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Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Titel: Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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solche Wärme, dass Banks seinen Mantel auszog. Annie schlug die Beine übereinander und holte ihr Notizbuch heraus. Als sie merkte, dass Banks die Goldkette an ihrem Fußgelenk musterte, verzog sie das Gesicht.
      »Könnten Sie uns erst einmal genau beschreiben, was heute Abend geschah?«, fragte Banks.
      Mellor starrte in die Flammen. »Ich stehe noch immer neben mir. Wenn man einen so sieht ... auch aus der Entfernung ... den man kennt.«
      Zum Glück hatte Mellor die Leiche nicht aus der Nähe gesehen, dachte Banks. »Das glaube ich Ihnen«, sagte er. »Lassen Sie sich Zeit.«
      Mellor nickte. Seine Wangen zuckten. »Ich bin wie immer mit meinem Sandy spazieren gegangen. Wir gehen abends immer auf ein paar Gläschen im Fox vorbei, seit meine Frau tot ist.«
      »Das tut mir Leid«, sagte Banks.
      »Na ja, so ist das nun mal.« Mellor griff zum Brandyglas und trank einen Schluck. »Wie gesagt, so machen wir das jeden Abend. Wir haben halt unseren festen Tagesablauf. Nicht gerade aufregend, was?«
      »Und heute Abend?«
      »Ich hab das Feuer durch die Bäume gesehen. Ich glaube, Sandy hat es auch gerochen, er hat sich so merkwürdig benommen.« Mellor beugte sich vor und streichelte den glänzenden Hals des Hundes. Wahrscheinlich hatte sein beiges Fell ihm zu seinem Namen verholfen. Sandy bewegte sich, öffnete ein braunes Auge, stellte ein Ohr auf und döste weiter. »Wir sind natürlich sofort rübergelaufen, aber ... man sah sofort, dass da nichts mehr zu tun war.«
      »Um wie viel Uhr war das?«
      »Ich gehe normalerweise gegen neun los, eigentlich immer pünktlich, und man braucht so zehn Minuten für die Strecke, dementsprechend ...«
      »War es zehn nach neun, ja?«
      »So ungefähr.«
      Banks wusste, dass der Notruf um 21:13 Uhr registriert worden war. »Von wo aus haben Sie angerufen?«
      »Von einer Telefonzelle unten an der Straße. Ist nicht weit. Ich hab mich wirklich beeilt, aber ...« Er tätschelte seinen Bauch. »Ich bin nicht besonders schnell.«
      Banks hatte die Telefonzelle gesehen und ging davon aus, dass Mellors Zeitangaben stimmten.
      »Ich habe kein Handy«, erklärte er. »Brauch ich auch nicht. Gibt keinen, den ich anrufen muss, und keinen, der mich anruft.«
      Das hielt aber die meisten nicht davon ab, sich eins zuzulegen, dachte Banks. Was für traurige, sinnlose Gespräche er in den letzten Jahren mit angehört hatte: »Ich bin's. Ich sitze im Zug. Fährt gerade los. Es regnet.« Und so weiter und so fort.
      »Ich nehme an, Sie waren allein zu Hause?«
      »Ja. Ich lebe allein, abgesehen von Sandy natürlich.«
      »Was haben Sie gemacht, nachdem Sie die Feuerwehr verständigt hatten?«
      »Gewartet.«
      »Wo?«
      »Am Tor.«
      »Sie haben sich nicht dem Wohnwagen genähert?«
      Mellor schniefte und wischte sich mit dem Handrücken über die Augen. »Ich wusste, dass ich nichts mehr tun konnte. Ich konnte nur noch zugucken. Ich kam mir so nutzlos vor. Aber die Feuerwehr war ziemlich schnell da.«
      »Das ist schon in Ordnung, Mr. Mellor«, beruhigte Banks ihn. »Da hätte niemand mehr etwas machen können.« Geoff Hamilton hatte gesagt, das Feuer hätte keine halbe Stunde gebraucht, um den Schaden anzurichten, und als Mellor es entdeckte, brannte es bereits lichterloh. Das bedeutete, dass es zwischen Viertel vor neun und neun entstanden sein musste. »Haben Sie dort irgendjemanden gesehen?«, wollte er wissen.
      »Nein, niemanden.«
      »Auch auf der Straße lief niemand vorbei?«
      »Nein. Keine Menschenseele. Zu der Zeit ist da aber sowieso keiner.«
      »Autos?«
      »Ein oder zwei. Hier fahren immer einige her, insbesondere samstagabends. Das ist die Verbindungsstraße zwischen Eastvale und Thirsk.«
      »Gab's irgendwas Auffälliges?«
      »Nicht dass ich wüsste.«
      »War irgendwas verdächtig oder ungewöhnlich?«
      »Nein.«
      Banks trank noch einen Schluck vom feurigen Brandy.
      Seine Knie wurden langsam warm, so auch Annies Beine. »Gut, Mr. Mellor«, fuhr er fort. »Was können Sie uns über das Opfer sagen?«
      »Über Roland? Nicht viel. Er war ein eher zurückhaltender Mensch.«
      »Aber Sie haben regelmäßig was mit ihm getrunken?«
      »Also, wir trinken beide nicht sonderlich viel. Vielleicht zwei halbe Pints am Abend.«
      »Und wie oft?«
      »Zwei-, dreimal die Woche. Obwohl ich ihn manchmal tagelang nicht gesehen habe.«
      »Hat er mal gesagt, wo

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