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Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre

Titel: Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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dunkelblau.«
      »Wie viele Personen saßen drin?«
      »Zwei. Einer vorne, einer hinten.«
      »Wie im Taxi?«
      »Ja, aber es war kein Taxi. Sah jedenfalls nicht wie eins aus. Hatte auch kein Licht auf dem Dach.«
      »Ein Wagen mit Chauffeur vielleicht?«
      »Kann sein. Hören Sie, ich will Ihnen ja nicht vorschreiben, wie Sie Ihre Arbeit zu machen haben, besonders da Sie so hervorragend sind, aber warum fragen Sie mich nicht mal etwas Sinnvolles, zum Beispiel, ob ich mich an das Kennzeichen erinnern kann?«
      »Dazu komme ich noch«, sagte Templeton. »Und?«
      »Allerdings! Jedenfalls an einen Teil. Wahrscheinlich habe ich es mir gemerkt, weil er sich so abrupt dazwischensetzte, dass ich bremsen musste.«
      »Was war es?«
      »LA51.«
      Templeton wusste nicht aus dem Gedächtnis, für welches Gebiet und welche Zulassungsstelle die beiden Buchstaben standen, aber ihm war bekannt, dass die Zahl 51 auf eine Anmeldung zwischen September 2001 und Februar 2002 hinwies. Den Rest konnte er nachsehen. Es war nicht viel, aber besser als nichts.
      »Wie sahen die Insassen aus?«
      »Ich konnte sie nicht gut erkennen«, erklärte Cropley. »Aber ich glaube, es waren zwei Männer. Ich habe mir wirklich nichts dabei gedacht, ich musste einfach nur sehr stark bremsen.«
      »Versuchen Sie, sich zu erinnern! «
      Cropley dachte nach. »Der Mann hinten drehte sich um und sah mich an. Ich glaube, ich hatte gehupt. Automatisch.«
      »Und?«
      »Wie gesagt, ich habe nicht viel gesehen. Es war dunkel, und sein Gesicht lag im Schatten. Aber ich glaube, dass er dunkle Haare hatte, die zu einem Pferdeschwanz gebunden waren, und sein Blick kam mir ziemlich düster vor. Ich war heilfroh, dass die nicht anhielten und mich zusammenschlugen. Man hört immer wieder von solchen Vorfällen.«
      »Das kommt davon, wenn man hupt«, bemerkte Templeton.
      »Die hatten mich geschnitten!«
      »Also eine begehrte Frau, unsere Ms. Clewes«, überlegte Templeton. »Zuerst werfen Sie ein Auge auf sie, dann quetschen sich zwei Typen dazwischen und verderben Ihnen den Spaß. Wie fühlten Sie sich da?«
      »Was erzählen Sie da für einen Schwachsinn?«, sagte Cropley. »Sie müssten sich mal reden hören! Wie ein billiger Fernsehpsychologe. Sie wissen doch jetzt, dass ich es nicht war. Mir reicht es jetzt langsam, warum verdrücken Sie sich nicht einfach und fragen beim AA nach?«
      Templeton wurde rot. Winsome gab ihm ein Zeichen, nun besser zu gehen, bevor er etwas tat, das er später bereuen könnte. Er überlegte kurz, sah Cropley in die Augen und folgte dann Winsomes Beispiel.
      »Na, klasse, Kev«, meinte Winsome, als sie draußen waren. »Das hast du ja super hingekriegt.«
      Er hätte schwören können, dass sie noch lachte, als sie auf dem Fahrersitz Platz nahm. Seine Haut kribbelte vor Zorn, als würde er mit heißen Nadeln gestochen.
     
     

* 7
     
    Der Pub, den Burgess ausgesucht hatte, lag neben einem muslimischen Schlachter und einem indischen Imbiss auf einer schmalen Straße zwischen Liverpool Street Station und Spitalfields Market. Banks nahm die U-Bahn und vergewisserte sich unablässig, dass er nicht verfolgt wurde. Er war relativ überzeugt, allein zu sein. Nach der Sache mit dem Foto auf dem Handy hatte er keine Lust mehr, ein Risiko einzugehen.
      Obwohl es Mittag war und die meisten Pubs in der Gegend das traditionelle Roastbeef mit Yorkshire Pudding anboten, konnte man hier lediglich zwischen Nachos mit Creme frâiche und scharfen Chicken Wings mit BBQ-Sauce wählen. Banks hatte auf keines von beidem Lust und begnügte sich mit einem Glas Pride und einer Tüte Chips mit Käse-Zwiebel-Geschmack. Burgess stürzte sich auf die Nachos und spülte sie mit billigem Lager herunter.
      Es lag kein Sägemehl auf dem Boden, doch angesichts des Zustands der Kneipe hätte Banks es fast für besser gehalten. Die meisten Gäste waren ältere Männer aus Bangladesch, Indien oder Pakistan - offenbar keine frommen Muslime. Eine Gruppe sah sich im Fernsehen ein Kricketspiel an, Essex gegen Pakistan, und kommentierte lautstark den einen oder anderen gelungenen geschickten Schlag.
      Burgess hatte sich seit dem letzten Treffen im Januar nicht groß verändert, war jetzt nur lässiger gekleidet in Jeans und Hawaiihemd. Aber der rasierte Schädel und der kleine Bierbauch waren immer noch da, ebenso der zynische, weltverdrossene Blick. Neu war seine Bräune. Nach vielen Auf und

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