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Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Titel: Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Er überlegte, sie zurückzurufen, entschied sich aber dagegen. Er hatte das Gefühl, nicht die Kraft für eine Diskussion von der Sorte aufbringen zu können, wie Tracy sie im Sinn zu haben schien. Besser, wenn sie beide einmal darüber schliefen. Bestimmt würde sie sich morgen wieder melden und einlenken. Dennoch war es eine unschöne Sache vor dem Zubettgehen.
      Er wollte mit Michelle sprechen. Von London aus hatte er sie nicht angerufen, hatte nicht den Abend bei ihr in Peter-borough verbracht. Jetzt war es bereits nach eins, trotzdem wollte er ihre Stimme hören. Banks griff zum Telefon. Noch ehe er wählen konnte, klingelte es. Er glaubte, es sei Tracy, die sich entschuldigen wolle, deshalb nahm er den Anruf an.
      »Alan?«
      »Ja?«
      »Kevin Blackstone hier. Tut mir Leid, dass ich dich so spät noch störe, aber ich dachte, es würde dich interessieren. Ich habe gerade einen Anruf aus Weetwood bekommen.«
      Banks richtete sich auf. »Was ist?«
      »Es hat wieder gebrannt. In Adel. Das Haus von Patrick Aspern.«
      Banks stellte sein Glas ab. »Ich bin so schnell wie möglich da.«
      »Ich warte auf dich.«
      Banks überlegte, in welcher Verfassung er war. Zum Glück hatte er nur ein, zwei Schluck vom zweiten Glas getrunken. Es war nicht viel gewesen. Er stellte den Wasserkessel an und gab eine große Menge Kaffee in einen Filter. Dann hielt er den Kopf unter den Wasserhahn und ließ sich mehrere Minuten lang kaltes Wasser darüber laufen. Er goss das kochende Wasser in den Filter und sah zu, wie es durchlief, goss nach, putzte sich die Zähne und schob sich ein Pfefferminzbonbon in den Mund. Bevor er ging, füllte er den heißen schwarzen Kaffee in eine Thermoskanne und nahm sie mit zum Wagen. Es war kalt, Raureif überzog Bäume und Trockenmauern, so dass sie in der Dunkelheit geisterhaft schimmerten. Der Himmel war mit Sternen übersät.
      Jetzt war nicht die Zeit für Jesse Winchesters bittersüße Träumereien. Banks durchsuchte seine CDs im Auto und entschied sich für London Galling von The Clash. Wenn ihn das zusammen mit dem heißen starken Kaffee nicht wach hielt, dann wusste er es auch nicht.
     
     

* 15
     
    Die Feuerwehr war schon wieder weg, als Banks um kurz nach zwei Uhr nachts bei den Asperns eintraf. Zwei Streifenwagen der Polizei parkten quer auf der Straße und blockierten den Verkehr. Banks wusste nicht, wie stark das Haus beschädigt war. Zumindest von außen schien es intakt. Die örtliche Polizei hatte den Weg abgesperrt, ein blau-weißes Absperrband hing quer über der Einfahrt, wo ein junger Constable jeden, der kam oder ging, in ein Buch eintrug. Er sah aus, als friere er sich die Eier ab, trotz seines Mantels. Banks trat auf ihn zu und fragte nach Detective Inspector Ken Blackstone.
      Der Constable schrieb etwas auf sein Klemmbrett und wies mit dem Daumen hinter sich. »Im Haus«, sagte er mit wehmütiger Stimme.
      Banks ging den Weg entlang. Die Haustür war geschlossen, aber nicht verriegelt, jemand hatte sich gewaltsam Zugang verschafft. Die Feuerwehr oder jemand anders?
      Banks fand Ken Blackstone und den für Weetwood zuständigen Inspector, Gary Bridges, im Wohnzimmer. Bridges war ein völlig anderer Typ als Banks und der elegante Blackstone. Er hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit Sergeant Hatchley, obwohl er eine bessere Figur hatte. Sein groß gewachsener Körper steckte in einem weiten, zerknitterten Anzug. Er erinnerte an einen Rugbystürmer, hatte Arme und Beine wie Stahltrosse, einen rotblonden Haarschopf und durchdringende grüne Augen. Noch immer hörte man in seiner Stimme ein wenig den Belfaster Akzent, obwohl er den Großteil seines Lebens in England verbracht hatte.
      Banks schaute sich im Zimmer um. Nirgends war die geringste Spur von Feuer oder Qualm auszumachen, es roch nicht mal nach Brand. Auf dem Sofa saß eine einsame, traurige Gestalt: Mark Siddons. Es war warm im Zimmer, dennoch hatte Mark eine Decke um die Schultern und zitterte ein bisschen. Als Banks eintrat, schaute er auf, wandte den Blick aber sofort wieder ab. Im Gesicht und an den Händen, die die Decke umklammert hielten, hatte er Spuren von Schmutz, vielleicht auch Blut. Auch am Kopf blutete er.
      »Was ist los?«, fragte Banks, nachdem er Blackstone und Bridges begrüßt hatte. »Wo brennt's?«
      »Gary hat mich sofort benachrichtigt, als ihm der Tatort durchgegeben wurde«, erklärte Blackstone. »Seine Leute haben uns bei den Recherchen über

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