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Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre

Titel: Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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ich dir das nicht sagen, aber da lief was im Berger-Lennox-Center. Dr. Lukas hat mir gestanden, dass sie schwangeren Prostituierten aus Osteuropa hilft - fast alle illegal eingewandert -, damit sie unauffällig umsonst abtreiben können. Sie spricht von >späten Mädchen<. Jennifer Clewes fand das heraus, hat aber nicht Alarm geschlagen, sondern die entsprechenden Papiere verschwinden lassen. Ich glaube, Dr. Lukas weiß noch mehr, aber das ist schon mal ein Anfang. Komm bloß nicht auf die Idee, sie zu besuchen! Sie ist sehr nervös. Ein Besuch von einem Fremden würde sie völlig vergraulen.«
      »Keine Sorge«, sagte Banks. »So blöd bin ich auch nicht. Die überlasse ich dir. Glaubst du ihr nicht?«
      »Das meiste schon«, entgegnete Annie. »Ich glaube, sie möchte mir vielleicht noch mehr erzählen, aber erst, wenn sie dazu bereit ist, zu ihren Bedingungen.«
      »Seit wann läuft das?«
      »Seit ungefähr einem Jahr.«
      »Um wie viel Geld geht es dabei?«
      »Die Klinik berechnet zwischen vierhundert und tausend Pfund für Beratung, Operation und anschließende Versorgung, das hängt davon ab, wie weit die Schwangerschaft fortgeschritten ist.«
      »Da könnte also im Laufe der Zeit ein hübsches Sümmchen zusammengekommen sein?«
      »Ja. Aber nicht genug, um deswegen zu töten.«
      »Wahrscheinlich nicht«, bestätigte Banks. »Wusste Roy davon?«
      »Jennifer wusste Bescheid. Ich wette, sie hat es Roy erzählt. Das Problem ist: Dr. Lukas behauptet, Jennifer hätte seit zwei Monaten davon gewusst, aber erst in den letzten Tagen fiel den anderen ein verändertes Verhalten an ihr auf.«
      »Hat sie vielleicht noch etwas anderes entdeckt?«, schlug Banks vor. »Etwas, das wir noch nicht wissen? Wie geraten die Frauen an Dr. Lukas?«
      »Da war sie sehr ausweichend. Sie stammt aus der Ukraine. Sie behauptet, in ihren Kreisen würde man sie kennen. Das kann schon sein. Die Einwanderer hocken manchmal sehr dicht aufeinander. So was spricht sich rum.«
      »Trotzdem glaubst du ihr nicht?«
      »Ich habe das Gefühl, dass sie mit etwas hinterm Berg hält. Und dass sie Angst hat.«
      »Das wundert mich nicht«, bemerkte Banks. »Zwei sind schon tot.«
      »Ich glaube, es sind drei.«
      »Hm?«
      »Jennifer erzählte ihrer Freundin Melanie Scott kurz vor ihrem Tod von einer Frau namens Carmen Petri - sie sei eines der >späten Mädchen<. Jennifer wurde von ihrem Exfreund Victor Parsons ausspioniert. Ironischerweise ist es das erste Mal, dass ein Stalker uns genützt hat. Am letzten Montagabend beobachtete dieser Parsons, wie Jennifer mit einer schwangeren jungen Frau aus der Praxis kam. Ein Mann trat auf die beiden zu und nahm die Frau mit dem Auto mit.«
      »Und du glaubst, dass es sich dabei um diese Carmen handelte?«
      »Ja. Und ich glaube, dass sie tot ist. Der Mann, der sie abholte, war ein muskelbepackter Klotz mit einem Pferdeschwanz, ich habe dir bereits von ihm erzählt. Es klingt ganz so, als ob er der Typ ist, der Jennifer Clewes erschossen hat und in dein Cottage eingebrochen ist.«
      »Und mir von Peterborough aus gefolgt ist«, ergänzte Banks.
      Annie riss die Augen auf. »Was?«
      Banks berichtete ihr, was am Vortag auf der Autobahn geschehen war und was er getan hatte, um seine Eltern zu schützen.
      »Hast du das Kennzeichen?«, fragte Annie.
      »Was denkst du von mir?«
      »Gib's her, ich suche den Halter raus.«
      »Schon passiert.«
      »Burgess?«
      Banks sagte nichts.
      Annie seufzte. »Gib's mir trotzdem.«
      Banks tat ihr den Gefallen.
      »Ich nehme an, du hast Dave Brooke noch nichts davon erzählt, oder?«
      »Ich hab's dir jetzt gesagt. Und die Kollegen in Peterborough angerufen. Das ist ihr Bezirk. Ich habe heute Morgen noch mal bei ihnen nachgehört, aber in der Nacht ist nichts Auffälliges passiert.«
      »Gut«, sagte Annie. »Ich sag's ihm selbst.«
      »Der Pferdeschwanz kann durchaus Jennifer ermordet und mich einzuschüchtern versucht haben, aber wir wissen, dass er Roy nicht umgebracht haben kann.«
      »Also ist noch jemand anders beteiligt.«
      »Hm, wenn Pferdeschwanz die schmutzige Arbeit macht und es um Prostitution geht, würde ich sagen, ganz oben sitzt irgendwo ein Zuhälter, nicht?«
      »Möglich«, stimmte Annie zu. »Lambert?«
      »Kann sein.« Banks stand auf. »Wir werden auf jeden Fall keine Antwort auf diese Frage bekommen, wenn wir hier rumsitzen, so nett

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