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Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre

Titel: Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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hat, so was halt. Aber davon versprechen wir uns nicht viel. Es war spät, der Tatort ist abgelegen. Winsome sitzt an dem Fall, und ich weiß, dass ich ihr vertrauen kann.«
      »Was ist mit Templeton und Rickerd?«
      »Die sind auch dabei. Du weißt so gut wie ich, dass Rickerd der geborene Büromanager ist. Und Kev ist vielleicht ein kleines Arschloch, aber er hat einen guten Instinkt. Er hat irgendeine Witterung aufgenommen, da ist es besser, man lässt ihm ein bisschen Raum. Auf jeden Fall ist alles in guten Händen. Ich hoffe, dass ich heute noch zurückkomme, und wenn nur für eine Stippvisite, damit ich auf dem neuesten Stand bin. Das Telefon hat seine Grenzen.«
      »Das stimmt allerdings.«
      »Und du?«, fragte Annie. »Was hast du so getrieben?«
      »Ich? Abgesehen davon, dass ich meinen Eltern und Corinne Gesellschaft geleistet habe, eigentlich nicht viel«, gestand Banks. »Ich glaube nicht, dass ich irgendetwas entdeckt habe, das dich interessiert.«
      »Probier's aus! Was sagst du immer zu Zeugen oder Verdächtigen? Das müssen Sie schon mich beurteilen lassen?«
      »Eins zu null für dich«, sagte Banks. »Also gut, ich habe herausgefunden, dass Gareth Lambert aus seinem selbst gewählten Exil in Spanien zurückgekehrt ist und vor ein, zwei Monaten einmal abends mit Roy etwas trinken war. Sagt dir der Name etwas?«
      »Nein.«
      »Die beiden sind alte Freunde«, erklärte Banks. »Kennen sich seit Jahren. Sie waren mit Sicherheit in alle möglichen kriminellen Sachen verwickelt, lange bevor sie mit dem Waffendeal aufflogen. Oder bevor Roy aufflog. Bei Lambert sind wir uns nicht so sicher. Auf jeden Fall ist es für meinen Geschmack ein zu großer Zufall, dass sich die alten Ganoven wiedertreffen, und dann ist einer tot.«
      »Ich nehme an, du weißt das alles von Burgess, oder? Der Typ ist ein wandelndes Katastrophengebiet.«
      »Dirty Dick hat seine guten Seiten, aber ich weiß nicht, warum du glaubst, dass ich etwas von ihm erfahren habe.«
      »Ich wüsste bloß nicht, woher du es sonst haben solltest.«
      Die Kellnerin brachte das Frühstück. Banks bestellte noch einen Kaffee, Annie Tee.
      »Egal«, sagte Banks, als die Kellnerin wieder fort war. »Ich habe Brooke alles gegeben, was ich gefunden habe: das Handy, die CD, den USB-Stick, sogar die Digitalfotos, die ich von der CD ausgedruckt habe. Alles.«
      Annie kniff die Augen zusammen. »Aber du hast natürlich Kopien behalten.«
      »Das ist nicht verboten. Ich habe nichts zurückgehalten oder manipuliert.«
      »Verdammt noch mal, Alan, du bist in das Haus eines Mordopfers eingebrochen, hast seine Sachen durchsucht, sein Handy benutzt, persönliche Unterlagen gefunden und kopiert. Erzähl mir nicht, dass du nicht manipuliert hättest!«
      Banks legte Messer und Gabel auf den Tellerrand. »Zuerst mal wusste ich anfangs nicht, dass er ein Mordopfer war. Er war nur vermisst, und das seit weniger als vierundzwanzig Stunden. Was hätten wir getan, wenn so ein Anruf reingekommen wäre? Wenn es ein Kind oder ein Jugendlicher gewesen wäre, dann hätten wir vielleicht die Räder in Bewegung gesetzt. Aber ein gesunder Mann Ende vierzig? Ich bitte dich, Annie, du weißt genauso gut wie ich, wie das läuft! Da passiert nichts! Und er war mein Bruder. Familie. Ich denke, da hatte ich schon das Recht, sein Haus zu betreten. Was regt dich denn in Wirklichkeit auf?«
      »Dass du alles für dich allein machst, wie ein Einzelkämpfer«, erwiderte sie. »Du sagst keinem, was los ist. Du glaubst, du bist der Einzige, der das alles rausbekommen kann. Du glaubst, du kommst damit schon alleine klar, aber das stimmt nicht. Himmel noch mal, Alan, du wurdest beinahe getötet!«
      Als einer der Gäste herüberschaute, merkte Annie, dass sie zu laut geworden war. Es war spontan aus ihr herausgeplatzt. Sie hatte nicht gewusst, was sie sagen wollte, weil sie sich über das Problem gar nicht im Klaren gewesen war. Vielleicht hatten die Berichte in der Zeitung sie so aufgewühlt, aber jetzt verstand sie ihre Gefühle schon besser. Es hatte mit Phil Keane zu tun, und damit, dass Banks Vermutungen gehabt, aber nichts gesagt hatte. Dass er versucht hatte, auf eigene Faust gegen Phil zu ermitteln.
      Je länger sie darüber nachdachte, desto klarer wurde ihr, dass es schon lange vor Phil Keane angefangen hatte. So war Banks schon gewesen, als er Emily, die missratene Tochter von Chief Constable Riddle, suchen ging. Damals

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