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Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Titel: Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Er ist ziemlich runter mit den Nerven.«
      »Wir tun unser Bestes, Mr. Knox«, versprach Banks. »Wichtig ist jetzt, dass wir ihn finden. Sie haben nicht zufällig ein Foto von ihm?«
      »Ich? Nein. Haben Sie keins von ihm gemacht, als er hier war?«
      »Das geschieht nicht automatisch, Mr. Knox. Nur wenn es einen Grund gibt und das Einverständnis des Betreffenden vorliegt. In Marks Fall war es schlicht und einfach nicht notwendig.«
      Knox stand auf. »Also gut. Sagen Sie mir Bescheid?«
      »Lassen Sie mir doch Ihre Telefonnummer da. Dann kümmere ich mich darum.«
      Knox schrieb sie auf. »Danke«, sagte er.
      Als Knox weg war, stellte sich Banks ans Fenster. Die CD spielte nun Vier letzte Lieder, Banks' Lieblingsstücke. Er erinnerte sich an eine Situation vor vielen Jahren, bevor alles den Bach runtergegangen war. Damals war er sehr spät abends nach Hause gekommen, weil er den Tatort besichtigt hatte, wo ein junges Mädchen ermordet worden war, ein Friedhof in Eastvale. Er hatte sich ins Wohnzimmer gesetzt, eine Zigarette geraucht und einen Laphroaig getrunken und dabei Vier letzte Lieder gehört, damals in der Version von Gundula Janowitz. Seine Tochter Tracy war aufgewacht und heruntergekommen, um zu sehen, was los war. Sie hatten sich kurz unterhalten - Banks hatte ihr den Mord verschwiegen -, dann hatten sie sich heißen Kakao gemacht, sich zusammen aufs Sofa gekuschelt und den Liedern von Strauss gelauscht. Diese Nacht hatte sich für immer in sein Gehirn eingebrannt. Tracy war längst fort, war erwachsen, lebte ihr eigenes Leben. Sandra war fort. Brian ebenfalls.
      Es war noch immer grau draußen, aber relativ warm. Glück für Mark. Der Marktplatz war sehr belebt, Menschen bummelten über die Market Street und die York Road und kauften ein. Die Kirchenfassade war hinter einem Gerüst verschwunden, und das Wetter war noch so gut, dass die Restauratoren an den alten Steinen und dem Bleidach arbeiten konnten. Banks dachte an Mark, weil der auch gern Kirchen restaurieren würde. Banks kannte Neville Lauder, den für das Projekt verantwortlichen Steinmetz, aus dem Queen's Arms. Vielleicht konnte er bei Neville ein gutes Wort für Mark einlegen. Aber er musste objektiv bleiben. Auch wenn Banks überzeugt war, dass Lenny mit seiner Einschätzung von Mark richtig lag, auch wenn er den Jungen selbst gern mochte, bestand doch immer noch die Möglichkeit, dass Mark Siddons ein Mörder war.
      »Haben Sie eine Minute Zeit?«
      Banks schaute auf. Sergeant Hatchley. »Komm rein, Jim. Alles in Ordnung?«
      »Geht so, danke.« Jim Hatchley setzte sich und fuhr sich mit der Hand durch das wuschelige strohblonde Haar. Er sah immer noch abgespannt aus, dachte Banks, hatte Ränder unter den Augen und ein fleckiges, geschwollenes Gesicht. Hatchley erholte sich gerade von einer hässlichen Grippe und sein jüngstes Kind bekam seine ersten Zähne. So war das mit Kindern. Ob Sandra auch zu wenig Schlaf bekam, fragte Banks sich. Bei ihrer letzten Begegnung hatte sie gut ausgesehen, aber wenn die kleine Sinead zahnte, konnte sich das schnell ändern.
      »Was ist?«, fragte Banks. »Irgendwas mit Whitakers Alibi?«
      »Bisher stimmt alles. Aber es ist noch früh am Tag. Geht um die andere Sache, die ich erledigen sollte. Wegen Mark David Siddons.«
      »Und?«
      Hatchley schüttelte den Kopf. »Ist ein armes Schwein.«
      »Was weißt du über ihn?«
      »Seine Mutter war Sharon Siddons, 'ne Schlampe, wie sie im Buche steht. Mir kam der Name gleich irgendwie bekannt vor. Sie wohnte in der East-Side-Siedlung, wo sonst? Ist letztes Jahr an Lungenkrebs gestorben.«
      »Und der Vater?«
      »Keine Ahnung. Die Mutter war nicht nur 'ne Schlampe, sie soff auch noch. Hat früh angefangen. Ging 'ne Zeit lang auf den Strich und wurde mit siebzehn schwanger. Dann kam ein Kerl nach dem anderen. Eigentlich nur Penner, hielt alles nie lange. Der Letzte war ein Charmeur mit dem nicht unbekannten Namen Nicholas Papadopoulos. Schon mal gehört?«
      »Crazy Nick?«
      »Genau der.«
      Und ob Banks schon von Crazy Nick gehört hatte. Jeder Bulle in Eastvale kannte ihn: öffentliche Ruhestörung, Einbrüche, tätliche Bedrohung, schwere Körperverletzung, Trunkenheit. Crazy Nick hatte sich schon an allem versucht, für das man kein Köpfchen brauchte. Nur Mord stand noch aus. Bei seiner letzten Festnahme musste er von vier strammen Constables überwältigt werden. Er hatte nicht aufgehört,

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