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Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab

Titel: Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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das?«
      »Nach allem, was ich höre, ist Clough ein Frauenheld.«
      »Das hab ich auch gehört. Und offenbar mag er sie jung.«
      »Hat er je unter Verdacht gestanden, eine Frau verletzt oder getötet zu haben ?«
      »Nein. Was nicht heißt, dass er es nicht getan und damit durchgekommen ist. Wie gesagt, Clough ist gut darin, immer einen Schritt voraus zu sein. Die Sache ist, dass sich bei jemandem wie ihm die Leute nicht gern vorwagen und zu erkennen geben, wenn Sie wissen, was ich meine.«
      »Stimmt.« Banks probierte seinen Kaffee. Er schmeckte bitter, als hätte die Kanne zu lange auf der Wärmeplatte gestanden. Trotzdem, immer noch besser als Pulverkaffee. »Schon mal von Andrew Handley gehört?«
      »Andy Pandy? Klar. Das ist einer von Cloughs Hauptlaufburschen.«
      »Gefährlich?«
      »Könnte sein.«
      »Gewalttätigkeit gegen Frauen?«
      »Nicht dass ich wüsste. Geht es um Jimmy Riddles Tochter?«
      »Ja«, erwiderte Banks. Der Mord an Emily Riddle hatte am heutigen Morgen in allen Zeitungen gestanden. Wie Banks vermutet hatte, war die Presse schnell dahinter gekommen, dass sie an mit Strychnin versetztem Kokain gestorben war, und das war eine viel aufsehenerregendere Nachricht als eine langweilige Drogentote.
      »Sie leiten die Ermittlung?«
      »Ja.«
      Burgess klatschte in die Hände und verstreute Asche über die Reste seines Steaks. »Ja, leck mich doch!«
      »Nein danke. Nicht direkt nach dem Essen«, sagte Banks. »Was ist so merkwürdig daran?«
      »Als ich das letzte Mal von Ihnen gehört habe, hatte Jimmy Riddle Sie vom Dienst suspendiert. Ich musste für Sie die Kastanien aus dem Feuer holen.«
      »Sie waren doch derjenige, der sie mit all Ihrem Mantel-und-Degen-Schwachsinn da reingeworfen hat«, sagte Banks. »Aber trotzdem vielen Dank.«
      »Undankbarer Kerl. Vergessen Sie's. Und jetzt setzt er Sie auf den Fall seiner Tochter an. Wo ist der Zusammenhang? Warum Sie?«
      Banks erzählte ihm, wie er Emily in London gefunden hatte.
      »Warum haben Sie das gemacht? Damit Riddle Sie in Frieden lässt?«
      »Zum -Teil, nehme ich an. Zumindest am Anfang. Aber vor allem war es eine Herausforderung. Ich hatte nach dem Fiasko in Hobb's End schon wieder zwei Monate lang Schreibtischarbeit gemacht, und das war endlich echte Arbeit. Es gab mir auch einen Kick, allein loszuziehen, außerhalb der Regeln zu arbeiten.«
      Burgess grinste. »Ach, Banks, Sie sind genau wie ich, wenn man es von nahem betrachtet, nicht wahr? Haben Sie ein paar Schädel eingeschlagen?«
      »Brauchte ich nicht.«
      »Haben Sie sie gevögelt? Das Mädchen?«
      »Himmel noch mal.« Banks biss die Zähne zusammen. »Sie war sechzehn.«
      »Na und? Was soll sein? Verstößt nicht gegen das Gesetz. Und sie war bestimmt recht knackig.«
      In Augenblicken wie diesem hätte Banks Burgess am liebsten erwürgt. Stattdessen schüttelte er nur den Kopf und ignorierte die Bemerkung.
      Burgess lachte. »Typisch. Der Ritter in schimmernder Rüstung, das sind Sie, was, Banks?«
      Genau so hatte ihn Emily im Black Bull genannt, erinnerte sich Banks. »Kein sonderlich erfolgreicher«, sagte er.
      Burgess nahm einen langen Zug aus seiner Zigarre. Er rauchte auf Lunge, fiel Banks auf. »Sie war sechzehn und ging auf dreißig zu, nach dem, was ich über den Buschtelegrafen gehört habe.«
      »Was haben Sie gehört?«
      »Nur dass sie ein verrücktes Mädel war, eine ziemliche Peinlichkeit für ihren alten Herrn.«
      »Das stimmt allerdings.«
      »Und er wollte, dass Sie ihm weitere Peinlichkeiten ersparen?«
      »So was in der Art.«
      »Irgendeine Ahnung, wer es war?«
      »Barry Clough steht ziemlich weit oben auf meiner Liste.«
      »Sind Sie deswegen hier? Um ihm ein bisschen auf den Zahn zu fühlen?«
      »Das ist mir schon in den Sinn gekommen. Ich glaube, ich werde ihm heute Abend mal einen Besuch abstatten.«
      Burgess drückte die Zigarre aus und hob die Augenbrauen. »Ach ja? Was dagegen, wenn ich Sie begleite?«
     
    Die Brücke war eine andere, aber es war beinahe eine Wiederholung seines ersten Besuchs, dachte Banks, als er auf dem Weg nach Kennington über die Vauxhall Bridge ging. Er sah auf die Uhr. Fast drei. Letztes Mal war Ruth um diese Zeit zu Hause gewesen. Er hoffte nur, sie hatte eine Sonntagsroutine, an die sie sich hielt.
      Wie sich herausstellte, hätte er sich keine Sorgen zu machen brauchen. Ruth kam beim

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