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Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre

Titel: Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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gottesfürchtiger Mann.«
      »Ich habe nicht gesagt, dass ich ein Heiliger bin. Oder ein Idiot.«
      »Gut, kommen wir noch mal darauf zurück, ja? Auf Ihre unheiligen Taten. Vielleicht werden wir Ihnen nicht nachweisen können, dass Sie Claire Potter getötet haben, aber bei Jennifer Clewes haben wir verdammt gute Chancen.«
      »Dann brauchen Sie ja wohl nichts weiter von mir, oder?«
      »Verstehen Sie das denn nicht?«, sagte Winsome. »Es wäre später deutlich einfacher für Sie, wenn Sie es jetzt gestehen würden.«
      »Was würde mir das nützen? Ein Jahr Knast weniger? Zwei Jahre? Drei Jahre? Falls ich so lange durchhalte.«
      »Gut, Roger«, meinte Templeton. »Jetzt sprechen Sie schon von einer Haftstrafe. Von Gefängnis. Sie bewegen sich in die richtige Richtung. Es könnte einen Unterschied in der Qualität der Versorgung bedeuten, wenn Sie einsitzen. Wissen Sie, Leute wie Sie stehen im Ansehen des durchschnittlichen Gefängnisinsassen ungefähr auf derselben Stufe wie Kinderschänder, und das Gericht hat einen gewissen Einfluss darauf, ob Sie isoliert werden oder nicht.«
      »Das ist Schwachsinn«, sagte Cropley. »Es gibt genaue Vorschriften fürs Gefängnis, und es ist scheißegal, ob ich gestehe oder nicht. Außerdem haben Sie es beide immer noch nicht verstanden. Lesen Sie es mir von den Lippen ab: Ich war es nicht. Ich habe niemals in meinem Leben, nicht ein einziges Mal, jemanden vergewaltigt oder getötet. Ist das deutlich genug?«
      Templeton warf Winsome einen Seitenblick zu. »Amen«, sagte er. »Wie schon gesagt, Beweismittel und Zeugenaussagen werden uns überzeugende Argumente liefern.«
      »Indizien. Halten vor Gericht nicht stand.«
      »Es wurden schon Menschen für sehr viel weniger verurteilt.«
      Cropley schwieg.
      »Wann sind Sie am Freitag losgefahren?«
      »Gegen halb elf.«
      »Wann waren Sie zu Hause?«
      »Gegen fünf.«
      Templeton überlegte. Da stimmte was nicht. »Ich bitte Sie! Es dauert doch nicht so lange, von London nach East-vale zu fahren, selbst wenn Sie ein- oder zweimal anhalten. Es sei denn, Sie wollten nach dem Mord nicht direkt nach Hause. Was haben Sie gemacht? Sind Sie rumgefahren, bis Sie sich beruhigt hatten, bis Sie Ihrer Frau gegenübertreten konnten?«
      »Tja, leider ging mein Auto kaputt.«
      »Dass ich nicht lache!«
      »Doch. Kurz hinter Nottingham hatte ich eine Panne.«
      »Das ist ja sehr praktisch!«
      »Es war überhaupt nicht praktisch. Ich musste über eine Stunde warten, bis der dämliche AA da war. Angeblich war in der Nacht viel zu tun.«
      »Der AA?«
      »Ja, ich bin Mitglied. Wollen Sie den Ausweis sehen?«
      Templeton merkte, dass er rot anlief. Wie sich dieses Gespräch entwickelte, gefiel ihm ganz und gar nicht. »Können Sie das beweisen, das mit der Panne?«, fragte er.
      »Ja, sicher. Fragen Sie doch den AA! Die werden das bestätigen. Von ungefähr eins bis halb drei saß ich auf dem Standstreifen fest. Warten Sie ...«
      »Was war kaputt?«
      »Der Keilriemen. Das macht Ihnen jetzt einen Strich durch die Rechnung, was ? Sie haben noch nicht gesagt, um welche Uhrzeit diese Frau getötet wurde. Das war in der Zeit, als ich auf den AA gewartet habe, stimmt's ?« Cropley grinste selbstgefällig.
      Templeton unterdrückte den jäh aufsteigenden Wunsch, Cropley die Fresse zu polieren. Er hatte sein Pulver verschossen. Wenn Cropley wirklich bis weit nach zwei Uhr auf der M1 festgesessen hatte, konnte er Jennifer Clewes kaum getötet haben. »Wird Ihre Handyrechnung das bestätigen?«
      »Na, sicher. Ist das jetzt alles?«
      »Noch nicht ganz«, sagte Templeton. Er gönnte dem Schwein nicht seine hämische Freude. »Wer verließ die Tankstelle zuerst: Sie oder Jennifer Clewes?«
      »Sie.«
      »Und Sie folgten ihr?«
      »Nein. Ich war nur zufällig hinter ihr, aber dann drängelte sich ein anderes Auto dazwischen. Wie aus dem Nichts. Kurz darauf überholte ich beide Wagen und hab sie nie wieder gesehen. Später muss sie an mir vorbeigefahren sein, als ich auf dem Seitenstreifen stand, aber darauf habe ich nicht geachtet.«
      »Was war mit diesem anderen Auto? Warum haben Sie noch nichts davon erzählt?«
      »Weil Sie zu sehr damit beschäftigt waren, mir Vergewaltigung und Mord anzuhängen. Sie haben nicht danach gefragt.«
      »Dann frage ich Sie jetzt. Was war das für eine Marke?«
      »Ein Mondeo. Dunkel. Vielleicht

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