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Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre

Titel: Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Erfahrung nach reagierten elektronische Geräte gerne unzuverlässig, wenn man sie gerade ganz dringend brauchte.
      Viele Namen auf der Anrufliste deckten sich mit denen im Telefonbuch; Banks fand unter anderem Julian, Rupert und Corinne. Dann gab es Geschäftsleute, die auch in den von Corinne kopierten Dateien auftauchten. Des Weiteren Dienstleister wie Frisör, Schneider, Bankberater, Zahnarzt und praktischer Arzt. Die Namen sagten Banks nicht besonders viel. Er wählte einige Nummern, auch die von Rupert, aber niemand wusste, wo Roy war - zumindest gab es niemand zu.
      Eine gewisse Jenn tauchte bei den letzten dreißig Anrufen vermehrt auf - mindestens zehn gingen an sie oder kamen von ihr. Banks nahm an, dass sie Corinnes Nachfolgerin war. Er versuchte sie zu erreichen, aber erfolglos. Ob es noch eine andere Möglichkeit gab, Kontakt zu ihr aufzunehmen? Falls sie nichts mit Roys Verschwinden zu tun hatte, würde sie ihn höchstwahrscheinlich über kurz oder lang auf dem Handy anrufen.
      Als Banks den Stapel von Memos und Zahlendateien durchsah, all die Firmenlogos und -namen betrachtete, bekam er Frust. Nichts davon sagte ihm irgendetwas, und er hatte nicht die Zeit und die Mittel, um alles zu überprüfen. Beispielsweise hatte er keinen Zugang zum nationalen Polizeicomputer. Es war möglich, dass die Namen von zig Verbrechern vor ihm lagen und er es nicht merkte. Burgess würde vielleicht helfen können. Aber auch der sagte Banks nur, was er sagen durfte.
      Eine halbe Stunde durchsuchte Banks das Haus, fand aber nichts Interessantes. Dann machte er sich daran, die JPEG-Dateien auf der CD von gestern durchzugehen. Er stellte den neuen Laptop auf den Küchentisch, machte sich einen Kaffee und brachte das Gerät mit Hilfe der Gebrauchsanweisung zum Laufen. Dann schob er die CD ein. Der Windows Explorer war am unteren Rand im Zubehörmenü versteckt.
      Automatisch zeigte der Computer die 1232 JPEG-Dateien als Bildvorschau an. Banks scrollte sie durch; es waren Bilder von nackten Frauen mit Namen wie Maja, Teresa, April, Mia und Kimmie oder von Männern und Frauen beim Sex. Wenn er den Cursor auf einem Icon ruhen ließ, erschien ein kleines Kästchen, das Informationen über Eigenschaften, Typ und Größe der Datei enthielt. Die meisten JPEG-Dateien waren zwischen 25 und 75 KB groß.
      Beim 980. Bild jedoch stutzte Banks: Zusammen mit den nächsten beiden unterschied es sich deutlich von den übrigen. Alle drei hatten einen durch die Buchstaben DSC erweiterten Dateinamen und zeigten zwei Männer draußen vor einem Cafe. Als er den Cursor auf einem der Bilder ruhen ließ, sah er, dass die Datei mit 650 KB beträchtlich größer war als die anderen Bilder und dass sie am Dienstag, dem 8. Juni, um 15:15 Uhr von einer Kamera namens EA4300 erstellt worden war. Roys Nikon war ein Modell 4300. Den weiteren Angaben konnte er entnehmen, dass die anderen Bilddateien am nächsten Tag abgespeichert worden waren. Es sah aus, als ob Roy sie aus einem anderen Ordner herübergezogen hatte.
      Neugierig geworden, öffnete Banks erneut das erste Bild der beiden Männer. Er kannte keinen von ihnen. Sie saßen vorgebeugt an einem Tisch, ins Gespräch vertieft. Beide trugen ein offenes weißes Hemd und eine graue Freizeithose. Einer war stämmiger und hatte kurze graue Locken, der andere wirkte jünger und dünner, hatte kurzes, abstehendes schwarzes Haar, einen Ziegenbart und einen gehetzten, wachsamen Gesichtsausdruck, als sei er stets auf der Hut.
      Die nächsten beiden Bilder waren kurz danach aufgenommen und zeigten dieselbe Szene. Banks scrollte bis zum Ende des Ordners, fand aber nur noch mehr Larissas, Natashas, Nadias und Mitzis.
      Also hatte Roy am Dienstagnachmittag heimlich drei Aufnahmen von zwei Männern gemacht, die in einem Straßencafe saßen. Am Mittwoch hatte er die Bilder auf CD gebrannt und sie zwischen Hunderten erotischer Fotos versteckt. Dann hatte er die CD in die Hülle der Blue Lamps gelegt, die in seiner Musiksammlung auffiel wie ein bunter Hund.
      Wer also waren diese Männer, und was hatten sie mit Roys Verschwinden zu tun? Banks nahm den Laptop und trug ihn nach oben. Es war Zeit, Roys Drucker in Betrieb zu nehmen.
     
    Detective Constable Kevin Templeton glaubte, im Himmel zu sein, als er am Morgen Gristhorpe Bericht erstattete und der Chef ihm auftrug, zusammen mit Winsome diesem Mr. Roger Cropley einen frühen Besuch abzustatten. Die Kreditkartenunternehmen waren nicht

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