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Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab

Titel: Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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und er noch mehr Geld bekommt?«
      »Könnte sein.« Banks wandte sich an Hatchley. »Was hat Ihr Nachmittag an den Fleischtöpfen von Eastvale ergeben, Jim?«
      Hatchley kratzte sich an seiner Knollennase. »Charlie war in was Unsauberes verwickelt, soviel ist klar.«
      »Erzählen Sie.«
      Hatchley holte sein Notizbuch raus. Arbeiter fingen irgendwo im Anbau an zu hämmern. Hatchley hob die Stimme. »Laut Len Jackson, einem seiner alten Kumpel, hatte Charlie eine hübsche kleine Einnahmequelle, und damit meinte er nicht seinen Job in Daleview.«
      »Hing es damit zusammen?«
      »Das hat Charlie nicht verraten. Er hat sich ziemlich vage ausgedrückt. Allerdings hat er gesagt, dass es ihm bereits was eingebracht hätte und er schon bald ein größeres Stück vom Kuchen bekäme. Was er jetzt bekam, waren Peanuts im Vergleich zu dem, was er bald kriegen würde.«
      »Interessant. Aber er sagte nicht, welcher Kuchen?«
      »Nein, Sir. Charlie war da offensichtlich sehr zugeknöpft. Er wollte, dass seine alten Kumpel erfuhren, wie gut es ihm ging, aber nicht, was er da machte. Hatte wohl Angst vor der Konkurrenz, nehme ich an.«
      »Na gut«, sagte Banks. »Wenigstens wissen wir, dass wir auf der richtigen Spur sind. Jetzt müssen wir nur noch rausfinden, was er gemacht hat und wer dahinter steckte. Klingt ganz einfach, was?« Er schüttelte den Kopf. »Charlie, Charlie, du hättest diesmal sauber bleiben sollen.«
      »Er hat nie die ganz großen Dinger gedreht«, fügte Hatchley hinzu. »Die Sache muss ihm weit über den Kopf gewachsen sein, ohne dass er wusste, womit er es zu tun hatte.«
      Banks nickte. »Gut, das wär's für heute.«
      Wieder in seinem Büro, die Tür wegen des Baulärms fest geschlossen, rief Banks Inspector Collaton in Market Harborough an, um ihn auf den neuesten Stand zu bringen. Dies geschah mehr aus beruflicher Höflichkeit, denn sonst gab es kaum etwas zu berichten. Danach beschloss er, für heute Schluss zu machen. Er räumte seinen Schreibtisch auf und schloss ihn ab, ging dann zur Tür. Annie Cabbot war eine halbe Treppe unter ihm. Beim Klang seiner Schritte drehte sie sich um. »Ach, du bist es. Auf dem Weg nach Hause?«
      »Außer du hast Lust, noch schnell was trinken zu gehen oder so?«
      »Ich glaube nicht«, sagte sie. »Der verdammte Regen ist mir bis in die Knochen gedrungen. Ich will mir nur noch schnell was zum Essen holen, dann ein langes heißes Bad und ein gutes Buch.«
      »Ein andermal?«
      Sie lächelte und stieß die Tür auf. »Ja. Ein andermal.«
      Vielleicht hätte sie Banks' Angebot, mit ihm etwas trinken zu gehen, annehmen sollen, dachte Annie, als sie den Marktplatz überquerte. Das hätte doch nichts geschadet, nur ein kurzer Drink und ein bisschen Geplauder. Sie wollte nicht den Eindruck machen, ihn ständig abzuweisen, und schließlich standen die Männer ja nicht Schlange um ihre Gunst. Aber sie war noch immer ein bisschen empfindlich, und ihre innere Stimme hatte ihr geraten, sich zurückzuhalten; sie war dem Rat gefolgt. Nicht dass sie immer auf ihre innere Stimme hörte, sonst wäre sie in ihrem Leben nie in Schwierigkeiten geraten und hätte sich wahrscheinlich zu Tode gelangweilt. Aber diesmal hörte sie darauf, zumindest für den Augenblick.
      Obwohl es immer noch nach Regen roch, war es jetzt trocken, und der Abend war relativ mild. Bunte Lichter hingen über der Market Street und um das Marktkreuz, und viele Leute waren unterwegs. Annie hatte Glück, dass die Geschäfte vor Weihnachten so lange aufhatten, sonst hätte ihr Abendessen nur aus ein paar verschimmelten Karotten und Kartoffeln bestanden. An der Gallows View gab es einen indischen Laden, der immer geöffnet war, aber die Auswahl war klein, außerdem lag er zu weit in die falsche Richtung. Annie wollte etwas Einfaches, das sie im Wasserbad heiß machen oder für eine halbe Stunde in den Ofen schieben konnte.
      Am Ende musste sie sich zwischen einer vegetarischen Lasagne und indonesischem Curry entscheiden. Die Lasagne gewann, hauptsächlich, weil Annie noch eine Flasche Sains-bury's Chianti zu Hause hatte, die gut dazu passen würde. Außerdem brauchte sie Eier, Milch, Müsli und Brot fürs Frühstück.
      Während sie durch die vollen Gänge wanderte und den Blick über die unzähligen Fertigmahlzeiten für Alleinstehende streifen ließ, fiel ihr ein Buch ein, das sie vor vielen Jahren gelesen hatte - ihr Vater hatte es ihr gegeben -, in

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