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Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab

Titel: Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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blickte. Jetzt war es natürlich zu dunkel, um noch viel sehen zu können, aber die Moorhuhnjäger hatten beim Frühstück zweifellos einen schönen Ausblick und konnten sich auf das Abschlachten freuen, während sie ihre Eier im Glas oder Saft und Müsli genossen.
      Vermutlich hatte es eine lange, in der Mitte des Raumes stehende Bankettafel gegeben, bevor alles in ein schickes Restaurant umgewandelt worden war, dachte Banks. Jetzt stand eine Reihe von Tischen verstreut im Raum, alle mit makellosem schwerem Leinen gedeckt. Am hinteren Ende gab es weitere Türen, wahrscheinlich zur Küche, und eine lange Bar erstreckte sich über eine Wand, ganz aus dunklem poliertem Holz und Messing, mit schimmernden Flaschen auf den Glasregalen vor dem großen Spiegel. Banks hatte noch nie so viele Single Malt Whiskys an einem Ort gesehen. Von den meisten hatte er noch nicht mal gehört.
      Ein Mann in einem burgunderfarbenen Jackett stand mit dem Rücken zu ihnen und fummelte an dem Portionierer einer Ginflasche herum, als Banks an die Bar trat und sich und Annie vorstellte.
      »Erfreut, Ihre Bekanntschaft zu machen«, sagte der Mann und sah sie an. »Ich bin Gerald Ferguson, und dieses verdammte Ding ist einfach Scheiße, entschuldigen Sie den Ausdruck, meine Liebe. Ich hab schon einen neuen angefordert, aber dazu sind sie zu geizig. Zum Teufel damit.« Er ließ den Portionierer los und lehnte sich auf die Bar. »Was kann ich für Sie tun?«
      Ferguson war ein rundlicher kleiner Mann um die fünfzig, mit rotem Gesicht, Koteletten und einem Schnurrbart. Sein Jackett spannte ein wenig an den Goldknöpfen über Brust und Bauch, und Banks befürchtete, dass sie bei einem tiefen Atemzug abspringen würden. »Wir hoffen, dass Sie uns ein paar Informationen über einen Gast geben können, Mr. Ferguson«, sagte er.
      »Gerald. Bitte.« Er sah sich um und legte den Finger an die Nase. »Darf's ein winziger kleiner Schluck sein?«
      Banks und Annie setzten sich auf die hohen Barhocker. »Wir möchten Sie nicht in Schwierigkeiten bringen«, meinte Banks.
      Gerald wedelte mit der Hand und sah zu der Tür, durch die sie hereingekommen waren. Seine Finger waren erstaunlich lang und schmal, die Nägel sauber geschnitten und glänzend. Vielleicht spielte er in seiner Freizeit Klavier. »Was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß. Welches Gift bevorzugen Sie?«
      Ein etwas unglücklicher Ausdruck, dachte Banks, während er die Flaschenreihen betrachtete und sich für einen Port Ellen entschied.
      »Sergeant Cabbot?«
      »Für mich nichts, danke.«
      »Sind Sie sicher?«
      »Ja.«
      Gerald zuckte die Schultern. »Ganz, wie Sie wollen.« Er goss zwei Gläser Port Ellen ein, sehr großzügig bemessen, wie Banks fand, stellte eines vor sich und das andere vor Banks. »Slainte«, sagte er und kippte sein Glas mit einem Schluck.
      »Slainte«, erwiderte Banks und nippte nur. Himmlisch. Er stellte das Glas ab. »Wir sind an einem Gast namens Clough interessiert. Barry Clough. Offenbar gehört er während der Moorhuhnsaison zu den Stammgästen.«
      »Ja, das stimmt.«
      Banks hörte die Ablehnung in Fergusons Stimme. »Sie mögen ihn nicht?«
      »Das habe ich nicht gesagt.« Ferguson goss sich einen weiteren Port Ellen ein. Banks nahm an, dass es nicht der Erste war und an diesem Tag auch nicht der Letzte sein würde. Zumindest trank er diesmal langsam.
      »Dann sagen Sie uns, was Sie von ihm halten.«
      »Er ist ein Gangster in schnieker Kleidung. Und was sein Faktotum betrifft...«
      »Jamie Gilbert?«
      »Wenn er so heißt. Der mit dem gebleichten Haar.«
      »Das ist er. Erzählen Sie weiter.«
      Ferguson nahm noch einen Schluck und senkte die Stimme. »Das Haus hatte mal richtig Klasse, wissen Sie das? Ich arbeite schon seit fünfundzwanzig Jahren hier und hab sie alle kommen und gehen sehen. Wir hatten Parlamentsmitglieder hier - einen Premierminister und einmal einen amerikanischen Präsidenten - Richter, ausländische Potentaten, Geschäftsleute aus London und manche mögen knickerige Mistkerle gewesen sein, aber sie hatten alle eins gemeinsam: Sie waren Gentlemen.«
      »Und jetzt?«
      Ferguson schnaubte. »Jetzt? Für das Volk, das wir jetzt hier haben, würde ich keine zwei Pennys geben.« Wieder blickte er zur Tür. »Nicht, seit er hier ist.«
      »Mr. Lacey?«
      »Mr. George Drecksack Lacey, Generalmanager. Er und seine neuen Ideen. Modernisierung, meine Güte noch

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