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Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre

Titel: Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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fragen, wie's mir geht. Und er hat immer ein anständiges Trinkgeld gegeben.«
      »Erzählte er etwas Besonderes an dem Abend?«
      Eine Kellnerin kam mit einer Bestellung. Maria entschuldigte sich und erledigte alles mit eleganter Effizienz. »Was wollten Sie noch mal wissen?«, fragte sie, als sie zurückkam.
      »Nur ob Roy irgendetwas Ungewöhnliches gesagt hat.«
      »Nein. Nichts. Nicht dass ich wüsste.«
      »Wirkte er aufgeregt oder verärgert?«
      »Zuerst nicht. Vielleicht ein bisschen besorgt.«
      »Später?«
      »Nachdem er eine Weile mit Mr. Lambert geredet hatte, schien ihm irgendwas unangenehm zu werden, wenn Sie verstehen, was ich meine. Ich weiß nicht, wie ich das sagen soll, aber man merkte die Anspannung, selbst von hier.«
      »Ist das noch anderen aufgefallen?«
      »Würde ich nicht sagen. Ich war schon immer sehr empfänglich für die Stimmungen anderer Menschen.«
      »Und da war schlechte Stimmung?«
      »Ja. Glaub schon.«
      »Haben sie sich gestritten?«
      »Nein. Sie wurden nicht laut oder so. Es war eher eine Art angespannter Verhandlung.«
      Lambert hatte Banks erzählt, Roy hätte ihn nach Kontaktpersonen im Waffenhandel gefragt, aber das glaubte Banks nicht. »Und dann?«
      »Nachdem Mr. Banks telefoniert hatte, ging er ins Casino. Danach habe ich ihn nicht mehr gesehen.«
      »Und Mr. Lambert?«
      »Der saß noch eine Zeit lang da und ging dann auch ins Casino.«
      »Sie sagten, Roy telefonierte?«
      »Ja.«
      »Von wo aus?«
      »Im Gang bei den Toiletten ist ein öffentliches Telefon«, erklärte Maria. »Da hinten.« Sie wies quer durch den Raum. Banks sah das Telefon an der Wand hängen. Von Lamberts Platz aus war es nicht zu erkennen. »Das benutzen heute nicht mehr viele, weil alle ein Handy haben, vielleicht hatte er seins vergessen oder der Akku war leer oder so.«
      Banks dachte an das Handy auf Roys Küchentisch. »Dauerte es lange?«
      »Nein. Nur zwei, drei Minuten.«
      »Wie lange war er schon hier, als er telefonieren ging?«
      »Nicht lange. Vielleicht eine halbe Stunde oder etwas länger.«
      Das musste der Anruf bei Jennifer gewesen sein. »Und wie wirkte er anschließend?«
      »Wie gesagt, er ging ins Casino. Er hat sich allerdings nicht verabschiedet, und das sieht ihm eigentlich nicht ähnlich.«
      »Hat Mr. Lambert auch telefoniert?«
      »Ich habe nichts gesehen.«
      »Hätte er telefonieren können?«
      »Ja, sicher. Ich meine, er ging zur Toilette. Da kann er mit dem Handy telefoniert haben, falls er eins dabeihatte. Aber ich habe ihn nicht dabei gesehen, wollte ich sagen.«
      »Vielen Dank, Maria«, sagte Banks. »Sie waren mir eine große Hilfe.«
      »Wirklich?«
      Banks gab ihr ein großzügiges Trinkgeld und ging nach draußen auf die Straße. Er prüfte, ob er beobachtet wurde, aber ihm fiel nichts auf. Der Türsteher und Maria hatten ausgesagt, Roy habe den Club gegen halb eins verlassen. Es fuhren unablässig Taxis vorbei, registrierte Banks. Was hatte Roy danach getan? War er in ein Taxi gestiegen? Oder hatte ihn jemand mitgenommen? Lambert konnte es nicht gewesen sein, der war noch oben im Casino. Wer dann?
     
     

* 17
     
    Als die hohen Tiere von SO19, der bewaffneten Einheit der Metropolitan Police bei Scotland Yard, den Einsatz genehmigt und das Team zusammengestellt und informiert hatten, war die Sonne bereits aufgegangen. Annie und Brooke standen mit den Scharfschützen vor dem Haus. Es befand sich in der Nähe von King's Cross in einer schmalen Straße abseits der Wharfdale Road und gehörte zu einer Reihenhaussiedlung. Der Einsatzleiter der SO19 hatte sich Baupläne besorgt. Die Nachbarn hatten junge Mädchen ein und aus gehen sehen, zu allen Tages- und Nachtzeiten, manchmal in Begleitung von Männern. Die Mannschaft bestand aus acht Beamten. Alle trugen Kopfschutz, schusssichere Westen und Glock-Handfeuerwaffen oder MP5-Karabiner von Heckler und Koch. Jeder wusste, für welchen Teil des Hauses er zuständig war. Drei Beamte überwachten die Rückseite.
      Es war ein unheimlicher Anblick, fand Annie, irgendwie wirkte alles ein wenig irreal. Ein oder zwei Gaffer an der Straßenecke wurden von den dort abgestellten uniformierten Kollegen zurückgehalten. Es war feucht, feiner Nebel hing in der Luft. Es herrschte nur wenig Verkehr, aber Annie hörte Hupen und Motorengeräusche in der Ferne. In der Großstadt brach ein neuer Tag an.
      Irgendwie

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