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Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Titel: Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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achtundzwanzig Prozent«, erklärte Glendenning. »Das ruft Schwindel, starke Kopfschmerzen, Übelkeit und Müdigkeit hervor.«
      »Aber ist nicht tödlich?«
      »Höchstens, wenn er eine schwere Atemwegs- oder Herzerkrankung hatte. Was wir wüssten, wenn wir seine Anamnese kennen würden. Aber im Allgemeinen ist das nicht genug, um den Tod herbeizuführen. Und angesichts der Menge an Ruß und Staub in den Atemwegen würde ich sagen, er lebte noch, war aber höchstwahrscheinlich bewusstlos, als das Feuer ausbrach. In dem Fall ist die Todesursache wohl Ersticken, hervorgerufen durch Rauchvergiftung. Sie dürfen nicht vergessen, dass bei einem Brand auch viele andere giftige Gase freigesetzt werden, zum Beispiel Ammoniak und Zyanid. Für eine gründliche Analyse brauchen wir noch etwas Zeit.«
      »Was ist mit einem toxikologischen Screening?«
      »Schreiben Sie mir nicht vor, was ich zu tun habe, Junge«, grummelte Dr. Glendenning. »Ist alles in Arbeit.«
      »Zahnärztliche Unterlagen?«
      »Wir können Abdrücke machen«, sagte Glendenning, »aber wir können seine Daten wohl kaum bei allen Zahnärzten im gesamten Land prüfen lassen.«
      »Kann gut sein, dass er von hier ist«, erklärte Banks, »also fangen wir mit Eastvale und Umgebung an.«
      »Nun, das ist Ihre Aufgabe.« Glendenning schaute kurz auf die Uhr und widmete sich dann wieder der Leiche. »Hier ist noch einiges zu tun. Ich kann Ihnen nicht versprechen, dass ich heute noch mit der zweiten Leiche anfange. Wie es aussieht, könnte es sogar sein, dass ich die Einladung zum Abendessen absagen muss.«
      Wendy Gauge entfernte die inneren Organe en bloc und legte sie auf den Seziertisch.
      »Also«, wandte sich Banks an Hamilton und Annie. »Wir wissen zwar nicht, ob der Tote einen Schlag auf den Kopf bekam oder die Gehirnmasse aus dem Schädel schoss, ob er ein schwaches Herz hatte und an einer leichten Kohlenmon-oxidvergiftung starb, aber die bisherigen Indizien belegen eindeutig, dass das Feuer vorsätzlich gelegt wurde. Somit haben wir es mit einem Mord zu tun. Unsere Aufgabe ist nun herauszufinden, wer das gewesen ist.« Voller Abscheu warf Banks noch einen kurzen Blick auf die Masse auf dem Tisch, auf die verkohlte ledrige Haut, die frei gelegten Gedärme und die kirschroten Blutströpfchen. »Und hoffen wir«, fügte er hinzu, »dass wir es nicht mit einem Serienmörder zu tun haben. So eine Obduktion möchte ich mir in Zukunft ersparen.«
     
    »Ist das nicht schön kuschelig?«, fragte Maria Phillips und setzte sich in einer ruhigen Ecke des Queen's Arms in einen Sessel an einen Kupfertisch. »Na los, ich schlag heute mal über die Strenge und gönne mir einen Campari Soda, bitte.«
      Banks hatte Maria zwar noch gar nicht gefragt, ob sie etwas trinken möchte, aber das schien sie nicht zu stören. Sie legte ihren Webpelzmantel auf den Sessel neben sich, zupfte ihre wasserstoffblonden Locken zurecht und holte Puder und Lippenstift aus der Handtasche. Während Banks zur Theke ging, schminkte sie sich. Er hatte Maria am Nachmittag im Gemeindezentrum angerufen und erfahren, dass sie Spätschicht hatte, was ihm gut passte. Banks war froh, nach den Strapazen der Obduktion in einem netten Pub zu sitzen, und wünschte sich nichts sehnlicher als die Gesellschaft normaler, lebendiger Menschen. Den Geschmack des Todes würde er mit ein, zwei stärkeren Gläsern Hochprozentigem fortspülen.
      »'n Abend, Cyril«, grüßte er den Wirt. »Ein Pint Bitter und einen großen Laphroaig für mich und einen Campari Soda für die Dame, bitte.«
      Cyril hob die Augenbrauen.
      »Frag nicht«, sagte Banks.
      »Du kennst mich doch. Bin die Verschwiegenheit in Person.« Cyril zapfte das Bier. »Hätte allerdings nicht gedacht, dass sie dein Typ wäre.«
      Banks sah ihn finster an.
      »Hässliches Feuer da hinten bei Molesby.«
      »Kannst du wohl sagen.«
      »Bist du schon dran?«
      »Seit heute Morgen. War 'n langer Tag.«
      Cyril musterte den Kratzer auf Banks' Wange. »Siehst ganz schön mitgenommen aus.«
      Banks betastete die Wunde. »Ist nichts. Kleine Meinungsverschiedenheit mit einem Zweig.«
      »Glaubst du doch selbst nicht.«
      »Doch, das stimmt«, beteuerte Banks.
      »Ich weiß, dass du nicht über den Fall sprechen darfst.«
      »Gibt auch nicht viel zu erzählen, selbst wenn ich dürfte. Bislang wissen wir nur, dass zwei Menschen gestorben sind. Prost.« Banks zahlte und brachte die

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