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Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab

Titel: Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Abschluss geschafft hatte. Aber jetzt war Brian für Banks ein selbstständiger Mensch: unabhängig, talentiert und frei. Das Gleiche war ihm mit Tracy passiert, als er sie mit ihren neuen Freunden in einem Pub getroffen hatte, kurz nachdem sie an die Uni gegangen war. Da wusste er, dass er sie verloren hatte - zumindest die Tochter aus seiner Phantasie -, aber an ihrer Stelle hatte er eine junge Frau vorgefunden, die er mochte und bewunderte, auch wenn sie jetzt mit dem einsilbigen Dämon in Paris war. Loslassen kann schmerzlich sein, hatte Banks mit den Jahren gelernt, aber manchmal schmerzt es mehr, wenn man festzuhalten versucht.
      »Ich dachte, du wolltest dieses Wochenende mit Tracy nach Paris?«
      »Das hat sie dir erzählt?«
      »Natürlich. Warum nicht? Schließlich bin ich ihre Mutter.«
      Banks nahm noch einen Schluck Wein. »Ist was dazwischen gekommen«, sagte er. »Sie ist mit einem Freund gefahren.«
      Sandra hob die Augenbraue. »Einem Freund?«
      »Einem Knaben namens Dämon. Scheint ganz in Ordnung zu sein. Tracy kann selbst auf sich aufpassen.«
      »Das weiß ich, Alan. Es ist nur ... einfach schwierig, mehr nicht.«
      »Was ist schwierig?«
      »Zwei Kinder auf diese Weise großzuziehen.«
      »Getrennt?«
      »Du weißt, was ich meine.«
      »Selbst wenn wir noch zusammen wären, wäre es nicht anders. Wir ziehen sie nicht mehr groß. Sie sind jetzt erwachsen, Sandra. Sie leben nicht mehr zu Hause. Je eher du das akzeptierst, desto besser.«
      »Glaubst du, das weiß ich nicht? Ich sag ja nur, dass es schwer ist. Sie kommen mir beide jetzt so fern vor.«
      »Das sind sie. Aber wie gesagt, das wäre nicht anders gewesen.«
      »Vielleicht.«
      Ihr Essen kam, und sie langten beide zu. Die Wurst war gut, mehr Fleisch als Fett, und auch der Kartoffelbrei schmeckte. Sandra war mit ihrem Steak ebenfalls zufrieden. Nach ein paar weiteren Bissen sagte sie: »Erinnerst du dich, als ich in Gratly vorbeigekommen bin, um dich zu besuchen?«
      »Wie könnte ich das vergessen?«
      »Ich möchte mich entschuldigen. Es tut mir Leid. Ich hätte es nicht tun sollen. Nicht unangekündigt. Das war unfair.«
      »Ist schon gut.«
      »Wie geht es ihr?«
      »Wem?«
      »Du weißt, wen ich meine. Deine hübsche junge Freundin. Wie hieß sie noch?«
      »Annie. Annie Cabbot. Detective Sergeant Annie Cabbot.«
      »Ja, stimmt.« Sandra lächelte. »Ich kann nicht glauben, dass du mir vormachen wolltest, ihr würdet arbeiten. Sie barfuß in diesen engen Shorts. Das war doch so eindeutig wie nur was. Na egal, wie geht es ihr?«
      »Ich habe sie in letzter Zeit nicht oft gesehen.«
      »Sag bloß nicht, ich hab sie verjagt?«
      »So was in der Art.«
      »Tja, sie scheint nicht viel Durchhaltevermögen zu haben, wenn sie sich von so einer Kleinigkeit verjagen lässt.«
      »Sieht so aus.«
      »Es tut mir Leid, Alan. Ehrlich. Ich will dir nichts verderben. Ich möchte wirklich, dass du jemanden findest. Ich möchte, dass du glücklich bist.«
      Banks aß weiter und trank noch mehr Wein. Bald war die Karaffe leer. »Noch eine?«, schlug er vor.
      »Gern«, sagte Sandra. »Ich trink allerdings wahrscheinlich nur noch ein Glas. Wenn du glaubst, dass du den Rest alleine schaffen kannst...«
      »Ich muss ja nicht fahren.« Banks bestellte den Wein und füllte ihre Gläser, als er gebracht wurde.
      »Gibt es etwas ... ich meine, gibt es einen besonderen Grund, warum du dich mit mir treffen wolltest?«, fragte Sandra.
      »Brauche ich einen Grund, um mit meiner Frau zum Essen zu gehen?«
      Sandra zuckte zusammen. »Ich meinte nicht, dass du einen brauchst, nur ... Also ehrlich, Alan, wir leben jetzt seit einem Jahr getrennt. In der ganzen Zeit haben wir kaum miteinander gesprochen. Und wenn, dann hauptsächlich am Telefon. Du kannst nicht erwarten, dass ich mich nicht frage, ob du irgendwas im Schilde führst.«
      »Ich dachte nur, es sei Zeit, das Kriegsbeil zu begraben.«
      Sandra musterte ihn. »Bist du sicher?«
      »Ja, bin ich.«
      »Na gut. Betrachte es als begraben.« Wieder stießen sie mit den Gläsern an. »Wie geht es Jenny Füller?«
      Jenny war eine gemeinsame Bekannte, eine klinische Psychologin, die Banks bei einer Reihe von Fällen um Hilfe gebeten hatte. »Ich sehe sie nicht sehr häufig. Sie hat viel zu tun, seit sie wieder in York lehrt.«
      »Weißt du«, sagte Sandra, spielte mit den letzten Fritten

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