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Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab

Titel: Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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boshaftem Charme, aber >gamine< ist ein Anagramm von >Enigma<, was Rätsel bedeutet oder, auf Englisch, Riddle. Ihr Vater sagte, Sie könnten gut mit Sprache umgehen.«
      Sie klatschte in die Hände. »Gut gemacht. Sie haben's kapiert. Was für ein brillanter Detektiv. Aber das beantwortet meine Frage immer noch nicht.«
      »Ihr kleiner Bruder hat Ihr Foto im Internet gesehen.«
      Emily sackte die Kinnlade herunter, und sie plumpste auf den Sessel. Schwer zu sagen, aber Banks hatte den Eindruck, dass ihre Reaktion echt war. »Ben? Ben hat das gesehen?«
      Banks nickte.
      »Oh Scheiße.« Sie schnippte die halb gerauchte Zigarette ins Feuer. »Das hätte nicht passieren sollen.«
      »Davon gehe ich aus.«
      »Und er hat's Mum erzählt?«
      »Ja.« (
      »Sie hätte es niemals Dad gesagt. Nicht in einer Million Jahre. Sie weiß genauso gut wie ich, wie er ist.«
      »Ich weiß nicht, wie er es rausgefunden hat«, sagte Banks, »aber er hat.«
      Emily lachte. »Ich hätte zu gern sein Gesicht gesehen.«
      »Nein, hätten Sie nicht.«
      »Und er hat Sie geschickt, damit Sie nach mir suchen?«
      »So ungefähr.«
      »Warum?«
      »Warum er mich geschickt hat?«
      »Na, dass er sich nicht die Mühe macht, selbst zu kommen, ist mir verdammt klar, aber warum Sie? Er mag Sie nicht mal.«
      »Aber er weiß, dass ich gute Arbeit leiste.«
      »Lassen Sie mich raten. Er hat versprochen, Sie in Ruhe zu lassen, wenn Sie seiner Bitte nachkommen? Verlassen Sie sich nicht darauf.«
      »Das tue ich, ehrlich gesagt, auch nicht, aber ich habe ...«
      »Was?«
      »Egal. Spielt keine Rolle.«
      »Was wollten Sie sagen?«
      »Nichts.« Banks wollte ihr nicht von Tracy erzählen, dass er das hier auf merkwürdige Weise für sie tat, seine Abwesenheit und seine Unzulänglichkeit als Vater damit wieder gutzumachen versuchte.
      Emily schmollte ein wenig, erhob sich wieder, ging vor Banks auf und ab und zählte imaginäre Punkte an ihren Fingern ab. »Woll'n mal sehen ... das Foto hat Sie zu GlamourPuss geführt ... richtig? Das führte Sie zu Craig ...? Aber er weiß nicht, wo ich bin. Ich hab niemanden ... Ah, Ruth! Ruth hat es Ihnen gesagt?«
      Banks schwieg.
      »Klar, wer denn sonst? Diese eifersüchtige Kuh! Sie ist ganz heiß darauf, mich in Schwierigkeiten zu bringen, die hässliche Ziege, nur weil ich jemanden wie Barry kennen gelernt habe und sie immer noch in ihrer miesen kleinen Wohnung in Kennington hockt. Wissen Sie ...«
      »Was?«
      »Nichts. Egal.«
      »Was wollten Sie sagen?«
      Emily lächelte. »Nein. Jetzt bin ich dran, Sie auf die Folter zu spannen.« Bevor sich Banks eine Antwort überlegen konnte, kniete sie sich vor ihn hin, sah ihn mit ihren funkelnden blauen Augen an. »Sie haben sie auch gesehen, oder? Die Fotos.«
      Banks schluckte. »Ja.«
      »Haben sie Ihnen gefallen? Haben die Fotos Sie erregt?«
      »Nicht besonders.«
      »Lügner.« Sie sprang wieder auf, ein triumphierendes Lächeln im Gesicht. »Außerdem war das nur ein Witz. Eine Alberei. Daddy hat nichts zu befürchten. Ich hab ja nicht vor, Karriere in der Pornoindustrie zu machen oder so.«
      »Das freut mich zu hören«, sagte Banks.
      »Er hat nur Angst, dass ich seinen makellosen Ruf beflecke, oder?«
      »Das gehört auch dazu.« Banks hielt es nicht für nötig, ein idealisiertes Bild von Riddle zu malen, besonders nicht für seine ausgerissene Tochter. Sie kannte ihn wahrscheinlich besser als alle anderen. »Aber er schien sich echte Sorgen um Sie zu machen.«
      »Hat er bestimmt.« Emily hatte sich wieder gesetzt und wirkte nachdenklich. »Chief Constable Jeremiah Riddle, Verfechter von Familienwerten und häuslicher Harmonie, der fürsorgliche, besorgte Bulle. >Meine Tochter, die Nutte< würde schlecht zu dem Bild passen, was?«
      »Es kann doch nicht schaden, wenn Sie ihn anrufen und ihm versichern, dass alles in Ordnung ist, oder?«, meinte Banks. »Und was ist mit Ihrer Mutter? Die ist krank vor Sorgen.«
      Emilys Augen blitzten auf. »Sie haben ja keine Ahnung. Was wissen Sie schon davon?« Sie fummelte am Pulloverkragen und schien sich in sich zurückzuziehen. »Bei denen ist es wie im Gefängnis. Du kannst da nicht hingehen. Du kannst das nicht tun. Du kannst ihn nicht sehen. Du kannst nicht mit ihr reden. Vergiss deinen Klavierunterricht nicht. Hast du deine Hausaufgaben gemacht? Sei vor acht Uhr zu Hause. Ich konnte nicht

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