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Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Titel: Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Polizeipräsidium.
      »Huh«, machte Annie, als sie die Kälte spürte. »Mir ist schwindelig. Ich glaub, ich hab ein bisschen zu viel getrunken.« Sie hakte sich bei Phil unter.
      »Komm«, sagte Phil. »Mein Auto steht direkt um die Ecke. Wo hast du geparkt?«
      Annie trug Schuhe mit hohen Absätzen. Es war schwierig, damit auf dem Kopfsteinpflaster zu gehen, zumal der Wein seine Wirkung zeigte und sich durch die fallenden Temperaturen vereiste Stellen gebildet hatten. »Auf dem Parkplatz von der Dienststelle«, antwortete sie.
      »Dann lass den Wagen doch stehen. Ich kann noch problemlos fahren.«
      Das stimmte. Annie hatte Phil noch nie betrunken gesehen. Nie trank er mehr als ein Glas Wein beim Essen. »Aber was ...?«
      »Ich bring dich nach Hause, wenn du willst«, schlug er vor. »Oder, falls du Lust hast ...«
      Annie schaute ihn an. »Was dann?«
      »Dann könntest du mit zu mir kommen.«
      »Aber wie komme ich dann morgen früh zur Arbeit?«
      »Vielleicht gar nicht. Vielleicht halte ich dich gefangen. Als Liebessklavin.«
      Annie lachte und schubste ihn.
      »Nein, wirklich«, beteuerte er. »Ich setze dich morgen früh ab. Ich muss sowieso die Turner-Bilder abholen, bevor ich nach London fahre.«
      »Fährst du wieder runter?«
      »Muss ich.«
      »Schade.«
      »Ich muss arbeiten. Nun, was meinst du?«
      »Bringst du mich wirklich morgen früh her? Machst du das?«
      »Klar. Falls ich dich nicht zu meiner Gefangenen mache, wie gesagt.«
      »Na, dann los!«
      »Aber ich muss dich warnen. Ich weiß, dass du ein bisschen viel getrunken hast, das könnte ich ausnutzen.«
      Die Aussicht machte Annie nicht so beklommen wie sonst, aber das würde sie Phil auf gar keinen Fall verraten. »So betrunken bin ich nun auch wieder nicht. Ganz so leicht bin ich nicht zu haben.«
      »Na, wir finden bestimmt eine Möglichkeit, damit du zumindest ein paar Stunden nicht an die Arbeit denkst.«
      Annie umfasste seinen Arm fester. So bogen sie um die Ecke in die King Street.
     
    »Dad? Tut mir Leid, dass ich so spät anrufe, aber ich bin gerade erst nach Hause gekommen.«
      Banks warf einen Blick auf die Uhr. Kurz vor zwölf. »Wo bist du denn gewesen?«
      »Im Kino. Mit Jane und Ravi.«
      »Was habt ihr euch angeguckt?«
      »Den neuen Herr der Ringe.«
      »Und? Wie war er?«
      »Einmalig. Aber ziemlich lang. Hör mal, Dad ...«
      Banks stellte die alte CD von Jesse Winchester leiser und lehnte sich mit seinem Glas Laphroaig im Sessel zurück. Neben ihm lag aufgeschlagen das zerfledderte Taschenbuch von Ambler, Die Maske des Dimitrius. Das knisternde Torffeuer erfüllte das kleine Wohnzimmer mit Wärme. Der scharfe Geruch ergänzte sich gut mit dem Aroma des Whiskys. Banks gefiel der unheilverkündende Ton in der Stimme seiner Tochter nicht. »Was ist?«, fragte er.
      »Ich habe heute mit Mum gesprochen«, antwortete Tracy.
      »Und?«
      »Sie hat gesagt, sie hätte dich getroffen. In London.«
      »Stimmt. Ich hatte da beruflich zu tun.«
      »Sie meinte, du hättest ihr aufgelauert. Du würdest sie verfolgen.«
      »Das stimmt nicht.«
      »Du hättest vor ihrem Haus gestanden. Im Regen.«
      »Es hat nicht geregnet. Es hat erst später angefangen.«
      »Dad, sie macht sich Sorgen um dich.«
      »Dafür gibt's keinen Grund.«
      »Sie glaubt, du würdest sonderbar.«
      »Sonderbar?«
      »Ja. Vor ihrem Haus rumstehen und so. Das ist wirklich nicht normal, musst du zugeben.«
      »Ich musste ihr ein paar Fragen stellen.«
      »Über einen Fall?«
      »Ja, zufällig. Über einen Künstler, den sie durch ihre Arbeit im Gemeindezentrum kannte. Ich arbeite an einem Fall, in dem der Mann eine Rolle spielt.«
      »Die Bootsbrände, ja, ich hab davon gelesen.« Tracy überlegte. »Das hat sie mir nicht gesagt.«
      »Aber es stimmt. Glaubst du mir etwa nicht? Glaubst du auch, dass ich jetzt im hohen Alter sonderbar werde?«
      »Keiner hat was von hohem Alter gesagt.«
      »Trotzdem ... und meine eigene Tochter macht mich fertig.«
      »Ich mach dich nicht fertig. Begreifst du nicht, dass du ihr noch immer was bedeutest?«
      »Na, dann hat sie aber eine merkwürdige Art, das zu zeigen.«
      »Sie hat Angst vor dir, Dad. Sie kommt einfach nicht mit dir zurecht. Du wirkst immer so wütend, wenn ihr euch seht. Sie glaubt, du würdest sie hassen. Deshalb ist sie immer so kühl, wenn ihr euch

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