geld hat er in kriminelle Aktivitäten investiert.«
      »Bootlegging.«
      »Was?«
      »So hat er sein Geld gemacht«, erklärte Banks. »Illegale Mitschnitte von Livekonzerten, die er auf Platten gepresst und verkauft hat.«
      Burgess' Augen wurden schmal. »Sie scheinen eine Menge über ihn zu wissen. Sind Sie sicher, dass ich fortfahren soll?«
      Banks lächelte. »So kann man schon mit kleinen Dingen Erfolg haben. Das ist alles, was ich weiß. Aber es sieht so aus, als hätte sich das ausgezahlt.«
      »Und wie.«
      »Woran ist er denn jetzt interessiert, wenn schon nicht an Drogen?«
      »An allem Möglichen. Er ist innovativ, das muss ich ihm lassen. Bevorzugt neuere, sicherere Geschäfte als die altbewährten. Daher sehe ich ihn nicht als Drogendealer. Er nimmt Drogen, ja, aber er dealt nicht damit. Er hat keine Mädchen laufen oder kassiert Schutzgebühren. Nicht Barry Clough. Waffen, das ist jedoch etwas anderes. Erinnern Sie sich an die Sache mit den reaktivierten Waffen vor etwa einem Jahr? Da oben in Ihren Wäldern, oder?«
      »Thirsk«, sagte Banks. »Ja, ich erinnere mich.« Getarnte Polizisten, die sich als Londoner Gangster ausgaben, hatten vier Männer wegen einer Verschwörung zur Übergabe von Schusswaffen und Munition und wegen des Verkaufs verbotener Waffen verhaftet. Da nach dem Massaker in der Schule von Dunblane striktere Waffengesetze eingeführt worden waren, war es schwieriger, an Schusswaffen zu kommen, weil das Risiko, sie zu besitzen oder zu verkaufen, viel höher geworden war. Das hatte auch die Preise in die Höhe getrieben. Um die Lücke zu füllen, waren Werkstätten wie die in der Nähe von Thirsk entstanden. Man brauchte etwa zwei Stunden, um eine Uzi zu reaktivieren, die für den legalen Verkauf an einen Sammler unbrauchbar gemacht worden war, und man konnte sie für etwa 1250 Pfund verkaufen. Tanfogliopistolen brachten pro Stück einen Tausender ein. Mengenrabatt war möglich. Natürlich waren diese Waffen bei Drogengangs besonders beliebt.
      »Wir dachten, wir hätten Clough wegen dieser Sache am Haken, aber wir konnten nicht beweisen, dass er damit zu tun hatte.«
      »Wie sind Sie auf ihn gekommen?«
      »Indizienbeweise. Kleinigkeiten von Informanten. Er ist zwei Mal in die Gegend dort gefahren, kurz vor den Verhaftungen. Einer der Verhafteten war bei einem Besuch in Cloughs Haus beobachtet worden. Clough ist selbst Waffensammler. Er hatte Verbindungen sowohl zur Drogenszene als auch zum Waffenhandel. So was in der Art.«
      Banks nickte. Ihm war klar, was Burgess meinte. Man wusste genau, dass ein Mann schuldig war, aber wenn man nicht genug Beweise erbringen konnte, um den Crown Prosecution Service, die Strafverfolgungsbehörde, dafür zu interessieren, konnte man es vergessen. Und diese Behörde war äußerst schwer für etwas zu interessieren, das nicht niet- und nagelfest war. Banks erinnerte sich auch an die Waffen in der Vitrine bei Clough. Trotzdem, kein Beweis.
      »Was ist passiert?«
      »Wir haben ihn ein bisschen unter Druck gesetzt. Nicht ich persönlich, verstehen Sie, aber wir haben ihn unter Druck gesetzt. Ich glaube, er hat sich von diesem Geschäftszweig abgewandt, zumindest für eine Weile. Außerdem hat er wahrscheinlich gemerkt, dass es nicht so lukrativ war, wie er gehofft hatte. Wenn man es genau betrachtet, ist Waffen zu reaktivieren mühsamer, als man denkt. Und schließlich werden sie nach wie vor in Mengen eingeschmuggelt. Himmel, ich weiß, wo ich für fünfzig Pfund eine Uzi kaufen könnte, keine zwanzig Minuten von hier.«
      »Und danach?«
      »Wir vermuten, und Sie

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