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Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Titel: Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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abgerissen worden, um Platz für Neubauten zu schaffen.
      »Wohnt sie da noch?«
      »Ich wüsste nicht, dass sie weggezogen ist. Ich nehme an, sie ist in dem Haus geblieben.«
      Annie schrieb sich etwas auf. Die Exfrau würde leicht aufzutreiben sein, dachte Banks.
      »Welche Gefühle hatte er gegenüber seiner Exfrau?«, wollte Banks wissen.
      »Ich hatte den Eindruck, dass er sich ganz schön nach der Decke strecken musste, um ihr Ferien im Süden und all die anderen Annehmlichkeiten zu bieten. Und kaum hatte er seine Arbeit verloren, ließ sie ihn sitzen. Wenn man am Boden liegt, dann noch mal so richtig drauftreten.«
      »Hm, da wäre ich wohl auch ziemlich verbittert«, gab Banks zu. Wäre ein gutes Mordmotiv für Gardiner gewesen, aber seiner Exfrau war ja nichts zugestoßen.
      Annie sah Banks an. Seine Situation war ein wenig anders gelagert, aber im Grunde genommen war sie vergleichbar - und das wusste auch Annie. Der einzige Unterschied war vielleicht, dass Banks seine Karriere nicht für Sandra vorangetrieben hatte - sie hatte wahrlich keine großen Ansprüche gestellt -, sondern aus eigenem Antrieb. Und trotzdem hatte sie ihn verlassen - wie aus heiterem Himmel, hatte er damals gedacht und er hätte beinahe seine Arbeit und den Verstand verloren. Jetzt lebte Sandra mit Sean und Sinead in London. Die Verbitterung konnte Banks gut nachvollziehen.
      »Hat sie ihn mal im Wohnwagen besucht?«, fragte Banks.
      »Nicht dass ich wüsste. Hat nie was von erzählt.«
      »Waren sie wirklich geschieden oder lebten sie nur getrennt?« Banks überlegte, ob die ehemalige Mrs. Gardiner möglicherweise einen Grund gehabt hatte, ihren Gatten aus dem Weg zu räumen.
      »Er hat gesagt, er wäre geschieden. Ich habe ihn sogar an dem Tag getroffen, als das Urteil rechtskräftig wurde. Zuerst war er ziemlich sentimental, dann wurde er wütend. An dem Abend hat er auch ein bisschen zu viel getrunken, das weiß ich noch.«
      Wieder eine Theorie weniger. »Hat er überhaupt mal Besuch bekommen?«
      »Er hat nie was erzählt, und von meinem Haus aus kann ich den Wohnwagen nicht sehen. Ich kann mich erinnern, dass mal einer rauskam, als ich den Weg langging, aber das ist alles.«
      »Wann war das?«
      »Vor ein paar Monaten. Im Sommer.«
      »Ein Mann oder eine Frau?«
      »Ein Mann.«
      »Wie sah er aus?«
      »Er war zu weit weg, und ich konnte ihn nur von hinten sehen.«
      »Groß oder klein, schwarz oder weiß?«
      Mellor hob die Augenbrauen. »Weiß. Und vielleicht etwas größer als Sie. Aber kein großer Typ. Ging sehr aufrecht.«
      »Aber Sie konnten nicht sehen, wie er aussah.«
      »Nein, ich meine nur die Art, wie er ging. Das sagt einem mehr, als man glaubt, wissen Sie. Wenn man in der Stadt ist, soll man sich so aufrecht halten, als wüsste man genau, wo man hinwill, so richtig zielstrebig. Angeblich wird man dann nicht so schnell überfallen. So einen Gang hatte dieser Mann.«
      »In welche Richtung ging er?«
      »Richtung Parkplatz am Weg, hinter dem Wohnwagen. Eigentlich ist das ziemlich praktisch. Auf Jennings Feld ist ein kleiner Wasserfall, wohl eher ein Rinnsal, aber Sie wissen ja, wie die Touristen sind. Deshalb hat der Stadtrat dort einen kleinen Parkplatz hingesetzt. Mit Parkscheinautomat!«
      Von dort gelangte man problemlos zum Wohnwagen. Der Erkennungsdienst hatte die Gegend abgesperrt und würde sie bei Tageslicht absuchen. »Haben Sie ihn wegfahren sehen?«
      »Leider nicht. Die Abfahrt vom Weg ist hinter dem Feld, hinter Rolands Wohnwagen. Sie wird von den Bäumen und der Mauer verdeckt. Aber ich muss zugeben, dass ich ein bisschen neugierig war, denn bei Roland war vorher noch nie jemand zu Besuch gewesen.«
      »Haben Sie hier mal einen dunklen Jeep gesehen?«
      »Nein. Tut mir Leid.«
      »Leid tun muss Ihnen das nicht«, entgegnete Banks. »Haben Sie sich bei Mr. Gardiner nach seinem Besuch erkundigt?«
      »Ja, aber er hat sich bloß an die Nase getippt. Er meinte, es wäre ein alter Freund gewesen. Wissen Sie«, sagte Mellor und schwenkte den Rest des Brandys im Glas, »als ich Roland kennen lernte, hab ich mir oft Sorgen um ihn gemacht.«
      »Warum?«
      »Er schien zu Depressionen zu neigen. Manchmal kam er tagelang nicht aus seinem Wohnwagen raus, nicht mal hierher. Wenn er dann wieder auftauchte und man ihn fragte, ob alles in Ordnung wäre, zuckte er nur mit den Achseln und meinte, er wäre mit dem

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