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Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre

Titel: Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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der Wahrheit erfahren. Die zeitliche Abfolge war wichtig. Roy mochte kurz davor gewesen sein, sich zu beteiligen, als er von Carmen und Jennifer die Wahrheit erfuhr. Daraufhin versuchte Lambert einige Tage lang, ihn zu überzeugen, dass alles seine Ordnung hätte. Dann musste irgendetwas geschehen sein, musste Roy etwas herausgefunden haben.
      Banks vermutete, dass Lambert auf der Toilette jemanden angerufen hatte - vielleicht Max Broda - und ihm gesagt hatte, die Lage sei heikel. Danach übernahm Broda das Kommando und ließ einen Wagen vorfahren, der Roy vom Club aus mitnahm und in die leere Fabrik nach Battersea brachte. Der Pferdeschwanz und sein Freund arbeiteten wohl ebenfalls für Broda. Sie hatten die Aufgabe, Jennifer zu beschatten. Banks konnte sich die Telefonate zwischen dem Mondeo auf Jennifers Fährte und der Fabrik, wo Roy gefangen gehalten wurde, gut vorstellen. Sie endeten mit dem Befehl, Jennifer zu töten. Vielleicht hatte Roy ebenfalls zu Banks' Cottage fahren wollen, als er merkte, dass die Sache zu weit ging, aber er hatte keine Gelegenheit mehr dazu gehabt. Sie hatten ihn abgefangen.
      Während Banks über alles nachdachte, kristallisierte sich einiges heraus, wie so oft, wenn er das Gefühl hatte, nur noch Bahnhof zu verstehen. Von Annie hatte er erfahren, dass Dr. Lukas erklärt hatte, das Baby werde von einem gewissen »Mr. Garrett« adoptiert. Er dachte daran, wie Dieter Ganz mit seinem leichten Akzent den Namen »Gareth« ausgesprochen hatte. Er nahm an, dass die Männer, von denen Carmen Petri den Namen gehört hatte, ebenfalls einen Akzent besaßen. Bei Ganz hatte der Name wie »Garrett« geklungen, und genau das hatte auch Dr. Lukas gesagt: Die Männer umsorgten Carmen und ihr Baby für einen »Mr. Garrett«.
      War es vielleicht das, was Roy herausgefunden hatte? Lambert selbst wollte Carmens Kind adoptieren, wollte es kaufen. Und deshalb musste er unbedingt verhindern, dass Roy es ausplauderte? Es gab eine Möglichkeit, das herauszufinden. Einen Menschen, den er fragen konnte.
      Banks ging in Roys Büro, wo er meinte, einen Atlas gesehen zu haben. Er zog ihn aus dem Regal und entdeckte, dass Quainton in Buckinghamshire lag, nicht sehr weit entfernt von Aylesbury. Es war ein schöner Tag für einen Ausflug aufs Land, fand er. Es könnte interessant werden, die schattenhafte Mrs. Lambert kennenzulernen. Banks nahm Jacke und Handy und ging zum Auto.
     
    Das zweite Haus lag ungefähr eine Meile entfernt in Islington und war um Lichtjahre besser. Es handelte sich um ein frei stehendes Gebäude mit kleinem Garten. Die Vorhänge waren gegen die Morgensonne zugezogen. Wenn der Einsatzleiter der SO19 nicht überprüft hätte, dass es Mr. Ha-deon Masurik gehörte, hätte Annie es für das Heim einer völlig normalen Familie gehalten, komplett mit Kindern, Hund und Minivan.
      Die Mannschaft musste schnell handeln, bevor Masurik etwas über die Razzia in King's Cross erfuhr. Das Team von SO19 hatte sich im Einsatzwagen zu einer Lagebesprechung versammelt. Der Grundriss des Hauses glich den anderen in der Gegend, in einem von ihnen wohnte sogar ein Kollege. Daher konnten die Beamten die wahrscheinliche Anordnung der Zimmer skizzieren. Die beiden Nachbarhäuser wurden unauffällig evakuiert, die Straße an beiden Seiten gesperrt.
      Annie saß mit Brooke auf der anderen Straßenseite in einem Auto und sah zu. Brooke war bei den Männern in King's Cross nicht weit gekommen. Schwach hörte Annie Musik aus einem der Zimmer im Erdgeschoss, den Bass eines Popsongs, den sie nicht erkannte. Dann hustete ein Mann, ein anderer lachte.
      »Du bist so still, Dave«, bemerkte sie. Brooke starrte die Straße hinunter.
      »Ich bin zurückgepfiffen worden«, sagte er, ohne Annie anzusehen.
      »Was?«
      »Ich wurde zurückgepfiffen, Annie.« Jetzt blickte er ihr in die Augen. Sie sah seinen Selbstekel. »Anweisung von ganz oben. Gegen Gareth Lambert wird international ermittelt. Wenn wir ihn bedrängen, würden alle großen Tiere für die nächsten Jahre untertauchen. Hat man mir gesagt. Wenn mir meine Beförderung wichtig wäre ... na ja, den Rest kannst du dir denken. Oliver Drummond und William Gilmore passten so schön.«
      »Tut mir leid, Dave«, sagte Annie und schämte sich für ihn. »Du hast nur getan, was dir gesagt wurde.«
      Er warf ihr einen ironischen Blick zu. »Haben das die Deutschen nicht auch behauptet?«
      »Das ist was anderes. Was hättest du denn tun

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