Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Titel: Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
Vom Netzwerk:
er dann war?«
      »Nein.«
      »Aber Sie haben sich schon viel mit ihm unterhalten, oder?«
      »Doch. Über alles, was gerade anlag. Politik, Sport. So was halt. Roland war immer sehr gut informiert.«
      »Hat er auch mal was über sich selbst erzählt?«
      »Nur wenig. Er war ...«
      »Mr. Mellor«, unterbrach ihn Banks, weil er eine gewisse Rücksicht auf die Intimsphäre des toten Freundes für angebracht hielt, »es sieht ganz so aus, dass Mr. Gardiner tot ist. Alles, was Sie uns sagen, wird selbstverständlich vertraulich behandelt.«
      »Was meinen Sie damit, es sieht so aus, dass Roland tot ist? Ist er nun tot oder nicht?«
      »Im Wohnwagen wurde eine Leiche gefunden«, erklärte Banks. »Leider haben wir sie bisher noch nicht identifizieren können, deshalb müssen wir vorsichtig sein. Könnten Sie sich vorstellen, dass irgendjemand anders im Wohnwagen war?«
      Mellor schüttelte den Kopf. »Nein. Roland legte großen Wert auf seine Privatsphäre, und er lebte allein, so wie ich.«
      »Dann gehen wir beide jetzt mal davon aus, dass es sich um ihn handelt, aber wir können das nicht offiziell verlautbaren, solange er nicht endgültig identifiziert wurde. Alles, was Sie uns sagen, würde eine große Hilfe für uns sein. Wie sah Mr. Gardiner aus?«
      »Ganz normal, eigentlich. Ich würde sagen, er war so um die eins fünfundsechzig, eins siebzig, und ein bisschen untersetzt.« Mellor klopfte sich auf den Bauch. »Aber nicht ganz so rund wie ich. Das Haar fiel ihm langsam aus, und er wurde grau. Hatte eine Hakennase. Keine besonders große, aber krumm. Hellblaue Augen.«
      Mark Siddons hatte einmal einen Mann mit Hakennase zu Besuch auf Tom McMahons Boot gesehen, fiel Banks ein. »Wie alt war er?«
      »Anfang, Mitte vierzig, würde ich sagen.«
      »Und sonst?«
      »Mehr fällt mir nicht ein. Meistens trug er Freizeitsachen. Jedenfalls hab ich ihn nie im Anzug gesehen. Immer nur Jeans und kariertes Hemd. Netter Kerl. Höflich. Hat nicht viel gelacht.«
      »Hatte er Verwandte?«
      »Nicht dass ich wüsste. Er hat nie von einer Familie gesprochen. Ich glaube, seine Eltern sind tot, und von Geschwistern hat er nie erzählt.«
      »War er verheiratet?«
      »Tja, genau das war ja das Problem. Roland war geschieden. Seit zwei Jahren, kurz danach kam er auf Jennings Feld.«
      »Warum?«
      »Zuerst verlor er seine Arbeit, dann lief ihm die Frau weg. Mit einem anderen. Ihm blieben nur der Wohnwagen und das Auto, erzählte er mir, und damit fuhr er rum, bis er eine Stelle fand, wo er bleiben konnte. Seitdem wohnte er dort.«
      »Wovon lebte er?«
      »Von Sozialhilfe.«
      »Kam er aus der Gegend?«
      »Ja. Aber er hatte keinen starken Akzent, hörte sich eher an, als wäre er ziemlich herumgekommen. Öfter mal im Süden oder im Ausland.«
      »Wo ist das Auto?«
      »Roland ließ es einfach da stehen, neben dem Wohnwagen. Er meinte, er bräuchte es nicht mehr. Er hatte aufgegeben. Er wollte nirgendwo mehr hin. Irgendwann fiel es auseinander.«
      »Wie lange ist das her?«
      »Ungefähr ein Jahr.«
      »Wo ist es jetzt?«
      »Wurde abgeschleppt, zum Schrottplatz.«
      »Wissen Sie, womit Mr. Gardiner früher sein Geld verdient hat?«
      »Ja. Er hat für eine kleine Büromaterialfirma gearbeitet.«
      »Und dann?«
      »Der Markt war hart umkämpft. Seine Firma konnte nicht die Rabatte und den Lieferservice anbieten, die die großen Konkurrenten boten, also wurde gespart. Roland war ziemlich verbittert.«
      »Wissen Sie, wo er mit seiner Frau gewohnt hat?«
      »In Eastvale, in der Daleside-Siedlung. Tut mir Leid, aber die genaue Anschrift hat er mir nicht genannt.«
      »Ich kenne die Ecke«, sagte Banks. Die Daleside-Siedlung war eine Mischung aus sozialem Wohnungsbau und privaten Einfamilienhäusern auf dem alten Gallows-View-Feld am Westrand der Stadt. Eine Zeit lang hatte man im Stadtrat über den Namen diskutiert, einige wollten den historischen Flurnamen »Gallows View«, »Galgenblick«, beibehalten, andere behaupteten, er würde potenzielle Käufer abschrecken. Am Ende gewann der Fortschritt, und die Siedlung wurde in »Daleside« umbenannt, aber die meisten Eastvaler sprachen immer noch von der »Gallows-View-Siedlung«.
      Banks' erster Fall in Eastvale hatte ihn in diesen Stadtteil geführt, aber sentimental verbunden war er deswegen noch lange nicht mit ihm. Die alten Cottages und der Eckladen waren inzwischen

Weitere Kostenlose Bücher