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Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab

Titel: Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Sir ...« Wieder was Unverständliches ». .. schaffe ich ... nicht allein.«
      »Wie viele seid ihr?«
      »Inspector Jessup und ich und drei Streifenpolizisten, Sir.«
      »Das sollte reichen. Ich bin sicher, Inspector Jessup weiß genau, was zu tun ist. Helfen Sie ihm, dafür zu sorgen, dass niemand den Club verlässt. Und sichern Sie den Tatort ab. Niemand darf sich der Leiche nähern, bis ich da bin, auch nicht die Sanitäter. Verstanden?«
      »Ja, Sir.«
      »Sie sollten besser auch Dr. Burns anrufen. Er wird eine Weile brauchen, bis er dort ist.« Banks wollte Rickerd gerade auffordern, die Spurensicherung anzufordern, beschloss aber zu warten, bis er sich selbst ein Bild gemacht hatte. Es war sinnlos, Steuergelder zu verschwenden, bevor er nicht wusste, womit er es zu tun hatte. »Haben Sie den Namen des Opfers?«
      »Ja, Sir. Sie hatte einen Führerschein und einen dieser Ausweise dabei, die Clubs ausgeben. Mit Foto.«
      »Gute Arbeit. Wie ist ihr Name, Rickerd?«
      »Walker, Sir. Ruth Walker.«
      »Mist«, sagte Banks. »Ich bin gleich da.«
      Konnte es dieselbe Ruth Walker sein, mit der Banks in London gesprochen hatte? Wenn ja, was zum Teufel machte sie in einem Nachtclub in Eastvale, außer sie war von London gekommen, um mit Emily Riddle durch die Clubs zu ziehen? Und wenn Ruth tot war, hätte es Banks nicht gewundert, wenn Emily ebenfalls in Schwierigkeiten steckte.
      Banks griff nach seinen Zigaretten und nahm die Lederjacke vom Haken an der Tür. Bevor er das Haus verließ, ging er zurück zum Telefon. Er musste sich zwischen Jim Hatchley, der in Eastvale wohnte, und Annie Cabbot entscheiden, die eine ebenso lange Fahrt haben würde wie Banks. Annie gewann spielend. Er wäre ein Lügner gewesen, wenn er abgestritten hätte, Annies persönlichen Charme dem hässlichen Gesicht Jim Hatchleys vorzuziehen, aber er tat es nicht nur aus selbstsüchtigen Motiven. Annie war neu in Eastvale und brauchte alle Erfahrung, die sie kriegen konnte. Sie war ehrgeizig, während Hatchley zufrieden war, für den Rest seiner Tage ein Detective Sergeant zu bleiben. Annie würde die Gelegenheit begrüßen, wohingegen Hatchley darüber grummeln würde, mitten in der Nacht aus dem Bett gezerrt zu werden. Hatchley musste an seine Frau und sein Baby denken, während Annie allein lebte.
      Ja, ja, alles vernünftige Argumente, dachte Banks beim Wählen. Er war berechtigt, sie zu jeder Tages- und Nachtzeit anzurufen, aber er musste sich eingestehen, dass er sich immer noch von ihr angezogen fühlte. Und nach Sandras Ankündigung, sie wolle sich scheiden lassen und wieder heiraten, hoffte Banks, vielleicht die Hindernisse aus dem Weg räumen zu können, die sich zwischen ihm und Annie aufgetürmt hatten, und das wieder anzufachen, was zwischen ihnen gewesen war.
      Aber selbst dieser Wunsch kam erst an zweiter Stelle hinter seiner Besorgnis um Ruth Walker und Emily Riddle.
     
    Annie war wie von Furien gehetzt nach Hause gefahren und hatte, als sie ihr kleines Cottage erreichte, die Tür verschlossen, abgeriegelt und die Kette vorgelegt, dann die Hintertür und alle Fenster überprüft. Erst als sie sich vergewissert hatte, dass alles abgesichert war, hatte sie sich ein großes Glas Wein eingegossen und sich gesetzt.
      Ihre Hand zitterte immer noch, bemerkte sie, als sie den ersten Schluck nahm. Und sie dachte, sie hätte das Erlebnis überwunden. Am Anfang hatte die Therapie geholfen, aber als die Therapeutin sagte, sie könne nichts mehr für sie tun, war es Annies innere Stärke gewesen, die sie wieder hochgebracht hatte. Durch Meditation, Yoga und Diät hatte sie sich langsam selbst geheilt. Auch der Rückzug aufs Land, die große Stadt für das friedliche Provinznest Harkside aufzugeben, hatte geholfen.
      Nach wie vor hatte sie Träume, in denen sie die Angst, die Klaustrophobie und die Machtlosigkeit durchlebte, die sie während der Tat empfunden hatte, und wachte schweißgebadet und schreiend auf. Und hin und wieder überkamen sie düstere Stimmungen, in denen sie sich wertlos und beschmutzt vorkam. Aber nicht mehr so oft. Außerdem konnte sie jetzt damit umgehen, wusste, wo die Stimmungen herkamen, und konnte fast aus sich heraustreten und sie betrachten, sich von den schlechten Gefühlen distanzieren, sie isolieren wie einen Tumor. Annie war sogar so weit gegangen, sich nach zwei Jahren eine romantische und sexuelle Affäre mit Banks zu erlauben, was äußerst befriedigend gewesen

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