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Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt

Titel: Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Sicherheit, um darauf die Jungfrau zu penetrieren. Und andere okkulte Gegenstände. Wissen Sie, was meine Theorie ist?«
      »Nein. Was denn?«
      »Das waren keine Hexen oder Satanisten, das waren einfach nur kranke, verkommene Perverse. Ich bin überzeugt, dass der Satanismus für sie nur ein Vorwand war, um Drogen zu nehmen und sich in einen Wahnzustand zu tanzen oder zu singen. Dieses ganze Brimborium - Kerzen, magische Kreise, Gewänder, Musik, Gesang und so weiter -, das war nur dazu da, damit es für die Kinder wie ein Spiel aussah. Damit sollten sie abgelenkt werden, so nach dem Motto, dann kriegen die kleinen Hosenscheißer nicht mit, ob das normal ist, was sie da tun - mit Mummy und Daddy spielen, auch wenn es manchmal wehtut und sie bestraft werden, wenn sie böse sind - oder ob es was Anormales, was ganz, ganz Schlimmes ist. War natürlich beides. Kein Wunder, dass sie es nicht kapiert haben. Dieses ganze Drum und Dran, dadurch sollte es bloß wie ein Spiel für die Kinder aussehen, Ringelrangelrose, mehr nicht.«
      Auch in Paynes Keller waren satanische Gegenstände gefunden worden. Banks fragte sich, ob da eine Verbindung bestand. »Hat sich damals jemand öffentlich zum Glauben an Satan bekannt?«
      »Oliver und Pamela haben versucht, die Geschworenen im Prozess mit so einem Gelaber über den gehörnten Gott und 666 zu verunsichern, aber da hat keiner die geringste Notiz von genommen. Augenwischerei, mehr war das nicht. Mummenschanz für die Kinder. Komm, wir gehen in den Keller, verkleiden uns und spielen ein bisschen.«
      »Wo haben Sie Lucy gefunden?«
      »In einem Käfig - hinterher haben wir herausbekommen, dass es ein echter Morrison-Bunker aus dem Krieg war -, im Keller von Murrays Haus, zusammen mit ihrem Bruder Tom. Da wurden sie reingesteckt, wenn sie ungezogen waren oder nicht gehorcht haben, wie wir später hörten. Allerdings konnten wir nie in Erfahrung bringen, was die beiden speziell getan hatten, denn sie haben den Mund nicht aufgemacht.«
      »Wollten sie nicht oder konnten sie nicht?«
      »Sie wollten nicht. Sie wollten nicht gegen die Erwachsenen aussagen, gegen ihre Eltern. Sie waren zu lange missbraucht und eingeschüchtert worden, als dass sie gewagt hätten, darüber zu sprechen.« Woodward schwieg kurz. »Manchmal glaube ich, sie hätten es eh nicht beschreiben können, selbst wenn sie sich noch so angestrengt hätten. Ich meine, woher soll ein Neunjähriger oder eine Zwölfjährige die Begriffe und das Hintergrundwissen nehmen, um so etwas zu beschreiben? Sie haben nicht einfach nur die Eltern geschützt oder aus Angst vor ihnen dichtgehalten - das ging tiefer. Nun, Tom und Linda ... die beiden waren nackt und schmutzig, sie haben in ihrem eigenen Unrat gehockt und sahen aus, als hätten sie mehrere Tage nichts gegessen - ich meine, eigentlich waren alle Kinder unterernährt und verwahrlost, aber die beiden noch schlimmer. In dem Käfig war ein Eimer, und dieser Gestank ... Und Linda, also, sie war zwölf, und es war schon so weit. Sie war ... ich meine, sie hatten keine Vorkehrungen getroffen für ... Sie wissen schon ... für ihre Tage. Nie werde ich die Scham und die Angst und den Trotz im Gesicht des kleinen Mädchens vergessen, als Baz und ich reinkamen und das Licht anmachten.«
      Banks trank einen Schluck Bell's und wartete, bis er ihm brennend durch die Kehle geronnen war, dann fragte er: »Was haben Sie gemacht?«
      »Zuerst haben wir ein paar Decken gesucht, um sie zu wärmen, denn besonders warm war es da nicht, aber auch aus Anstand.«
      »Und danach?«
      »Haben wir sie den Leuten vom Jugendamt übergeben.« Woodward erschauderte. »Eine von denen kam nicht damit zurecht. Eine junge Frau mit guten Absichten, dachte, sie hätte die Nerven, hatte sie aber wohl nicht.«
      »Wieso?«
      »Die hat sich ins Auto gesetzt und ist nicht wieder rausgekommen. Hat da drin gehockt, gezittert und geweint. Konnte sich keiner groß drum kümmern, wir hatten ja alle Hände voll zu tun. Baz und ich haben uns in erster Linie mit den Erwachsenen rumgeschlagen.«
      »Haben die viel gesagt?«
      »Nee! Ein Haufen Sturköpfe. Und Pamela Godwin, also, mit der stimmte was nicht. Im Kopf. Sie hatte scheinbar nicht die geringste Ahnung, was los war. Hat immer nur gegrinst und gefragt, ob wir eine Tasse Tee wollten. Aber ihr Mann, Michael, den werd ich nie vergessen. Schmieriges Haar, verfilzter Bart und dunkle Augen mit diesem gewissen Blick. Haben

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