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Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab

Titel: Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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mal.« Er zeigte auf die Fenster. »Wozu braucht man Modernisierung, wenn man die beste Aussicht aller Zeiten und die Natur vor der Türschwelle hat? Geben Sie mir darauf eine Antwort, wenn Sie können.«
      Banks, der eine rhetorische Frage erkannte, wenn er sie hörte, nickte mitfühlend.
      »Seit er da ist«, fuhr Ferguson fort, »kommen hier nur noch dämliche Popstars, Schauspieler, Fernsehpersönlichkeiten und Senkrechtstarter von der Börse her. Himmel, sogar Weiber. Entschuldigung, meine Liebe, ist nicht bös gemeint, aber Moorhuhnschießen war früher nie ein Sport für Frauen.« Er kippte einen weiteren Schluck Port Ellen hinunter.
      Annie lächelte, doch Banks hatte dieses Lächeln schon früher gesehen. Ferguson sollte sich besser in Acht nehmen.
      »Die Hälfte kann das eine Ende einer Schrotflinte nicht vom anderen unterscheiden«, grummelte Ferguson. »Ein Wunder, dass wir nicht mehr Unfälle haben, sag ich Ihnen. Aber die werfen mit dem Geld nur so um sich. Ja, ja. Nehmen wir mal diesen Clough. Denkt, wenn er am Anfang des Abends ein bisschen Kleingeld hinwirft, dass man ihm für den Rest der Nacht jeden Gefallen tut. Schwachkopf. Und Mary, sie ist eins von den Zimmermädchen. Nette Kleine, aber etwas unterbelichtet, wenn Sie wissen, was ich meine. Was die für Geschichten erzählt über die Sachen, die in den Zimmern rumliegen.«
      »Was denn?«, fragte Banks.
      Ferguson kam ihm mit dem Gesicht ganz nahe und flüsterte: »Spritzen, zum Beispiel.«
      »In Cloughs Zimmer?«
      »Nein. Bei einem der Popstars. War eine Woche hier und kam nie aus seinem Zimmer. Ich bitte Sie. Hat Geld wie Heu, diese Bande.«
      »Zurück zu Barry Clough, Mr. Ferguson.«
      Ferguson lachte und kratzte sich am Kopf. »Ja. Tut mir Leid. Manchmal geht es mit mir durch. Sie haben mich auf eins meiner kleinen Steckenpferde gebracht.«
      »Macht nichts«, sagte Banks, »aber können Sie uns mehr über Barry Clough erzählen?«
      »Was wollen Sie denn wissen?«
      »Haben Sie ihn oft gesehen, während er hier war?«
      »Ja. Ich war jeden Abend hinter der Bar - ich habe Hilfe, wenn hier viel los ist, Mandy, eins von den Dorfmädchen aus Longbridge -, und Clough hat jeden Abend vor dem Essen hier was getrunken, hat auch meistens hier gegessen.« Ferguson sah sich um und beugte sich verschwörerisch vor. »Man sagt, das Essen wäre hier ausgezeichnet, aber wenn Sie mich fragen, ist es ungenießbar. Ausländisches Zeug, das meiste davon.«
      »Aber Mr. Clough hat es geschmeckt?«
      »Allerdings. Und er wusste, welchen Wein man zu welchem Gang bestellt - wir haben einen Weinkellner, Sommelier, wie er sich nennt, der hochnäsige Fatzke -, vom Chäteau neuf du dusseligen Pape bis zu den Sauternes und einem alten Port. Sehen Sie, er hat das ganze Drum und Dran, die teure Kleidung - Armani, Paul Smith -, erstklassige Jagdausrüstung und was nicht alles, und er denkt, er hätte Stil, aber man merkt, dass er hinter der Fassade ein ordinärer Kerl ist. Muss wohl ein Handbuch für Bluffer gelesen haben, aber mich führt der nicht hinters Licht. Eines kann man nicht vortäuschen: Klasse. Wie gesagt, ein Gangster. Warum? Was hat er angestellt?«
      »Wir wissen noch nicht, ob er etwas angestellt hat.«
      »Ich wette, Sie haben ihn für etwas im Verdacht, oder? Ist doch logisch. Denken Sie an meine Worte, ein Kerl wie der muss etwas angestellt haben. Zwangsläufig.«
      »Haben Sie viel mit ihm geredet?«
      »Wie gesagt, er stolzierte hier rein wie ein Gentleman, aber er hielt es nicht durch. Ein Gentleman würde seine Zeit nicht damit verbringen, mit jemandem wie mir zu reden. Er macht vielleicht eine freundliche Bemerkung zum Wetter oder dem Jagderfolg des Tages, aber mehr nicht. Es gibt klare Grenzen. Dieser Clough dagegen, die reinste Quasselstrippe, setzt sich an die Bar, trinkt seine verdammten Cosmopolitans und raucht seine kubanischen Zigarren. Und der alberne Pferdeschwanz.«
      »Worüber hat er geredet?«
      »Über nichts Besonderes, wenn man es recht bedenkt. Fußball. Scheint ein Fan von Arsenal zu sein. Ich selbst bin für Newcastle. Brabbelte von seiner Villa in Spanien, von Partys mit all diesen Berühmtheiten. Als ob mich das auch nur im Geringsten interessiert.«
      »Hat er je über sein Geschäft gesprochen?«
      »Nicht dass ich wüsste. Was macht er denn?«
      »Das würden wir gerne wissen.«
      »Tja, ich will nicht behaupten, dass die Leute nicht manchmal

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