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Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Titel: Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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sehr streng zu ihr. Sie hatte Angst vor ihm. Sie hätte nie gewagt, sich seinen Forderungen zu widersetzen.«
      »Und Sie wussten von Anfang an von dem Missbrauch?«
      »Ja, jedenfalls schon ziemlich früh.«
      »Wodurch kamen Sie darauf?«
      »Es ist nicht schwer, die Anzeichen zu erkennen. Ich war ja immer da. Außerdem ...«
      »... war es bei Ihnen genauso gewesen, oder?«
      »Woher wissen Sie das?«
      »Nur eine Vermutung.«
      Sie schaute zur Seite. »Ich wollte es Daddy sagen, aber ich konnte nicht. Er hätte mir nicht geglaubt, und wenn, dann hätte es ihm das Herz gebrochen.«
      »Und deshalb haben Sie auch bei Christine nichts unternommen?«
      »Was hätte ich tun sollen? Ich hatte Angst vor ihm.«
      »Trotzdem. Nach dem, was Sie mitgemacht haben, und dann die eigene Tochter ...«
      Frances Aspern schlug mit der Hand auf den Tisch. »Sie haben ja keine Vorstellung, wie grausam Patrick war. Sie haben keine Ahnung.«
      »Was meinen Sie damit? Schlug er Sie? Schlug er Christine?«
      Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Er machte es anders. Viel schlimmer. Kaltblütig und berechnend.«
      »Wie denn?«
      Erneut wandte Frances den Blick ab, richtete ihn auf die Wand hinter Banks. »Er ... er kannte sich mit chemischen Substanzen aus.« Sie lachte auf. »Kein Wunder, er war schließlich Arzt, oder?«
      »Was wollen Sie damit sagen, Frances?«
      Nun schaute sie Banks an. Ihr Blick war unergründlich. »Patrick kannte sich mit Drogen aus. Nicht mit illegalen. Mit verschreibungspflichtigen. Er kannte Mittel, durch die man schlief, und andere, von denen man wach blieb. Mittel, mit denen einem das Herz wie ein flatternder Vogel in der Brust schlug. Oder von denen einem schlecht wurde. Von denen man ständig auf die Toilette musste. Mittel, von denen einem die Haut brannte und der Mund trocken wurde.«
      Banks verstand. Und wünschte gleichzeitig, es nicht zu verstehen. Er sah Bridges an, der eine Spur blasser geworden war. Immer wenn Banks glaubte, alles gesehen oder erlebt zu haben, in die dunkelsten Abgründe der menschlichen Seele geblickt zu haben, ohne dabei den Verstand zu verlieren, kam etwas Neues und erschütterte seine Welt in ihren Grundfesten.
      »Jetzt wissen Sie Bescheid«, sagte Frances Aspern mit einem schrillen, triumphierenden Ton in der Stimme. »Aber das war es nicht einmal. Die Schmerzen, die Grausamkeit hätte ich aushalten können.«
      »Was war es denn?«, fragte Banks.
      »Mein Vater. Er betete Patrick an. Sie haben es selbst erlebt, Sie haben doch mit ihm gesprochen. Kurz darauf rief er bei uns an. Wie hätte ich es ihm sagen sollen? Es war dasselbe wie bei mir. Selbst wenn ich es geschafft hätte, ihn zu überzeugen, hätte es ihm das Herz gebrochen.«
      »Das heißt, um das Vertrauen Ihres Vaters zu Patrick Aspern nicht zu erschüttern, lassen Sie zu, dass Ihr Mann sowohl Sie selbst als auch Ihre Tochter missbrauchte? Wollen Sie das damit sagen?«
      »Was hätte ich denn tun sollen? Das müssen Sie doch verstehen! Wenn herausgekommen wäre, was Patrick für ein Mensch ist, wozu er fähig ist, wäre es das Ende meines Vaters gewesen. Er ist kein starker Mann.«
      Auf Banks hatte er einen durchaus gesunden Eindruck gemacht, obwohl er sich täuschen konnte. Aber es war sinnlos, diese Frage weiterzuverfolgen. Was auch immer Frances Aspern zu ihrem Verhalten bewogen haben mochte - die Ungeheuerlichkeit ihrer Taten war ihr klar, und sie wusste, dass sie mit den Folgen leben musste.
      »Was ist mit Paul Ryder?«, fragte Banks.
      »Mit wem?«
      »Mit Paul Ryder. Christines leiblichem Vater. Schon vergessen? Wir konnten ihn nicht finden.«
      Frances schaute auf den Tisch und fuhr mit den Fingern über die zerkratzte Oberfläche.
      »Es gibt gar keinen Paul Ryder, stimmt's?«, fragte Banks.
      Sie reagierte mit einem kaum merklichen Kopfschütteln.
      »Patrick war Christines leiblicher Vater, nicht wahr?«
      »Ja«, sagte sie, den Blick noch immer auf den Tisch gerichtet.
      »Können Sie sich erinnern? Bei unserer ersten Begegnung, als Patrick Sie zur Identifizierung der Leiche nach Eastvale fahren wollte?«
      Frances schaute Banks an.
      »Da haben Sie gesagt: >Sie ist meine Tochter.< Damals dachte ich, Sie wollten ihn daran erinnern, wollten klarstellen, dass er lediglich Christines Stiefvater war, aber das stimmt gar nicht, oder?«
      »Wenn man lange genug mit einer Lüge lebt«, flüsterte

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