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Inspector Alan Banks 13 Ein seltener Fall

Titel: Inspector Alan Banks 13 Ein seltener Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Bradfords Tod und von den Pornozeitschriften, die man in seiner Wohnung gefunden hatte. »Vielleicht hat es nichts zu bedeuten«, sagte sie. »Ich meine, es kann sein, dass zufällig bei Bradford eingebrochen wurde, und viele Leute haben Pornos zu Hause.«
      »Stimmt«, sagte Banks. »Aber das ist ein reichlich großer Zufall, oder?«
      »Allerdings.«
      »Und was ist, wenn Bradford seinen Laden als Pornovertrieb benutzt hat?«, schlug Banks vor.
      »Und Graham hat sie ausgetragen?«
      »Warum nicht? Er hatte immer Pornos dabei. Daran kann ich mich gut erinnern. Ein bisschen Sadomaso aus Dänemark zur Sunday Times, Sir? Oder wie wär's mit schwedischer Sodomie zur News of the World, Madam? Da bekommt das Wort >Wochenendbeilage< eine ganz neue Bedeutung, was?«
      Michelle lachte. »Vielleicht ist er Bradford auf die Schliche gekommen.«
      »Und dafür musste er sterben?«
      »Wer weiß? Menschen sind schon aus viel geringeren Anlässen umgebracht worden.«
      »Aber dass Bradford ein kleiner Pornohändler war, ist nur eine Vermutung.«
      »Bradford muss die Ware von einem Großhändler bekommen haben. Vielleicht stand für den mehr auf dem Spiel.«
      »Zum Beispiel Carlo Fiorino?«, warf Banks ein. »Und Harris stand auf Fiorinos Lohnliste? Möglich, aber alles reine Spekulation. Und bei den fehlenden Merkbüchern hilft uns das auch nicht groß weiter.«
      »Es sei denn, Praetor und Shaw haben bei den Vernehmungen zufällig die Wahrheit herausgefunden und es in Shaws Merkbüchern festgehalten. Aber ich wüsste nicht, wie wir das beweisen sollten. Mit Harris oder Praetor können wir nicht mehr reden.«
      »Das nicht«, sagte Banks, »aber wir könnten es mit denen versuchen, die ihnen nahe standen. Waren die beiden verheiratet?«
      »Harris ja. Praetor nicht.«
      »Lebt die Frau noch?«
      »Soweit ich weiß, ja.«
      »Vielleicht kann sie uns noch was erzählen. Können Sie sie ausfindig machen?«
      »Kinderspiel«, entgegnete Michelle.
      »Und dann untersuchen wir den Fall Donald Bradford noch ein bisschen genauer, auch seine Todesumstände.«
      »Gut. Aber was ist mit Shaw?«
      »Gehen Sie ihm aus dem Weg.«
      »Das dürfte nicht allzu schwierig sein«, sagte Michelle. »Er ist meistens krank.«
      »Vom Alkohol?«
      »Schätze ich mal.«
      »Gehen Sie morgen zur Beerdigung?«
      »Ja.«
      »Gut.« Banks trank aus. »Noch eins?«
      Michelle sah auf die Uhr. »Nein, danke. Ich gehe jetzt nach Hause.«
      »Gut. Ist für mich auch besser.« Banks grinste. »Meine Mama wartet bestimmt schon auf mich.«
      Michelle lachte. Es klang schön. Weich, warm, melodisch. Banks stellte fest, dass er sie noch nie hatte lachen hören. »Kann ich Sie mitnehmen?«, fragte er.
      »Oh nein, danke«, sagte Michelle und erhob sich. »Ich wohne gleich hier um die Ecke.«
      »Dann bringe ich Sie nach Hause.«
      »Das brauchen Sie nicht. Die Gegend ist nicht gefährlich.«
      »Ich bestehe darauf. Besonders nach dem, was Sie mir eben erzählt haben.«
      Michelle schwieg. Sie traten hinaus in die milde Nacht, überquerten die Straße und näherten sich den Wohnungen am Flußufer. Banks hatte in der Nähe geparkt. Michelle hatte Recht; man konnte wirklich rüberspucken.
      »Hier gegenüber auf der anderen Seite vom Fluss war früher die Kirmes«, sagte Banks. »Witzig, aber daran hab ich noch auf der Autobahn gedacht.«
      »War vor meiner Zeit«, sagte Michelle.
      Sie erreichten Michelles Wohnungstür.
      »Also«, sagte sie, holte ihren Schlüssel heraus und lächelte Banks über die Schulter hinweg an. »Dann gute Nacht.«
      »Ich warte noch, bis Sie drin sind.«
      »Wollen Sie aufpassen, dass ich nicht von einem bösen Mann überfallen werde?«
      »So ungefähr.«
      Michelle schloss auf, knipste das Licht an und sah sich schnell um. Banks blieb in der Tür stehen und musterte das Wohnzimmer. Es kam ihm ein wenig kahl vor, hatte wenig Atmosphäre, als habe Michelle ihm noch nicht ihren Stempel aufgedrückt.
      »Alles in Ordnung«, sagte sie, als sie aus dem Schlafzimmer kam.
      »Dann gute Nacht«, erwiderte Banks. Er versuchte, seine Enttäuschung zu verbergen, dass sie ihn nicht einmal auf einen Kaffee eingeladen hatte. »Und passen Sie auf. Bis morgen dann.«
      »Ja.« Sie lächelte ihn an. »Bis morgen.« Sanft schloss sie die Tür hinter ihm. Das Geräusch des einrastenden Riegels hallte ihm laut in den

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