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Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab

Titel: Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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einfach ihre verdammte Arbeit machen und sehen, wie es weiterlief. Eines hatte die kurze Romanze mit Banks allerdings bewirkt: Sie hatte Annies Glauben an ihre Arbeit erneuert, hatte sie darüber nachdenken lassen, warum sie überhaupt Polizistin geworden war. Jetzt fühlte sie sich sicherer, hatte mehr Selbstvertrauen, und sie würde sich auf jeden Fall um die Beförderung zum Inspector bewerben. Nicht dass der Job alles war, den Fehler würde sie nicht machen und zu einer alten Jungfer ohne Eigenleben werden, aber sie war bereit, alles zu geben, was notwendig war. Und da ihr Arbeitsleben anstrengend sein würde, brauchte sie keine Komplikationen im Privatleben. Was sich mit Banks in ihrem Bett nicht vermeiden ließe.
      Am schwarzen Schmiedeeisenzaun zu ihrer Linken war ein Schild mit der Aufschrift DALEVIEW-FIRMENPARK angebracht, dazu eine Liste mit den hier ansässigen Firmen. Annie fuhr durch das Tor, das vermutlich mehr zum Schmuck diente als zur Sicherheit, dachte sie und sah sich nach dem Büro von SecuTec um.
      Der Firmenpark bestand aus einem großen, einstöckigen Ziegelsteinkomplex in Form eines Fünfecks, unterteilt in einzelne Flügel, jeder mit einem eigenen Logo, und einige mit Schaufenstern und Parkplätzen für zwei oder drei Autos davor. Obwohl es eigentlich kein Einkaufszentrum war, gab es einen Laden für Töpferwaren und einen Handarbeitsladen, ein Geschäft für Treppenlifte, eine Möbelwerkstatt und ein Aga-Zentrum. In den anderen Flügeln waren Büros untergebracht, zum Beispiel eine Agentur für Ferienhäuser und ein Vertrieb für Fitnessvideos, wie Annie bemerkte. Sie fragte sich, ob das ein Euphemismus für das war, was sie wirklich vertrieben. Wenn das nur die Tarnung für ein Pornounternehmen war, konnte es einen Zusammenhang mit dem Mord an Charlie Courage geben.
      Ian Bennett öffnete die Bürotür, bevor Annie sie noch ganz erreicht hatte.
      »Detective Sergeant Cabbot«, sagte sie und angelte nach ihrem Dienstausweis.
      »Lassen Sie nur.« Bennett lächelte. »Ich glaube Ihnen auch so. Kommen Sie rein.«
      Sie folgte ihm in das kleine Büro.
      »Das trägt eine gut angezogene junge Polizistin also heutzutage.« Er musterte sie von oben bis unten.
      Unter ihrem marineblauen, offenen Mantel trug sie Stiefel, eine schwarze Strumpfhose, einen kurzen Denimrock und einen weißen Pullover, was sie alles nicht besonders auffällig fand. Was hatte er erwartet? Eine Uniform ? Ein Twinset und Perlen?
      Bennett war jünger, als Annie nach der Stimme am Telefon erwartet hätte, vermutlich in ihrem Alter, Anfang dreißig, hatte dickes, welliges dunkles Haar und eine Bräune, die nicht von der Wintersonne in Yorkshire stammen konnte. Er sah aus, als triebe er Sport, um sich fit zu halten, irgendwas, bei dem man viel laufen musste, wie Tennis oder Squash, und wenn sein Gehalt vermutlich auch nicht für Armani reichte, trug er doch teure Designerklamotten, die ihn einiges gekostet haben dürften. Ein Handy beulte ostentativ die Tasche seiner Wildlederjacke aus. Annie nahm an, dass der BMW, neben dem sie parkte, ihm ebenfalls gehörte.
      »Das trägt ein gut angezogener junger Yuppie also heutzutage, um die Mädels zu beeindrucken«, gab sie zurück und merkte, kaum hatte sie es ausgesprochen, dass das kein guter Anfang für eine Befragung war. Das ist dein Problem, Annie: du hast Trottel noch nie gut ertragen können, womit du wenigstens eins mit Alan Banks gemeinsam hast. Hör auf, an ihn zu denken.
      SecuTec besaß nur ein kleines Büro in Daleview, wo Charlie Courage seine Zeit als Nachtwächter verbracht hatte. Annie sah sich um und bemerkte, dass er zu seiner Unterhaltung einen kleinen Fernseher gehabt hatte, dazu eine Möglichkeit zum Teekochen und eine Mikrowelle zum Aufwärmen seines Mitternachtssnacks. Das Büro war zu klein für zwei Leute und roch nach warmem Plastik. Annie setzte sich an den Tisch, der wohl Charlie gehört hatte, und Ian Bennett lehnte sich an die gegenüberliegende Wand neben den Firmenkalender. Wie auf den meisten dieser Kalender war darauf eine lächelnde, vollbusige Blondine mit schmaler Taille in einem Bikini abgebildet. In der Hand hielt sie einen Schraubenschlüssel.
      Bennett wurde rot bei der Beleidigung. »Das hab ich wohl verdient«, sagte er und strich sich über das Haar. »Ich sag immer was Blödes, wenn ich einer attraktiven Frau begegne. Können wir noch mal von vorne anfangen?«
      Annie schenkte ihm ein dünnes

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