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Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab

Titel: Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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gehört?«
      »Ja, hab ich. Das ist ein exklusives Jagdhotel, oder?«
      »Ja. Laut dem Barkeeper hat sich Ihr Mann dort am vorletzten Sonntag mit Barry Clough zum Essen getroffen.«
      Rosalind wurde bleich. »Barry Clough?«
      »Ja. Der Mann, mit dem Emily in London eine Weile zusammengelebt hat.«
      »Ich erinnere mich an den Namen. Und Sie wollen mir weismachen, dass Jerry mit ihm gegessen hat?«
      »Ja. Haben Sie bestimmt nichts davon gewusst?«
      »Nein. Jerry hat mir nie etwas davon erzählt. Ich weiß zwar, dass er an dem Abend zum Essen verabredet war, aber ich dachte, das sei nur wieder eine seiner politischen Geschichten. Ich habe schon vor langer Zeit aufgehört, ihn zu fragen, wohin er geht. Aber wie könnte eine Zeitung das herausfinden, selbst wenn es wahr ist?«
      »Der Reporter musste nichts von diesem speziellen Treffen wissen«, erwiderte Banks. »Wenn Sie sich erinnern, der Artikel stellte keine konkreten Behauptungen auf; es waren alles nur Andeutungen. Möglich ist sogar, dass jemand von den Angestellten im Scarlea House - ein Kellner vielleicht mit einem Reporter gesprochen hat, sich aber nicht als Quelle zitieren lassen wollte. Ich weiß es nicht. Diese Journalisten arbeiten mit allen möglichen Tricks. Entscheidend ist, dass dieses Treffen tatsächlich stattgefunden hat. Hatten Sie irgendeine Ahnung, dass Ihr Mann mit Clough geredet oder sich mit ihm getroffen hat?«
      »Nein. Überhaupt keine.«
      Banks glaubte ihr. Riddle wäre sicher nicht so dumm gewesen, seiner Frau zu erzählen, dass er sich mit dem Mann getroffen hatte, der verdächtigt wurde, ihre Tochter ermordet zu haben. »Ihr Mann hat mir erzählt, dass Clough versucht hat, ihn zu erpressen. Mit Emily.«
      »Aber darauf hätte sich Jerry nie eingelassen.«
      »Ich glaube, das war sein Dilemma. Das hat ihn zerrissen. Bestimmt hat der Mord an Emily ihm wehgetan, aber diese Sache hat ihm schließlich den Rest gegeben. Er, der Ehrenmann, der entscheiden muss, ob er in die Hände eines Gangsters fallen oder zusehen will, wie seine Tochter, und damit letztlich seine ganze Familie, in der Öffentlichkeit verleumdet wird.«
      »Wollen Sie damit sagen, dass er nicht wusste, ob er tun würde, was Clough verlangte, und es nicht ertrug, die Entscheidung fällen zu müssen?«
      »Möglich. Nach dem Artikel sieht es jedoch so aus, als hätte er Clough bereits abgewiesen, oder Clough hatte die Geduld verloren.«
      »Wenn Clough dahinter steckt.«
      »Wer sonst?«
      »Ich weiß es nicht.« Rosalind beugte sich vor. »Aber wenn alles, was Sie sagen, wahr ist, dann ergibt es doch keinen Sinn ...«
      »Dass Clough Emily umgebracht hat?«
      »Genau.«
      »Das stimmt. Das hat Ihr Mann auch gesagt, als ich ihn danach fragte. Clough hatte nichts zu gewinnen. Ich halte ihn immer noch für einen aussichtsreichen Kandidaten, muss allerdings zugeben, dass mich die ganze Sache ziemlich verwirrt.«
      »Wer dann?«
      »Keine Ahnung. Ich habe das Gefühl, weiter von der Lösung entfernt zu sein als je zuvor.«
      »Was werden Sie wegen Clough unternehmen?«
      »Weiter dranbleiben. Es gibt noch andere Sachen, über die wir mit ihm reden wollen. Ich muss Ihnen jedoch sagen, dass ich nicht viel Hoffnung habe, Clough wegen irgendwas überführen zu können, egal, was er getan hat.«
      »Warum nicht?«
      »Einen Mann wie ihn? Wenn er einen Chief Constable erpressen kann, stellen Sie sich vor, was er sonst noch alles in der Hinterhand haben könnte. Außerdem macht er nichts selbst. Er delegiert, macht sich die Hände nicht schmutzig. Wenn er aus irgendeinem Grund, den wir noch nicht bedacht haben, trotzdem für den Mord an Emily verantwortlich ist, hat er bestimmt einen seiner Laufburschen wie Andrew Handley oder Jamie Gilbert abgestellt, die Drecksarbeit zu übernehmen. Und er ist reich. Das heißt, er kann sich den besten Verteidiger leisten.«
      »Manchmal wünschte ich mir, Strafrecht zu praktizieren«, sagte Rosalind mit brennenden Augen. »Ich würde zu gerne die Anklage gegen ihn vertreten.«
      Banks lächelte. »Als Erstes müssen wir die Strafverfolgungsbehörde davon überzeugen, dass der Fall zur Verhandlung kommt, und das ist an sich schon eine Herkulesaufgabe. In der Zwischenzeit läuft aber immer noch ein Mörder frei herum.«
      Rosalind trank einen Schluck Wein. Wenigstens verzog sie nicht das Gesicht und spuckte ihn gleich wieder aus. »Sie sind inzwischen wohl schon

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