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Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt

Titel: Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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mochte, oder wenn ich seine Hemden nicht ordentlich gebügelt habe. Bei seinen Hemden war er ganz schön pinge-lig.«
      »Was machte er, wenn seine Hemden nicht ordentlich gebügelt waren?«
      »Dann musste ich sie alle noch mal bügeln. Einmal hat er mich sogar mit dem Bügeleisen verbrannt.«
      »Wo?«
      Lucy sah zur Seite. »Wo man es nicht sehen konnte.«
      »Ich interessiere mich für den Keller, Lucy. Detective Superintendent Banks sagt, Sie hätten gesagt, Sie wären nie unten gewesen.«
      »Einmal bin ich vielleicht doch unten gewesen ... Sie wissen schon ... als er mich geschlagen hat.«
      »Am Montagmorgen?«
      »Ja.«
      »Aber erinnern können Sie sich nicht?«
      »Nein.«
      »Vorher sind Sie nie runtergegangen?«
      Lucys Stimme bekam einen seltsam durchdringenden Ton. »Nein. Nie. Jedenfalls nicht, nachdem wir in das Haus gezogen sind.«
      »Wie lange hat es gedauert, bis er Ihnen verboten hat, runterzugehen?«
      »Weiß ich nicht mehr. Nicht lange. Nachdem er umgebaut hatte.«
      »Umgebaut?«
      »Er meinte, er würde sich unten einen kleinen Hobbyraum einrichten.«
      »Waren Sie denn nicht neugierig?«
      »Eigentlich nicht. Außerdem hat er immer abgesperrt und den Schlüssel bei sich getragen. Er hat mich gewarnt, wenn er je merken würde, dass ich unten gewesen bin, würde er mich halbtot prügeln.«
      »Und das haben Sie ihm geglaubt?«
      Lucy schaute Jenny mit ihrem dunklen Auge an. »Oh ja. Das wäre nicht das erste Mal gewesen.«
      »Sprach Ihr Mann Ihnen gegenüber über Pornographie?«
      »Klar. Manchmal hatte er Videos dabei, die waren angeblich von Geoff ausgeliehen, das ist ein Kollege von ihm. Manchmal haben wir die zusammen geguckt.« Sie schaute Banks an. »Sie haben sie bestimmt gefunden. Ich meine, Sie waren doch wahrscheinlich im Haus, zum Suchen und so.«
      Banks erinnerte sich an die Bänder. »Hatte Terry eine Videokamera?«, wollte er wissen. »Drehte er auch selbst?«
      »Nein, glaube ich nicht«, antwortete sie.
      Jenny nahm den Faden auf. »Was für Videos fand er denn gut?«, fragte sie.
      »Wenn mehrere Sex hatten. Frauen zusammen. Wenn Leute gefesselt wurden.«
      »Sie sagten, Sie hätten diese Videos gelegentlich zusammen geschaut. Haben sie Ihnen gefallen? Wie kamen die bei Ihnen an? Hat er Sie gezwungen, die Videos anzusehen?«
      Lucy wand sich unter der dünnen Bettdecke. Der Umriss ihres Körpers sprach Banks auf eine Art an, die ihm nicht gefiel. »Besonders gerne mochte ich sie nicht«, sagte sie mit heiserer Kleinmädchenstimme. »Aber manchmal, na ja, da ... da ... haben sie mich trotzdem angetörnt.« Wieder bewegte sie sich.
      »Missbrauchte Ihr Mann Sie auch sexuell, zwang er Sie zu Dingen, die Sie nicht tun wollten?«, fragte Jenny.
      »Nein«, antwortete sie. »Das war alles ganz normal.«
      Banks begann sich zu fragen, ob die Ehe mit Lucy nur ein Teil von Terence Paynes Fassade war, damit niemand vorschnelle Schlüsse über seine wirklichen Neigungen zog. Bei den beiden Polizisten Bowmore und Singh hatte es immerhin geklappt, die hatten sich noch nicht mal die Mühe gemacht, ihn ein zweites Mal zu befragen. Vielleicht befriedigte Payne seine perversen Gelüste anderswo - möglicherweise bei Prostituierten. Das war einen näheren Blick wert.
      »Wissen Sie, ob er sich mit anderen Frauen traf?«, fragte Jenny als könne sie Banks' Gedanken lesen.
      »Hat er nie von gesprochen.«
      »Aber Sie hatten so einen Verdacht?«
      »Ja, ich hab es mir gedacht.«
      »Dass er zu Prostituierten ging?«
      »Kann schon sein. Ich hab nicht gerne darüber nachgedacht.«
      »Fanden Sie sein Verhalten jemals absonderlich?«
      »Wie meinen Sie das?«
      »Haben Sie mal Angst bekommen? Dass Sie nicht wussten, was er vorhatte?«
      »Eigentlich nicht. Er ist immer furchtbar wütend geworden ... Sie wissen schon ... wenn er seinen Willen nicht bekam. Und in den Schulferien hab ich ihn manchmal tagelang nicht gesehen.«
      »Dann wussten Sie nicht, wo er war?«
      »Nein.«
      »Und er hat Ihnen nichts erzählt?«
      »Nein.«
      »Waren Sie nicht neugierig?«
      Sie schien im Bett zusammenzuschrumpfen. »Neugierig war man bei Terry besser nicht. >Wer neugierig ist, lebt gefährlich<, hat er immer gesagt, >und wenn du nicht bald den Mund hältst, wird es ganz gefährlich für dich.<« Lucy schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, was ich falsch gemacht habe.

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