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Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre

Titel: Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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warum war das letzten Freitag anders?«
      »Ich hatte eine Sitzung. Wir mussten einen Termin für ein wichtiges Projekt einhalten.«
      »Und das kann mir Ihre Firma bestätigen?«
      »Ja, sicher. Warum sollte ich lügen?«
      »So wie ich das sehe«, erwiderte Templeton, »fahren Sie die Autobahn hoch und runter und halten Ausschau nach jungen Frauen, um sie zu vergewaltigen und umzubringen.«
      »Das ist doch lächerlich!«
      »Ach ja? Lesen Sie keine Zeitung? Sehen Sie kein Fernsehen?«
      »Ich versuche, mich auf dem Laufenden zu halten.«
      »Ach, wirklich, ja? Na, dann haben Sie doch bestimmt von der jungen Frau gehört, die auf der Straße zwischen der A1 und Eastvale ermordet wurde, oder? Sie müssen dieselbe Straße genommen haben. Sie haben sie verfolgt, stimmt's? Die passende Gelegenheit abgewartet. Eine dunkle Landstraße. Dann haben Sie sie zur Seite gedrängt. Und dann? War sie doch nicht Ihr Typ? Hat sie sich gewehrt? Warum haben Sie sie erschossen?«
      Cropley sprang auf. »Das ist ja absurd! Ich besitze keine Waffe. Ich rufe jetzt meinen Anwalt an.«
      »Wo ist die Pistole, Roger? Haben Sie sie weggeworfen?«
      »Ich habe doch gesagt, ich besitze keine Waffe.«
      Templeton sah sich um. »Wir können einen Durchsuchungsbeschluss besorgen. Wird ein großes Durcheinander.«
      »Dann tun Sie das!«
      »Es wäre besser, wenn Sie uns alles sagen würden«, mischte sich Winsome mit beruhigender Stimme ein. »Wir wissen, dass so etwas passieren kann, dass man die Kontrolle über sich selbst verliert. Setzen Sie sich doch wieder hin!«
      »Es ist aber nichts dergleichen passiert«, gab Cropley zurück, zog seine Krawatte gerade und funkelte Templeton böse an. Zögernd setzte er sich wieder.
      »Na, los, Mr. Cropley!«, sagte Winsome. »Reden Sie es sich von der Seele! Es waren zwei, nicht wahr?«
      »Zwei was?«
      »Zwei Mädchen. Claire Potter und Jennifer Clewes. Was haben Sie am 23. April gemacht?«
      »Das weiß ich doch jetzt nicht mehr!«
      »Versuchen Sie es«, forderte Templeton ihn auf. »War ebenfalls ein Freitag. Sie waren auf dem Rückweg von London. Wieder mal spät losgekommen, oder?«
      »Wie soll ich mich an einen bestimmten Freitag erinnern können?«
      »Sie fahren immer bei Watford Gap raus, oder? Schmeckt es Ihnen da besonders gut? Oder fahren Sie auch andere Raststätten an? Newport Pagnell? Leicester Forest? Trowell?«
      »Ich halte an, wenn ich ein Bedürfnis verspüre.«
      »Was für ein Bedürfnis?«
      »Die Fahrt ist lang. Meistens mache ich Pause, wenn mir danach ist. Aber nur eine. Ich gehe zur Toilette, trinke eine Tasse Tee. Esse vielleicht ein Würstchen oder ein Stück Schokoladenkuchen.«
      »Und sehen sich die Mädchen an?«
      »Das ist doch nicht verboten!«
      »Sie geben also zu, dass Sie gucken?«
      »Jetzt geht das schon wieder los! Ich habe nur gesagt, Gucken ist doch nicht verboten. Sie drehen mir das Wort im Munde um.«
      »Waren Sie am 23. April an der Tankstelle Trowell?«
      »Weiß ich nicht mehr. Glaube ich nicht. Ich mache meistens früher Pause.«
      »Aber Sie sind dort schon mal gewesen?«
      »Irgendwann mal, ja.«
      »Vielleicht waren Sie auch am 23. April da?«
      »Ich habe es bereits gesagt: Ich bezweifle es sehr stark. Ich kann mich nicht erinnern, in diesem Jahr schon mal dort gewesen zu sein.«
      »Sehr praktisch.«
      »Das ist zufällig die Wahrheit.«
      Templeton merkte, wie seine Frustration wuchs. Cropley behielt einen kühlen Kopf, er schien ein Meister der Verschwiegenheit zu sein. Warum, wenn er nichts zu verbergen hatte?
      »Hören Sie, Roger«, sagte Winsome. »Wir wissen, dass Sie es waren. Der Rest ist nur eine Frage der Zeit. Wir können es angenehm machen, hier bei Ihnen zu Hause, wir können Sie aber auch mit aufs Revier nehmen. Sie haben die Wahl! Und glauben Sie mir: Wie auch immer Sie sich jetzt entscheiden, es wird Sie Ihr Leben lang verfolgen.«
      »Was würden Sie denn tun?«, erwiderte Cropley. »Wenn Sie unschuldig wären und Ihnen jemand einreden wollte, Sie hätten etwas Furchtbares getan. Was würden Sie tun?«
      »Ich würde die Wahrheit sagen.«
      »Ha, ich sage doch die beschissene Wahrheit, aber das nützt mir ja einen Scheißdreck!«
      »Mäßigen Sie sich!«, schaltete sich Templeton ein. »Sie reden mit einer Dame.«
      »Die hat bestimmt schon Schlimmeres gehört.«
      »Und Sie sind ein

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