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Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Titel: Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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noch nicht fertig.«
      »Aber meine Frau ...«
      »Ihre Frau ist sehr empfindlich, das sehe ich. Ich wüsste nur gerne, warum.«
      »Ich denke, das ist doch offensichtlich genug.«
      »Für mich nicht.«
      »Dass Sie hier herkommen und -«
      »Das halte ich nicht für den Grund, und Sie, glaube ich, auch nicht.«
      »Worauf wollen Sie hinaus?«
      Banks holte tief Luft. Los geht's, dachte er. »Es gibt ernsthafte Hinweise, dass Patrick Aspern seine Stieftochter missbraucht hat, wahrscheinlich seit der Pubertät.«
      Maurice Redfern sprang auf. »Sind Sie wahnsinnig? Patrick? Was für Hinweise? Und wer behauptet so was?«
      »Christine hat ihrem Freund Mark Siddons erzählt, es sei einer der Gründe gewesen, weshalb sie angefangen habe, Drogen zu nehmen. Sie holte sich die Drogen aus der Praxis ihres Stiefvaters, um die Schande und die Schmerzen nicht zu spüren. Sie deutete auch an, Patrick Aspern habe ihr die Drogen gegeben, damit sie nichts sage, vielleicht auch im Austausch für ihre sexuellen Gefälligkeiten.«
      »Das glaube ich nicht«, sagte Maurice und sackte blass auf seinen Stuhl zurück. »Nicht Patrick. Das glaube ich einfach nicht.«
      »Das hat sie also gemeint«, gab Julia Redfern mit tonloser Stimme von sich.
      »Was denn?«, fragte Banks. »Was hat sie gesagt?«
      »Es wäre besser für mich, wenn ich nichts wüsste. Mehr nicht. Und dass ich ihr doch nicht glauben würde, nie im Leben, selbst wenn sie es mir sagen würde. Und dabei dieser Blick.« Tränen traten ihr in die Augen. Sie sah sich zu ihrem Mann um. »O Gott, Maurice, was haben wir nur getan?«
      »Reiß dich zusammen, Julia. Das ist erstunken und erlogen. Hirngespinste eines Drogenkranken. Wir brauchen uns für nichts zu schämen. Unsere Tochter hat einen anständigen Mann geheiratet, und jetzt will ihn jemand anschwärzen. Das ist alles. Wir werden unseren Anwalt einschalten.« Er stand auf. »Es wäre besser, wenn Sie jetzt gehen würden, Mr. Banks. Wir möchten nicht länger mit Ihnen sprechen. Oder wollen Sie uns womöglich festnehmen?«
      Banks war eh fertig. Er hatte seine Antworten bekommen. Er nickte, stand auf und ging. Den Apfelkuchen hatte er nicht angerührt.
     
    Es war längst dunkel, als Mark vor dem Lawnswood Arms, einem Pub direkt hinter dem Krematorium von Leeds, aus dem Bus der Linie 1 stieg. Es hatte so lange gedauert, weil nicht viele Busse zwischen Eastvale und Leeds verkehrten. Mark hatte in Harrogate umsteigen müssen. Bei WH Smith hatte er eine Straßenkarte gekauft, damit er den Weg nach Adel fand. Mark war noch nie bei Tinas Eltern gewesen, aber die Adresse stand in einigen Büchern, die Tina in das besetzte Haus und auf das Boot mitgenommen hatte. Er kannte sie auswendig. Außerdem kannte er den Sicherheitscode, den man eintippen musste, damit die Alarmanlage nicht ausgelöst wurde. Tina hatte gewollt, dass er ihn auswendig lernte. Vor rund einem Monat hatte Danny kurzfristig nicht liefern können. Damit Tina nicht den Verstand verlor, hatte Mark so getan, als sei er bereit, ihren Plan zu unterstützen, in die Praxis ihres Vaters einzubrechen und Morphium zu stehlen. Zum Glück hatte Danny wieder Nachschub gehabt, bevor es richtig schlimm wurde.
      Auf der anderen Seite der Hauptstraße erstreckten sich Felder, und dahinter konnte Mark in der Ferne die Lichter von Adel erkennen. Er wusste immer noch nicht genau, was er sagen oder tun würde, und so zog ihn das gemütlich beleuchtete Lawnswood Arms magisch an. Er betrat den Pub. Seit Mittag hatte er nichts mehr gegessen, er hatte Hunger. Und vielleicht könnte er sich mit ein paar Gläsern Bier Mut antrinken.
      Das Lawnswood Arms schien eher ein Familienausflugslokal als eine Nachbarschaftskneipe zu sein, auch wenn um acht Uhr abends keine Familien mehr zu sehen waren. Mark steuerte auf die Theke zu und bestellte ein Pint Tetley's vom Fass. Dann studierte er die Speisekarte. Ein Steak mit Pommes wäre genau das Richtige, fand er. Das erste Glas war so schnell leer, dass der Barkeeper ihn argwöhnisch beäugte, als er ein zweites bestellte. Mark wusste, was das hieß: »Ich hab dich im Blick, Junge. Ich merke, wenn's Ärger gibt.« Tja, vielleicht würde es mit Mark noch Ärger geben, aber nicht beim Barkeeper.
      Als das Essen kam, hatte Mark bereits zwei Glas geleert, das dritte bestellte er zum Steak. Da er nicht betrunken wirkte, hatten sie keinen Grund, ihm das Bier zu verweigern. Mark saß am Tisch,

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