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Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab

Titel: Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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möglich, dass die beiden Fälle miteinander in Verbindung standen und Emily Riddle vielleicht von derselben Person und aus denselben Gründen umgebracht worden war wie Charlie Courage. Aber von wem? Welchen seiner Laufburschen hatte Clough benützt? Andy Pandy, der bereits einen Zorn auf Emily hatte, die Art Zorn, die entsteht, wenn man ein hartes Knie in die Eier bekommt? Jamie Gilbert, den Burgess als Psychopathen bezeichnet hatte? Oder jemand anderes, jemand, auf den sie noch nicht gestoßen waren? Gregory Manners konnte ihnen vielleicht weiterhelfen, wenn sie ihn finden würden.
      Banks aß seinen Yorkshirepudding auf und zündete sich eine Zigarette an. Von seinem Pint war noch ein Drittel übrig, und er beschloss, kein zweites zu trinken. »Sie sagten, Sie hätten Gerüchte über eine große örtliche Unternehmung gehört«, sagte er. »Ist da was dran?«
      »Irgendwas ist immer dran, glauben Sie nicht? Kein Rauch ohne Feuer, wie man so sagt. In letzter Zeit sind in North Yorkshire erheblich mehr Raubkopien auf den Markt gekommen, was nach der Art von Organisation riecht, von der Sie gerade gesprochen haben. Sie sagten, die sind weggezogen?«
      »Der Lieferwagen war auf dem Weg zu einem anderen Firmenpark in der Nähe von Wooler in Northumbria, als er überfallen wurde. Die ganze Ladung ist verschwunden, und der Fahrer lag einige Tage im Koma, bevor er gestorben ist. Keine Fingerabdrücke am Tatort. Nichts. Wir haben nur eine CD-Hülle aus dem PKF-Büro in Daleview mit den Fingerabdrücken eines gewissen Gregory Manners, verurteilt wegen Schmuggels und ein Kumpel unseres Mr. Big.«
      »Genau das ist es«, sagte Granville und beugte sich vor. »Die großen Jungs begeben sich auf neue Gebiete wie Zigarettenschmuggel und Raubkopien. Damit lässt sich viel Geld machen, wenn man es richtig anstellt, und das Risiko ist viel geringer als beim Drogenhandel. Außerdem sind Drogen dieser Tage billiger als je zuvor. Bei Schmuggelware und Raubkopien braucht man sich nur gemütlich zurückzulehnen und die Gewinne einzustreichen. Das versuchen wir euch schon seit Jahren beizubringen. Und je stärker ihr die Drogenhändler unter Druck setzt, desto mehr werden sie sich bemühen, kreativere Wege zu finden, um zu Geld zu kommen.«
      Banks sah auf die Uhr. Kurz nach halb drei. Zeit nachzusehen, was im Einsatzzentrum los war, dann würden der stellvertretende Polizeipräsident McLaughlin und Superintendent Gristhorpe erwarten, von Banks auf den neuesten Stand gebracht zu werden. »Ich muss los, Granville«, sagte er, »aber könnten Sie mir einen Gefallen tun und Augen und Ohren offen halten?«
      »Mit Vergnügen.« Granville zögerte, sagte dann: »Ich habe von Jimmy Riddles Tochter gehört. Schreckliche Geschichte.«
      »Ja, ist es«, stimmte Banks zu.
      »Ihr Fall?«
      »Um meiner Missetaten willen.«
      »Ist was an den Zeitungsgerüchten dran? Sex und Drogen?«
      »Sie wissen, wie das ist, Granville«, sagte Banks, drückte seine Zigarette aus und stand auf. »Da ist immer etwas dran, nicht wahr? Kein Rauch ohne Feuer.«
     
    Annies Nachricht, dass Clough um die Zeit beider Morde in der Gegend gesehen worden war, verschafften Banks dieses erregende Prickeln, das er lange nicht mehr gespürt hatte, als er am späten Nachmittag zum Scarlea House fuhr. Sein Weg führte ihn über uneingezäunte Höhenstraßen, wo sein Tempo nur durch wandernde Schafe vermindert wurde. Er schob die Kassette von Richard und Linda Thompsons Shoot out the Lights in den Rekorder und drehte den Ton etwas lauter als gewöhnlich.
      Annies metallic-roter Astra parkte vor dem Scarlea, und sie wartete in der Halle, als Banks eintraf. Gerald Ferguson war, laut Gregory Lacey, vor zehn Minuten zur Arbeit erschienen. Er zeigte ihnen den Weg, und Banks und Annie gingen durch die schwach erleuchtete Halle zu der Doppeltür am hinteren Ende.
      »Hat der Hinweis aus Barnard Castle was ergeben?«, fragte Banks.
      Annie schüttelte den Kopf. »Falscher Alarm. Die Zeugin war eine ältere Frau und gab zu, dass Teenager für sie alle gleich aussehen. Als ich ihr das Foto noch mal zeigte, bekam sie Zweifel.«
      Banks schob die schweren Türen auf - was mehr Kraft kostete, als er gedacht hatte -, und sie betraten den prächtig ausgestatteten Speisesaal. Der ehemalige Bankettsaal, wie Banks annahm, hatte eine Reihe großer Fenster, von denen aus man über die Talsohle zu den steilen, von Trockenmauern überzogenen Hängen

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