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Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab

Titel: Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Park gehen und einmal pro Stunde alle Türen überprüfen. Um ehrlich zu sein, es war kein aufreibender Job. Er hatte nicht viel zu tun.«
      »Kann ich mir vorstellen, bei all diesen modernen Alarmanlagen. Warum haben Sie überhaupt einen Nachtwächter angestellt?«
      »Das ist eine Frage des äußeren Eindrucks. Den Mietern gefällt das. Ob Sie es glauben oder nicht, egal, welche ausgeklügelten Alarmanlagen man einbaut, die Leute fühlen sich trotzdem sicherer, wenn ein menschliches Wesen da ist.«
      »Wie tröstlich«, sagte Annie. »Dann brauche ich mir ja keine Sorgen wegen Robocop mehr zu machen.«
      »Wie bitte?«
      »Ein Witz. Vergessen Sie's.«
      »Oh, verstehe. Ein Bulle mit einem Sinn für Humor. Na gut, jemanden auf dem Gelände zu haben, hält auch die Vandalen ab.«
      »Was ist mit Hunden?«
      »Auch die können nützlich sein, aber man kann sie nicht alleine lassen. Außerdem hat man dann das Problem mit den Prozessen, wenn sie tatsächlich mal jemanden beißen.«
      »Wie hat Mr. Courage die Stelle bekommen?«
      »Er hat sich ganz normal beworben. Ich muss sagen, er wirkte glaubwürdig genug.«
      »Das Zeichen für einen Meisterverbrecher.«
      »Soll das wieder ein Witz sein?« Bennett lächelte.
      Annie lächelte nicht. »Mr. Courage wurde per Scheck bezahlt, wenn ich richtig informiert bin?«
      »Nein. Sein Gehalt wurde ihm aufs Konto überwiesen.«
      »Gab es Bonuszahlungen in bar?«
      Bennett runzelte die Stirn. »Bonuszahlungen in bar? Ich weiß nicht, was Sie meinen.«
      »Geld bar auf die Hand.«
      »Keinesfalls. Das gibt es bei SecuTec nicht.«
      »Und keine der Firmen im Park hat Geld als gestohlen gemeldet, während Mr. Courage hier als Nachtwächter angestellt war?«
      »Nein.«
      Annie schloss das Notizbuch. »In Ordnung, Mr. Bennett«, sagte sie. »Sie können jetzt gehen. Wir werden uns später vielleicht noch mal mit Ihnen in Verbindung setzen.«
      »Gut. Fühlen Sie sich hier ganz wie zu Hause, aber vergessen Sie nicht abzuschließen, wenn Sie gehen.«
      Bennett rannte praktisch aus dem Büro. Von der Tür aus sah Annie, wie er den BMW zurücksetzte und - hätte es vorher nicht so stark geregnet - sicherlich in einer Staubwolke davongebraust wäre. So raste er durch eine Pfütze und spritzte eine Frau nass, die gerade in den Handarbeitsladen gehen wollte. Sie sah an ihrem durchnässten Regenmantel und den Strumpfhosen hinunter, warf dem Auto einen bösen Blick nach und schüttelte die Faust.
      Annie dachte, sie hätte nicht so scharf mit Bennett sein sollen, während sie ihn durch das Tor und nach rechts auf die Hauptstraße abbiegen sah. Er war in der Tat ein blasierter Schwachkopf, aber sie war schon genug von seiner Sorte begegnet und setzte sie normalerweise nicht so unter Druck. Bennett sah auch wie einer aus, der sich beschweren könnte. Würde das eine Auswirkung auf ihre Bewerbung zum In-spector haben ? Das bezweifelte sie. Aber sie nahm sich vor, sich von Schwachköpfen und Trotteln nicht mehr so reizen zu lassen.
      Jetzt musste sie nur entscheiden, ob sie nach rechts oder links gehen und eine Stunde mit den Leuten reden wollte, die in Daleview ihre Firmen hatten. Sie würden vermutlich sehr viel mehr über die alltäglichen Abläufe wissen als der dämliche Mr. Ian Bennett. Und mit etwas Glück hatte sich bis dahin Colin Finch zu seiner Schicht eingefunden.
     
    »Barry war sehr wütend, nachdem Sie gegangen waren«, sagte Emily und spielte mehr mit einer weiteren Zigarette, als sie zu rauchen. »Ich hab ihn noch nie so wütend gesehen. Wenn er wütend ist, wird er ganz kalt. Er läuft nicht rot an und schreit oder so wie Dad, er setzt nur dieses starre Lächeln auf und macht alles auf eine sehr langsame, sorgfältige Weise, glättet die Kissen auf dem Sofa oder zündet sich eine Zigarette an. Und er spricht sehr leise. Beängstigend.«
      »Wissen Sie, warum er wütend war?«
      »Weil Sie kamen und Fragen gestellt haben. Er mag es nicht, wenn jemand Fragen stellt, besonders nicht Fremde.«
      »Was hat er mit Ihnen gemacht?«
      »Barry? Nichts. Das habe ich Ihnen doch gesagt. Er war auf seine kalte Art wütend. Er hat mir nur gesagt, ich solle mich für die Party fertig machen, dann haben wir uns noch etwas Koks reingezogen und sind losgefahren.«
      »Was war das für eine Party?«
      »Ach, das Übliche. Leute aus dem Musikgeschäft, ein paar unbedeutendere Bands, Groupies, dazu ein

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